Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Satan - Retter der Welt

Titel: Satan - Retter der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Webb
Vom Netzwerk:
zerrten an ihm, versuchten, ihn durch seinen eigenen Zauber anzugreifen.
    Sam riss sich los, trudelte wild und unkontrolliert. Er spürte, wie sie nach ihm griffen, ihn zurückzerren wollten, doch er war schon weg, tanzte fort, sprang aus ihrer Reichweite. Als die Welt wieder im Lot war, sah er nur noch sein eigenes Gesicht im Spiegel treiben, tausend Bilder von ihm selbst, die ihn verdrossen anblickten.
    Ruhig. Konzentrieren. Atmen. Ein neuer Versuch, ein neues
    Ziel. Buddha ist ein Gefangener, an den kommst du nicht ran. Versuchen wir es mit Freyas anderem Verbündeten: Gabriel -Gail.
    Kalt draußen, warm drinnen. Helles Licht. Ein voller Magen. Schwere Hände, ein steter Blick. Stimmen, immer Stimmen. Wem dienst du ? Ich diene dir. Ich habe dir immer gedient, Meister. Wird der Träger des Lichts kommen ? Ja, er wird kommen. Er kann nicht anders, selbst jetzt sucht er nach dir.
    Ein Geist regt sich. >Sam?<
    »Gail, ich bin hier.. .<
    »Wo bist du?<
    > Auf der Erde.<
    »Du bist in Gefahr.<
    »Ich weiß.«
    »Man sucht nach dir.«
    »Ich weiß.«
    Jemand will dir helfen.«
    »Wer?«
    Störung, ein Geist, der sich dazwischendrängt, den Kontakt unterbricht, so wie zuvor. Ein Geist, der nicht aufhören wird, nach Sam zu fahnden; nicht jetzt, da er weiß, dass Sam dabei ist zu sichten.
    >O mein Bruder!«, tönt er.
    Sam kennt die Stimme. Jehova, Sohn von Zeit und Glaube, hat einen sehr deutlich erkennbaren Geist, präzise wie das Ticken eines Uhrwerks. Sam hatte immer den Verdacht, dass Jehovas Abkunft ihm mehr mitgegeben hat, als die meisten anderen ahnen. Denn Jehova glaubt beinahe so fest an sich selbst, wie er Glauben von jedermann sonst fordert.
    Jehova hat seine Sichtung verspürt und sucht nach ihm.
    »Du kannst deinem Schicksal nicht entkommen, Sam. Du brauchst es gar nicht erst zu versuchen. Früher oder später wirst du sterben ... <
    »Du Schwein! «, schreit Sam, sich kaum dessen bewusst, was er sagt oder tut. Der Spiegel wird rot. Flammen schießen über seine silberne Fläche. >Du hast Freya ermordet, du hast deine eigene Schwester umgebracht! <
    »Du Narr! Seth, Odin oder Thor werden dich finden und töten. Doch bevor das geschieht, hast du noch ein Schicksal zu erfüllen!«
    >Du Schwein!«, gellt Sams Stimme erneut, und er schlägt mit seinem Geist zu. Er spürt Jehova zurückzucken, schockiert. Dann schlägt sein Bruder zurück. Der Schlag lässt Sams Schilde erdröhnen, und die Schutzzauber um ihn her flammen auf. Sams Geist zieht sich zurück und flieht. Er will sich nicht in einem langwierigen Kampf erschöpfen, der ihm nichts nützen kann.
    Treiben. Halt finden. Warten. Atmen. Er hat nicht den Eindruck, als ob jemand ihm folgt. Ein anderer Geist schlüpft in Richtung des seinen, ebenfalls angezogen durch das Gespür seiner Sichtung. Aber dies ist nicht Jehova, auch nicht Seth oder Odin. Sam erkennt ihn nicht, und die fremde Präsenz spricht ihn auch nicht an. Doch er kann spüren, wie sie an seine Schilde klopft wie im Spiel. Nicht mit Macht, sondern eher mit der Neugier eines Kindes.
    Er sitzt auf einer Parkbank in Rom. Es ist Sommer. Der Geschmack von Eiscreme. Freya schaut ihn an; ein schmales Erdbeerbärtchen umrahmt ihre Lippen. Sie runzelt die Stirn, versucht, sich an etwas zu erinnern, das sie sagen will. Er wartet, sich nur halb der Tatsache bewusst, dass dies nicht die Wirklichkeit ist, sondern nur eine weitere Vision, die der Zauber heraufbeschworen hat, während der fremde Geist durch all diese dicken, dichten Schutzschirme mit ihm zu kommunizieren versucht.
    »Hallo, Sebastian«, sagt Freya schließlich. Sie ist so schön, wie er sie in Erinnerung hat Das Licht fängt sich in ihrem Haar
    und lässt es aufleuchten, ihre zarten Hände halten das Eiscremehörnchen, als wäre es aus Glas. Ihre Augen blicken ihn fragend an.
    Sam, bereits verunsichert, wünschte sich, die Vision wäre nicht so überzeugend. »Und wen habe ich die Ehre anzusprechen, der in Freyas Gestalt zu mir kommt?« Er leckt an seiner Eiscreme. Sie schmeckt real, was gut ist.
    »Warum kämpfst du?«
    »Weil die Alternative das Ende des Universums ist.«
    »Tief in deinem Innern bist du ein selbstloser Mann, Sebastian. Ich weiß, dass du frohen Herzens für bestimmte Dinge sterben würdest Für mich würdest du sterben.«
    »Für Freya vielleicht, aber sie hat das Ende des Lebens vor mir erreicht«, antwortet Sam.
    »Du würdest sterben, um das Leben der Sterblichen zu retten, wenn sie bedroht wären. Also warum kämpfst du

Weitere Kostenlose Bücher