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Satanskuss (German Edition)

Satanskuss (German Edition)

Titel: Satanskuss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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flüchten.
    Als sein Gesicht nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war, strich er ihr sanft mit den Fingerspitzen über die Wange und zwang sie, ihn weiter anzusehen.
    „Ariel!“, flüsterte er eindringlich. „Schöne, faszinierende Ariel!“ Er ließ seine Lippen über ihre gleiten. „Du hast es verdient, dass jemand bei dir ist, der dich verehrt, dich beschützt und der immer für dich da ist, Ariel!“
    Ariel schloss ihre Augen, um Simon zu entgehen, doch vor seiner melodischen Stimme konnte sie nicht fliehen.
    „Ich werde dich niemals verlassen, Ariel! Du wirst für immer mein sein!“
    Ariel schüttelte den Kopf, als Simon schwieg, und sah ihn an. „Du hast die Fragen nicht beantwortet.“
    Simon dachte nach. Er wollte nicht antworten, wollte ihr keine Macht über sich geben, nicht die Möglichkeit, ihn zurückzuweisen. Aber die Verzweiflung, mit der Ariel ihn bat und die er selber genährt hatte, ließ ihn nicht ungerührt.
    „Weil ich dich liebe Ariel!“, gestand er so leise, dass sie es beinahe nicht gehört hätte.
    Der Laut, der aus ihrer Kehle stieg, rangierte irgendwo zwischen Unglaube und Spott.
    „Ich weiß, ich habe es nicht verdient, Ariel! Ich weiß, ich bin ein schlechter Mensch und ein noch viel schlechterer Engel. Aber ich weiß, was Liebe ist, Ariel! Gerade ich…“
    Er sah sie wieder an, um ihr einen kurzen Blick in seine Seele zu gestatten.
    Das Blau seiner Augen veränderte sich, wurde intensiver, durchdringender. Die Farbe schwebte auf dem Moment zwischen Tag und Nacht, dem Augenblick an dem sich Himmel und Hölle begegneten und Ariel konnte für einen Sekundenbruchteil beides durch ihn sehen, die himmlischen Chöre in der allumfassende Liebe und die egoistisch-misstrauischen Dämonen in ihrer kalten Einsamkeit.
    Im nächsten Augenblick war nur noch Simon vor ihr. Die Leere und Verzweiflung in seinen Augen, die Suche nach einem Sinn und nach etwas, was es wert war geliebt zu werden und dafür zu kämpfen.
    Ariel versuchte weiterhin die tiefe Zuneigung zu ihm zu leugnen.
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf und dachte an ihren Vater.
    Als könne Simon ihre Gedanken lesen, strich er ihr zärtlich über die Wange und versprach an ihren Lippen: „Ich werde dich immer lieben, Ariel. Ich bin nicht wie die Sterblichen, nicht wie dein verlogener Vater, deine verräterische Mutter, oder deine Familie, die dich an den Meistbietenden verheiraten wollte. Ich bin unsterblich, kleine Löwin, ich werde immer für dich da sein und ich werde dich ewig lieben!“
    Ariel krümmte sich geistig unter Simons mentalem Tiefschlag. Er kannte ihre geheimsten Wünsche und versprach, wonach sie sich am meisten sehnte: Liebe und Geborgenheit.
    Sie dachte an seine Lügen und sein wahres Wesen. Sie würde niemals ewig leben, er sie nie ewig lieben.
    „Leere Versprechungen!“, lachte sie freudlos.
    Simon küsste sie sachte. „Du hast mein Wort!“
    „Dein Wort?!“, Ariel wandte sich ab. „Und wie viel denkst du ist dein Wort für mich noch wert?“
    Obwohl Simon wusste, dass er nichts anderes verdient hatte, trafen ihn ihre bitteren Worte so sehr, dass er sprach, bevor er über die Konsequenzen nachdachte. „Ich kann es beweisen!“
    „Wie?“ Die Schnelligkeit, mit der Ariel die Frage stellte, bestätigte ihm, dass sie ihn trotz besseren Wissens und trotz all seiner Taten immer noch liebte und begehrte. – Und dass ein Teil von ihr hoffte, dass seine Versprechen wahr sein konnten.
    Simon schloss die Augen und schüttelte den Kopf. Aber der verräterische Wunsch in ihm war erwacht, blieb aller Logik zum Trotz und manifestierte sich in einer Entscheidung. Es gab nur eine Möglichkeit, Ariel von seiner Liebe zu überzeugen und sie gleichzeitig an sich zu binden. – Und sie, auch wenn sie ihn für ihre eigene Unsterblichkeit hassen würde, für immer vor Gott und Teufel, Engel und Dämonen in Sicherheit zu bringen.
    „Lass mich deine Unschuld trinken“, bat Simon leise und eindringlich.
    Ariel blinzelte verwirrt und schien Zeit zu benötigen, um seine Worte verstehen zu können.
    „Man kann Unschuld trinken?“, fragte sie schließlich.
    „Ja!“ Das plötzliche, mit verstärkter Kraft aufflammende Verlangen in Simons Augen ließ Ariel nach Luft ringen.
    „Ja?“, wiederholte sie verwundert.
    Als sie den Triumph in seinem Gesicht sah, erkannte sie ihren Fehler. Er hatte ihr „Ja“ als Antwort, nicht als Frage bewertet.
    Sie schrie entrüstet: „Das war keine Einladung!“ Und versuchte abermals

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