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Satans Bruder

Satans Bruder

Titel: Satans Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Hexendoktoren, Pubertätsriten und barbrüstige braune Mädchen das Geheimnis des Erfolgs sind.« Sein Blick senkte sich auf Pams Oberteil.
    »Interessante Theorie. Möchten Sie einen Kaffee?«
    »Nein, danke, meine Liebe. Aber wenn Sie mein Glas nachfüllen könnten ...«
    »Natürlich«, sagte Pam sanft. »Einen Augenblick.«
    Sie kam mit einer fast leeren Flasche Wild Turkey zurück, drückte sie dem verdutzten Picker in die Hand und sagte an uns gewandt: »Dad tut es sehr Leid, dass er Sie nicht ordentlich begrüßen konnte.«
    »Ich weiß, die Quallen«, drückte ich mein Verständnis aus. Sie nickte und schaute auf ihre Rolex. »Ich glaube, wir fangen jetzt besser an.«
    Sie bot Robin und mir Plätze mit Blick auf den Sonnenuntergang an, platzierte die Pickers am anderen Ende des Tisches und sich selbst in der Mitte. Zwei Stühle blieben leer, bis Ben Romero herauskam und sich zu uns setzte. Er hatte sich eine braune Sportjacke angezogen.
    »Gewöhnlich gehe ich um sechs heim«, erklärte er, während er seine Serviette entfaltete, »doch meine Frau spielt heute Abend Karten, das Baby schläft und die älteren Kinder sind bei Freunden.«
    »Das nächste Mal muss Claire mit Ihnen heraufkommen«, meinte Pam. »Sie spielt wundervoll Geige. Und die Kinder müssen auch kommen.«
    »Das wäre viel zu viel Zirkus«, sagte Ben und lachte.
    »Ach was, Ben. Ihre Kinder sind wunderbar.«
    Dann kam das Essen und reichlich davon: Wasserkressensalat mit Avocadosauce, Karottenpüree, ein Frikassee aus wilden Pilzen mit Walnüssen und Schilfkastanien und dann das dampfende, saftige Huhn.
    Eine Flasche weißer Burgunder blieb unberührt. Picker goss sich den Rest des Bourbons ein. Seine Frau schaute in eine andere Richtung und machte sich über das Essen her.
    »So zu kochen hat Gladys bestimmt nicht bei der Marine gelernt«, meinte Robin.
    »Doch, ob Sie es glauben oder nicht, das hat sie«, erwiderte Pam. »Der Kommandeur betrachtete sich als einen echten Gourmet. Sie ist sehr einfallsreich - zum Glück für Dad.«
    »Ist er schon immer Vegetarier gewesen?«
    »Seit dem Koreakrieg. Nach dem, was er da gesehen hat, hat er sich geschworen, keinem Lebewesen mehr etwas zuleide zu tun.«
    Picker grunzte abschätzig.
    »Aber er ist sehr tolerant«, fuhr Pam fort. »Für mich hat er sofort Fleisch kommen lassen, als ich hierher kam.«
    »Heißt das, Sie leben eigentlich nicht hier?«
    »Nein. Ich bin erst seit Oktober auf der Insel. Ursprünglich war mein Besuch nur als Zwischenstopp auf dem Weg zu einer Medizinerkonferenz in Hongkong geplant.«
    »Was ist Ihr Fachgebiet?«, fragte ich weiter.
    »Innere Medizin und öffentliche Gesundheit. Ich arbeite in der Studentenklinik an der Universität von Philadelphia.« Sie hielt einen Moment inne. »Eigentlich war die Reise als eine Mischung aus Arbeit und Urlaub gedacht. Ich hatte gerade eine Scheidung hinter mir.«
    Sie zuckte mit den Schultern und schenkte sich Wasser nach.
    »Sind Sie hier aufgewachsen?«, erkundigte sich Robin.
    »Nein ... Wie wär's mit Nachtisch?«
    Sie ging ins Haus und Picker blickte ihr nach. »Mein Gott, was lässt sich dieser Idiot von einem Exmann da durch die Lappen gehen ...«
    Ben starrte ihn an. »Wollen Sie eine neue Flasche, Dr. Picker?«
    Picker starrte zurück. »Nein, danke, Amigo. Ich halte lieber meine Sinne zusammen. Morgen geht's nämlich in die Lüfte.«
    Jo legte ihre Gabel hin und Picker grinste sie an.
    »Jawohl, mein Schatz. Das habe ich beschlossen.«
    »Und womit wollen Sie abheben?«, fragte Ben.
    »In einer ehrwürdigen, alten Maschine, die aber sehr gut in Schuss ist. Sie gehört einem Mr. Amalfi.«
    »Harry Amalfi? Eins von den Sprühflugzeugen? Die sind seit Jahren nicht mehr geflogen!«
    »Die Mühle ist ganz gut in Schuss, mein Freund. Das habe ich selbst überprüft. Ich fliege seit fünfzehn Jahren über Urwäldern herum und morgen früh werde ich mir euren Ersatzdschungel von oben anschauen, ich und meine Frau Doktor hier. Ich brauche ein paar Luftaufnahmen, um den Jungs zu Hause im Institut zu beweisen, dass ich hier gewesen bin und es nichts auszubuddeln gab.«
    Jos Finger umklammerten die Tischkante. »Ly -«
    »Das ist keine gute Idee, Dr. Picker«, sagte Ben.
    »Ich nehme Notiz von Ihrer Meinung, mein Freund, aber mein Entschluss steht fest«, erwiderte Picker mit entschlossenem Blick.
    »Der Wald gehört der Marine. Sie brauchen eine offizielle Erlaubnis, wenn Sie ihn überfliegen wollen.«
    »Irrtum«, sagte Picker. »Nur

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