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Savannah

Savannah

Titel: Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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dass sie mehr für die schwangere Frau tun könnte, um deren Schmerzen zu lindem.
    »Parrish«, sagte der Doktor. Seine Stimme klang freundlich, aber der Blick, mit dem er Savannah anschaute, sprach eine andere Sprache. »Prescott Parrish.«
    Die Kutsche jagte einen Hügel hinunter, wobei der Wagen von Seite zu Seite sprang, die Türen aufflogen und wieder zufielen, bevor die Pferde mitsamt dem Gefährt in den Fluss rasten. Herzklopfend starrte Savannah durch das Fenster auf das schäumende Wasser des Willow Creek. Sie hatte so viel Angst, dass sie hätte beten mögen, aber einem Gott hatte sie vor vielen Jahren schon abgeschworen. Der Fluss war nicht sehr tief, aber die Strömung war so stark, dass die Kutsche in Gefahr geriet umzukippen.
    »Gleich haben wir es geschafft«, versicherte Dr. Parrish der Schwangeren, die ängstlich seine Hände umklammert hielt.
    Miranda warf den Kopf in den Nacken und schrie wie eine Wildkatze. Ihre Lippen zogen sich zurück und sie entblößte ihre Zähne wie eine hilflose Löwin, deren Kinder von Hyänen geraubt wurden. Als sie wieder atmen konnte, flehte sie Gott um Gnade an - und Savannah und der Doc wechselten wieder einen Blick, ernst diesmal und weder spöttisch noch aggressiv.
    Das Achtergespann zog die Kutsche am anderen Ufer aus dem Wasser. Von einer Seite zur anderen schwankend polterte die Kutsche die Böschung hoch, wobei das Wasser, das in den Fahrgastraum eingedrungen war; langsam wieder entwich.
    »Das Fruchtwasser hält«, meinte er.
    Savannah hoffte, dass dies ein gutes Zeichen war, aber sicher war sie nicht, denn sie sah die Besorgnis in den Augen des Arztes, während Miranda zum Glück ganz zuversichtlich aussah.
    Die letzte Wegstrecke nach Springwater war die reinste Tortur, wobei die werdende Mutter sich fast die Lunge aus dem Hals schrie. Endlich war es dann soweit und der Kutscher rief etwas Unverständliches, die Pferde sprangen noch einmal über einen Graben und kamen dann zum Halt, wobei die Bremsen quietschten.
    Die werdende Mutter schrie und jammerte. Ihr farbloses Kleid war nass, aber als Savannah den Arzt fragend anschaute, schüttelte er den Kopf.
    »Immer noch kein Fruchtwasser«, sagte er.
    Endlich, endlich rief der Kutscher den Pferden etwas zu und die Tiere blieben stehen. »Spriiiiiiingwater!«, rief der Kutscher, als ob seine Passagiere das nicht auch gewusst hätten.
    Doktor Parrish riss die Tür auf, sprang heraus und nahm Miranda auf seine Arme. »Bringen Sie mir meinen Koffer«, befahl er Savannah.
    Ein großer Mann mit dunklen Haaren trat auf die Veranda des Hauses. Er hatte freundliche Augen und erkannte die Situation mit einem Blick. »Bringen Sie die junge Frau gleich ins Bett«, sagte er. »Durch den Speisesaal und dann gerade den Flur entlang.«
    Parrish nickte und trat ins Haus, während Savannah hustend folgte. Sie war am Ziel ihrer Reise angelangt, denn sie würde hier in der Station ein Zimmer mieten, da Trey Hargreaves und seine Frau noch über dem Brimestone Saloon lebten. Trey war Savannahs Geschäftspartner und sie musste abwarten, bis er ein Haus für seine Familie gebaut hatte.
    »Jacob McCaffrey«, sagte der Mann, als sie über die Schwelle trat. Er reichte ihr eine große Hand, die viel gearbeitet hatte.
    »Savannah Rigbey«, erwiderte sie und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie Doc Parrish mit der Schwangeren im Flur verschwand. »Der Kutscher hat erwähnt, dass Ihre Frau dem Doktor vielleicht helfen kann ...«
    Jacob schüttelte bedauernd den Kopf. »Meine Miss June ist droben in den Bergen, weil sie sich um Granny Johnson kümmern muss. Die alte Frau hat es mal wieder mit ihrem Rheuma.«
    Savannah spürte, dass ihr die Knie weich wurden. »Gibt es denn vielleicht eine andere Frau ...?«
    »Wo bleiben Sie denn, Miss Rigbey?«, rief der Doktor. Er musste irgendwo in den hinteren Räumen der Station ein Zimmer für die Schwangere gefunden haben. »Bewegen Sie Ihren Hintern, denn ich brauche Sie hier!«
    Sie blickte Mr. McCaffrey verzweifelt an, aber der zuckte nur die Schultern.
    »Bei Jupiter und Zeus«, fluchte Savannah leise, zog die Nadeln aus ihrem Hut und setzte ihn ab. Dann streifte sie sich notdürftig den Staub von der Kleidung. »Komme schon«, rief sie, straffte die Schultern und schritt mutig vorwärts, um einem Kind auf die Welt zu helfen.
    Parrish hatte die Frau vorsichtig auf ein freies Bett gelegt und streifte sich ge rade die Ärmel hoch, als Savan nah ins Zimmer kam. Er warf ihr nicht einmal einen kurzen

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