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Satans Eulen

Satans Eulen

Titel: Satans Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mischte sich nicht ein. Er stand leicht geduckt am Ruder und schaute nach vorn. Ab und zu drehte er auch den Kopf. Düster wuchsen die Felsen zu beiden Seiten des Fjords in die Höhe. Was dort geschah, war nicht zu erkennen. Wenn in den zahlreichen Rissen, Spalten und kleinen Höhlen tatsächlich die Eulen lauerten, dann konnten sie angreifen, ohne sofort gesehen zu werden. Dies war ein beträchtliches Risiko, und Lars fühlte sich auch nicht frei von Angst. Je weiter sie hinaus in den Fjord fuhren, um so mehr verschwand das Gefühl. Die Horror-Eulen auf seinem Volvo kamen ihm plötzlich wie ein böser Alptraum vor, und wären nicht seine Verletzungen gewesen, so hätte er geglaubt, in der Tat nur einen Traum erlebt zu haben. Die dunklen Wellen liefen kabbelnd gegen das Schiff. Manchmal schlingerte es ein wenig. Der Maler besaß nicht viel Erfahrung als Seemann, er mußte zusehen, daß er die Schlingerbewegungen durch eine Korrektur des Ruders ausglich.
    Auf einmal weiteten sich seine Augen. »Das gibt's doch nicht«, murmelte er.
    »Was ist denn?« Ennas Stimme klang noch ein wenig ängstlich. Sie stand auf und hätte sich fast den Kopf an der zu niedrigen Decke gestoßen.
    »Da vorn ist ein Licht.«
    Enna trat jetzt neben ihren Mann. Auch sie sah den Schein, der auf der Wasserfläche lag, noch ziemlich schwach war, jedoch deutlicher wurde, je mehr sie sich dem Ziel näherten.
    »Das ist bunt«, sagte die Frau. »Mein Gott, wie ist das nur möglich?«
    »Ganz klar.« Lars wußte bereits die Erklärung, ohne einen genauen Beweis zu haben. »Da liegt ein Schiff.«
    »So beleuchtet?«
    »Erstens muß es das, und zweitens denk du mal an die Kreuzfahrten, die in die Fjorde führen. So ein Luxus-Liner wird das sicherlich sein. Da wette ich drauf.«
    »Da sind wir ja gerettet.«
    Lars lächelte, als er seine Frau anschaute. »Alles sieht danach aus und deutet darauf hin.«
    »Gütiger Himmel«, flüsterte die Frau und sank nach vorn. »Daß wir dies noch geschafft haben…«
    »Warte erst mal ab. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben«, erwiderte der Maler.
    »Mami, schau doch mal!« Sonjas weinerliche Stimme ließ Enna Strindberg herumfahren.
    »Was ist denn?«
    »Da, mein Arm.« Das Mädchen hielt den linken ausgestreckt und hatte seinen Ärmel hochgeschoben.
    Enna glaubte, in den Erdboden versinken zu müssen. Was dort aus dem Arm wuchs, waren Vogelfedern…
    ***
    Meine schlimmsten Befürchtungen waren eingetroffen! Ich hatte es mir gedacht. Wer von den Horror-Eulen gebissen wurde, der war nicht nur verletzt, nein, sein Blut konnte man auch als verseucht bezeichnen, so daß sich der Mensch selbst veränderte, wie er es auch nach einem richtigen Vampirbiß tat. Das genau war hier der Fall. Kapitän Linkart war kein Mensch mehr. Aus ihm wurde eine Rieseneule. Den Kopf hatte die Verwandlung bereits geschafft. Wo sonst der Bart wuchs, sprossen nun sperrige Federn, die Augen hatten sich verändert und wirkten wie Kugeln. Aus der Nase war ein Schnabel geworden, darunter befand sich ein Loch mit zwei spitzen Zähnen - der Mund!
    Ich mußte einsehen, daß es doch nicht so einfach war, den Horror-Eulen beizukommen. Das Grauen hatte nicht nur zugeschlagen, nein, es nistete auch bereits auf dem Schiff und würde sich weiter ausbreiten, wenn es uns nicht gelang, es zu stoppen.
    Zuerst wollte ich meine Beretta ziehen, dann ließ ich die Waffe stecken und nahm das Kreuz, während ich den Eulenmensch beobachtete. Er wälzte sich weiterhin am Boden, stieß seltsame Laute aus und schlug mit den Armen um sich, wobei die Hände sich ebenfalls verändert hatten, da aus ihnen auch Federn wuchsen, wobei ich annahm, daß sich die Arme in Flügel verwandeln würden.
    Hinter mir vernahm ich erregte Stimmen. Die Männer wollten die Brücke betreten. Das konnte ich nicht zulassen, warf einen schnellen Blick über die Schulter und rief Bill Conolly zu, daß er die Leute aufhalten sollte.
    »Was ist mit dem Kapitän, verdammt?« Die Stimme gehörte dem Ersten Offizier.
    »Er lebt nicht mehr!«
    Das war gelogen, aber seinen jetzigen Zustand konnte ich wirklich nicht als Leben bezeichnen. Das war Leben einer Schwarzen Magie, die eine große Gefahr bedeutete. Nein, da mußte ich etwas dagegen tun, dieses Wesen durfte nicht weiter existieren, denn es verbreitete Angst und Schrecken.
    Leicht geduckt und mit vorgerecktem Arm bewegte ich mich auf den Eulenmenschen zu. Dabei schaute das Kreuz aus meiner Faust, ein geweihter silberner Rettungsanker,

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