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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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ganz.“
    Die Stimme des Anderen troff vor Spott. „Du verstehst nicht? Willst du mir wahrhaftig weis machen, dass du zum Vergnügen oder gar zur Erholung hierhin aufgebrochen bist, noch dazu bei so gearteter Wetterlage? Nein, es ist ersichtlich , dass du auf der Suche nach etwas Bestimmtem bist, und da ich dich und deine Bedeutung im Rat der Magier sehr genau kenne, habe ich auch eine vage Ahnung, was das sein könnte …“
    „Nun, das ist bedauerlich.“
    Saceraks T onfall war ruhig und dennoch gefährlicher anzuhören, als wenn er geschrien hätte.
    Im Bruchteil einer Sekunde, bevor Grisard nur den Hauch einer Bewegung vollführen konnte, hatte dessen Gegenüber einen hölzernen, elegant gewundenen Stab gezückt, in den kunstvolle Schnitzereien eingearbeitet waren.
    „Stránas glíndas!“
    Aus dem Stab schossen rot glühende Seile und schlangen sich um den alten Mann, der zu Boden fiel und unter Schmerzen auf den Stein unter ihm prallte.
    „So, du bist mir also auf die Schliche gekommen. Hör zu, ich werde es dir einfach machen: Sag mir, wer sonst noch davon weiß, und wenn ich es als angemessen erachte, schone ich unter Umständen dein Leben.“
    Die glühenden Fesseln brannten sich tiefer in Grisards Haut. Mit einem Kraftakt gelang es ihm, sich herumzudrehen , und in die eisigen Augen Saceraks zu schauen. Er litt unverkennbar Schmerzen, doch unter großer Anstrengung presste er Worte aus seinem erschlaffenden Mund heraus: „Wieder einmal dein geliebter Stab? Ohne ihn hättest du es niemals gewagt, mich anzugreifen! Nur er ermöglicht dir deine Überlegenheit anderen Magiern gegenüber. Ich werde dir gar nichts sagen! Dein Versuch wird scheitern, also lass besser gleich davon ab. Nur der Auserwählte ist dazu imstande.“
    Sag mir, wer davon weiß!“, schrie Sacerak und versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht.
    G risard lächelte gequält; Blut rann aus seiner Nase.
    „Du willst Auskünfte haben? Dann sage ich: Nur über meine Leiche!“
    Saceraks Gesichtsausdruck war von Zorn und Hass erfüllt. „Mánkalum ín lu prûfa!“
    Er vollführte eine gekonnte Bewegung mit dem Stab, die zur Folge hatte, dass Grisard einige Sekunden lang durch die pfeifende Luft gewirbelt wurde, bevor Sacerak ihn in die rauschende See stürzen ließ, die den Gepeinigten sogleich verschlang.
    Der Tonfall des jungen Mannes wirkte unergründlich : „Ich bedaure es zutiefst, alter Freund.“
    Sacerak versuchte, seine aufkeimenden Gewissensbisse zu unterdrücken. Er hat von meinem Auftrag gewusst, doch er gehörte nicht unserer Bruderschaft an. Er musste sterben!
    Schließlich watete er durch sich auftürmenden Wellen zum Küstenrand, von einer tiefen Nachdenklichkeit ergriffen.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

4
    Ein aufschlussreiches Gespräch
     
     
    Während Gundamôk sie die Hauptstraße des Dorfes entlang geleitete, sah Benalir sich interessiert um und stellte fest, dass die Bewohner Agalams selbst für Belfang´sche Verhältnisse in äußerst ärmlichen Behausungen lebten.
    Die meisten Einrichtungen waren schlichte Holzhäuser, ohne jegliche Verzierungen; sie wirkten nicht so, als ob es in ihnen jemals warm und behaglich sein könnte.
    Unter der Führung des Zwerges gelangten sie zu einem weitläufigen Dorfplatz, in dessen Zentrum sich ein steinerner Brunnen befand.
    „Wartet hier!“, sagte Gundamôk , „ich komme gleich zurück.“
    Er verschwand raschen Schrittes zwischen den Häuse rreihen und ließ die beiden Schmiede allein zurück.
    Wer wohl dieser Torfuf sein mag? , fragte Benalir sich und befühlte dabei seinen Magen. Er hoffte, dass der Zwerg bald wiederkehren würde, denn er wollte diesen unbedingt nach einem Wirtshaus fragen.
    Inzwischen hatte ein Nieselregen eingesetzt, der sich durch die Wolkenansammlungen bereits angekündigt hatte. Obwohl deshalb nur wenige Leute unterwegs waren, zogen Benalir und Galdor unaufhörlich Blicke auf sich. Diejenigen, die ihren Weg kreuzten, betrachteten sie mit unverhohlenem Interesse. Offenbar waren Gäste hier tatsächlich eine Seltenheit.
     
    Es dauerte nicht lange, bis Gundamôk in Begleitung zweier Männer wiederkehrte. Der Eine war im besten Mannesalter und blickte ernst; der Andere schien nicht viel älter als Benalir zu sein. Er machte einen eingeschüchterten Eindruck und bedachte den älteren Mann mit ehrfurchtsvollen Blicken.
    Kurz vor dem Gespann machten sie halt. Der Zwerg trat vor und rückte mit schwieligen Händen seine Begleiter ins Blickfeld.

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