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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der auch jetzt nicht versagen würde, das stand für mich fest.
    Nicht nur das Monstrum sah ich. Mein Blick streifte auch die Scheiben der Brücke. Hinter dem Glas erkannte ich die Gesichter der Schiffsbesatzung. Farbig angestrahlt und in ihrem makabren Schrecken mit den verlaufenen Schminkgesichtern von Clowns zu vergleichen. Das Eulenmonstrum schüttelte sich, rollte sich herum und kam auf die Knie. Dabei sackte es ein, denn die Arme waren bereits ein Stück kürzer geworden, da sie sich in Flügel verwandelt hatten. Noch konnte sich die Monstereule nicht so bewegen, wie sie es gern gehabt hätte. Durch die Uniform wurde sie zu stark eingezwängt, und ich sah unter dem Hosenstoff, etwa in Kniehöhe, hastige Bewegungen, durch die der Stoff gebeutelt wurde.
    Das mußten die schon zu Krallen veränderten Beine des Monstrums sein. Eine andere Erklärung gab es für mich nicht. Es bewegte den Kopf nach vorn, um mit seinem Schnabel den Stoff zu zerhacken, damit es freie Bahn bekam.
    Soweit wollte ich es auf keinen Fall kommen lassen. Das Kreuz festzuhalten und es gegen den Kopf der Eule zu pressen, war mir einfach zu riskant. Der harte Schnabel bewegte sich schnell, er sollte mir keine Verletzung zufügen.
    Ich ließ das Kreuz fallen.
    Es hatte den Schädel des Kapitäns noch nicht berührt, da reagierte es bereits. Die Schwarze Magie umgab das Wesen wie ein Stromfeld. Ein Blitz sprühte förmlich auf, verästelte und zeichnete ein Muster um den häßlichen Schädel, der sich wie in einem Gefängnis vorkommen mußte. Dann verging es.
    Das Kreischen tat weh in meinen Ohren. Kleine Knochensplitter fegten nach allen Seiten weg, prallten gegen die Konsolen und Scheiben und lösten sich zu Staub auf.
    Wie das gesamte Monstrum.
    Was von Kapitän Linkart übrigblieb, waren nur die Kleidungsstücke. Zusammengefallen lagen sie auf dem Boden. Ein letzter Rest, ein schauriges Andenken.
    Ich nahm das Kruzifix wieder an mich und drehte mich langsam um. Nicht nur die Männer der Besatzung waren von den unheimlichen Vorgängen entsetzt gewesen, sondern auch mein Freund Bill Conolly. Er hatte seine Beretta gezogen, die Mündung wies allerdings zu Boden. Fragend schaute mich der Reporter an.
    Ich war ihm eine Antwort schuldig und gab sie ihm auch. »Es tut mir leid, Bill, aber ich sah keine andere Möglichkeit. Der Biß hat ihn zu einem Monstrum gemacht.«
    Auch die übrigen Offiziere hatten meine Worte gehört. Sie schoben Bill voran und drängten sich an ihm vorbei. Fassungslos starrten sie auf die leeren Kleidungsstücke und den Staub dazwischen, wobei sie auch noch einige graue Federnreste sahen.
    Ich wandte mich an den Ersten Offizier. »Da Kapitän Linkart nicht mehr da ist, übernehmen Sie wahrscheinlich das Kommando des Schiffes, oder irre ich mich da?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nein, Sie irren sich nicht, Mr. Sinclair. Ich habe ab jetzt die Verantwortung für dieses Schiff und die Passagiere. Und genau in diesem Augenblick bereue ich es, diesen Beruf überhaupt gewählt zu haben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Werfen Sie um Himmels willen die Flinte nicht ins Korn. Wir müssen jetzt die Nerven bewahren und dürfen uns nicht von unseren Gefühlen leiten lassen. Gemeinsam können wir es schaffen.« Ich blickte den Mann scharf an.
    Der Offizier nickte zögernd.
    »Meinen Namen wissen Sie ja, darf ich jetzt Ihren erfahren?«
    »Ich heiße Gunnar Didea.«
    »Okay, Mr. Didea, es bleibt dabei, so wie wir es abgesprochen haben. Alles klar?«
    »Sie meinen das Verschotten?«
    »Ja, allerdings nicht sofort.« Ich lächelte. »Zwar haben Sie das Kommando über dieses Schiff, ich möchte Sie trotzdem bitten, noch ein wenig zu warten, da ich noch mit meinem Freund etwas zu besprechen habe.«
    »Gut.«
    Zusammen mit Bill verließ ich die Brücke. Draußen ließen wir uns den Wind um die Nasen wehen. »Du weißt, Bill, welche Gedanken mir durch den Kopf geschossen sind?«
    »Sicher. Der Kapitän war nicht der einzige, der von den Eulen gebissen worden ist.«
    »Genau. Wenn wir mal nachrechnen, dann war es Linkart, dieser Tänzer Raffini, der jetzt in der Krankenstation liegt, und Martina Carlsson. Alle drei tragen den Keim in sich und werden ihn nach ihrer Verwandlung an die Menschen weitergeben. Kannst du dir vorstellen, was das bedeutet?«
    »Sicher. Binnen einer Stunde ist dieses verdammte Schiff verseucht und mit Eulen überschwemmt.«
    »Genau, falls wir nichts dagegen tun. Oder vielmehr du.«
    »Soll ich die Leute

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