Satans Ritter
jungen Mannes blieb bestehen.
»Wer sind Sie? Was wollen Sie? Und -«
»- und wie komme ich hier herein«, fiel ihm Gabriel ins Wort. »Ja, ja, ich weiß. Immer dieselben Fragen. Ermüdend ist das.«
Ludlows Hand tastete unter die Schreibtischkante nach einem verborgenen Knopf. »Ich werde -«
»Das sollten Sie nicht tun«, meinte Gabriel, und tatsächlich erstarrte Ludlow.
»Reden Sie endlich!« verlangte er dann, als er seine Stimme wiedergefunden hatte.
»Genau deshalb bin ich ja hier«, erklärte der junge Mann. »Wir haben zu reden, Sie und ich.«
»Worüber?« Wie auf einem Nebengleis seines Denkens wunderte sich Ludlow darüber, daß er die Anwesenheit und Unverfrorenheit des Fremden einfach hinnahm.
»Übers Geschäft.«
Nur Minuten später reichten die beiden so ungleichen Männer einander die Hand. Sie hatten etwas gefunden, was sie füreinander tun konnten.
Ihr Händedruck war mehr als eine bloße Geste. Kräfte flossen in dieser Sekunde, wurden verschoben, teilten sich . Dinge geschahen, für die es auf Erden keine Erklärung gab.
Und Dr. Simon Ludlow war in diesem Moment voll und ganz der Überzeugung, aus diesem Geschäft den größeren Nutzen zu ziehen. Weil kein Preis den wirklichen Wert dessen aufwiegen konnte, was er gerade gewonnen hatte - zurückgewonnen hatte . sein Leben.
*
»O mein Gott - Simon!« Miranda Ludlow jauchzte förmlich. »Was ist nur in dich gefahren? So kenne ich dich ja gar nicht ...!«
Schweiß lief ihm in schmalen Bächen über Gesicht, Rücken und Brust und tropfte auf Mirandas nackte Haut hinab, während er sein Becken kräftig gegen das ihre stieß, wieder und wieder. Fast erwartete er, daß sein Schweiß auf ihrem Leib verdampfen würde, so heiß schien ihm seine Frau.
»Gut so?« schnaufte er, ohne innezuhalten. »Ist es das, was dir gefällt, he?«
»Simon, du ...«, das bewußte Wort ging in einem Stöhnen Miran-das unter, ». wie der Teufel!«
»Das will ich hoffen«, gab er zurück. Er ließ von ihr ab. »Los, dreh dich um.«
Sie gehorchte und reckte ihm ihre knackige Kehrseite entgegen. Ludlows Finger gruben sich so hart in ihre Hinterbacken, das sie abermals aufstöhnte. Derb zog er sie zu sich heran und drang erneut in sie.
Seine Kraft schien ihm selbst unerschöpflich. Er war überzeugt, daß er bis zum Morgengrauen so hätte weitermachen können.
Hätte es da nicht etwas gegeben, daß er noch vor Tagesanbruch erledigen wollte.
Nein, verbesserte er sich im stillen, nicht etwas, sondern jemanden, den er erledigen wollte ...
Miranda bebte in seinem Griff wie unter Fieberschauern.
Simon Ludlow hielt nicht länger an sich, ließ sich gehen, ließ es kommen. Er biß die Zähne zusammen, um den Schrei nicht über seine Lippen zu lassen. Es tat fast weh. Ihm war, als ströme Lava aus seinem Glied, heiß wie die Hölle selbst in ihren feurigsten Klüften.
Wortlos erhob er sich dann und kleidete sich an.
»Simon?« fragte Miranda erschöpft. »Was tust du? Bitte, laß mich jetzt nicht allein .«
»Tut mir leid«, log Simon Ludlow. Er bedauerte es nicht, daß er seine Frau so zurückließ. Warum auch? Sie würde fortan immer für ihn da sein, auf ihn warten, ganz gleich, was er auch tat.
Anschmiegsam wie ein Kätzchen und gehorsam wie ein wohlerzogenes Hündchen würde Miranda ab jetzt sein, das hatte ihm sein »Partner« zugesichert.
Und sie war es!
Aber ... hatte das noch mit Liebe zu tun? ging es Ludlow durch den Sinn, und er spürte einen Schmerz im Herzen, als habe man ihm eine Nadel hineingestoßen! Aber der Schmerz verging, gefror in der Kälte seiner Brust, und in seinem Kopf wurde Platz für andere Gedanken. Wichtigere Gedanken.
Er hatte Miranda nur deshalb im Schlafzimmer aufgesucht, weil er sich davon überzeugen wollte, daß er nicht betrogen worden war, was ihren versprochenen Sinneswandel anbetraf.
Nun, diesen Teil des Paktes jedenfalls hatte der andere eingehalten.
Jetzt konnte Simon Ludlow den größeren, den bedeutsameren Part in Angriff nehmen .
»Simon, wohin gehst du?« Mirandas Stimme klang kläglich wie die eines verletzten Kindes.
Ludlow war sich nicht mehr ganz sicher, ob er seine Frau nie würde hassen können .
Schweigend verließ er den Raum.
Draußen auf dem Korridor nahm er auf, was er zuvor dort deponiert hatte. Gabriel hatte es ihm in die Hand gedrückt.
Schwer lag die Pistole in Simon Ludlows Hand. Spielerisch visierte er im Dämmer der Notbeleuchtung über den aufgeschraubten Schalldämpfer die
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