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Satans Ritter

Satans Ritter

Titel: Satans Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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erscheint.« Sein Ton gewann etwas Lauerndes, als er fortfuhr: »Wenn es aber so ist, wie du sagst - wenn dir tatsächlich nichts unmöglich ist . weshalb solltest du dich dann meiner Hilfe bedienen müssen?«
    »Aus Gründen, die für dich nicht von Belang sind. Dich hätte nur zu interessieren, was ich für dich tun könnte - aber wer nicht will ...« Gabriel ließ den Rest unausgesprochen.
    Als sei sein Interesse an Derek Logan so rasch erloschen, als habe man es schlicht ausgeschaltet, wandte der junge Mann sich zum Fenster um und sah hinaus. Sein Blick aber reichte sichtlich weiter, als die Gegebenheiten es zuließen. Logan konnte förmlich spüren, daß der andere mehr sah, als er selbst zu sehen imstande war. Und darüber hinaus schien dieser Gabriel mit all seinen anderen Sinnen in die Nacht hinauszutasten, zu lauschen und zu fühlen.
    »Ich werde jemanden finden, der sich meinem Angebot gegenüber dankbarer zeigen wird als du«, erklärte er schließlich. Er trat einen Schritt auf Derek Logan zu, der automatisch eine angespannte Haltung annahm.
    »Keine Sorge. Ich werde dir nichts tun.« Gabriel grinste abfällig. »Ich bin nicht der Typ, der sich gerne die Finger schmutzig macht.«
    »Das klingt nach einer Drohung«, befand Logan, und diesmal vermochte er sein Unbehagen nicht gänzlich zu verbergen.
    Der unheimliche Jüngling lachte auf. »Als ob ich es nötig hätte zu drohen. Du unterschätzt mich .«
    Dann verschwand er. Weit weniger heimlich, als er aufgetaucht war. Effektvoll, beeindruckend. Angstmachend.
    Wo er eben noch gestanden hatte, füllte sich das Vakuum, das sein Abgang hinterließ, fauchend mit Luft.
    ZZZUUUWWW!
    *
    Simon Ludlow nahm seine zierliche Frau so sanft in die Arme, als fürchte er, sie könne unter jeder kräftigeren Berührung zerbrechen - - und automatisch fiel ihm Derek Logan ein, der nichts und niemanden sanft oder zärtlich berühren konnte. Was er auch tat, war von seiner Kraft geprägt, und auch Miranda packte er zweifelsohne hart an - dieser Dreckskerl!
    Ist es das, was sie Nacht für Nacht zu ihm treibt? fragte er sich selbstquälerisch. Will sie so genommen werden, wie nur Männer vom Schlage eines Derek Logans Frauen nehmen?
    Er schluckte, ohne den bitteren Geschmack aus seinem Mund vertreiben zu können.
    Miranda lehnte sich gegen ihn, nicht anschmiegsam, sondern müde, beinahe erschöpft, als habe sie ihre Kraft anderswo gelassen.
    Bei ihm! durchzuckte es Simon Ludlow. Wie ich ihn verabscheue Er grub sein Gesicht in Mirandas nachtschwarzes Haar, roch vage den Duft ihres Shampoos - und deutlich seinen Geruch: herb wie Moschus, wie von einem brünftigen Tier.
    Abknallen sollte man ihn, dachte Ludlow bitter, wie einen räudigen Köter! Wäre ich bloß Manns genug, es zu tun! Ich gäbe alles - »Simon?«
    Er hob erschrocken den Kopf, und ein Dutzend anderer Simon Ludlows tat es ihm gleich. Geisterhafte Bewegung schien durch den Raum zu gehen.
    »Was ist?« fragte er rauh.
    »Du sagtest etwas«, antwortete Miranda. »So undeutlich, daß ich dich nicht verstanden habe.«
    »Schon gut«, erwiderte er, »es war nicht wichtig.«
    Ich muß aufpassen, dachte er, sich fest darauf konzentrierend, seine Gedanken nicht laut auszusprechen. In Mirandas Gegenwart mußte er von seiner Angewohnheit des Selbstgespräches lassen. Er wollte ihr nicht verraten, daß er über ihre nächtlichen »Ausflüge« zu Derek Logan Bescheid wußte, weil er fürchtete, sie ganz und gar an diesen Bastard zu verlieren, wenn er ihr deswegen eine Szene machte. Und das durfte nicht geschehen. Niemals!
    Denn Miranda war der letzte Halt, den er in Highgate Hall hatte. Wenn sie ihn fallenließ, würde er tief stürzen - und dort landen, wo sich die Insassen (Patienten! verbesserte sich der Mediziner in Gedanken) Highgate Halls schon befanden: in den Schründen des Wahnsinns .
    »Du solltest zu Bett gehen«, drang Mirandas Stimme an sein Ohr, und die Sorge darin schien echt. »Du wirkst müde - nein, das ist nicht wahr: Du siehst furchtbar aus, Simon.«
    Er löste sich behutsam von ihr, drehte sich um und fand in seinen Spiegeln ihre Worte bestätigt. Er sah aus wie ein greisenhaftes Ab -bild seines früheren Selbst!
    Keine Spur war mehr zu entdecken von dem jungenhaften Doktor der Psychiatrie, der vor Jahresfrist voller Enthusiasmus die leitende Funktion in Highgate Hall übernommen hatte, voller Tatendrang und willens, die Welt zu verbessern oder gar zu retten - diese kleine Welt hier, die sich hinter dem hohen

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