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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Wintervorräte anlegen – beim Feldhamster sind es bis zu 10 kg – und Polstermaterial für Schlafhöhlen und Kinderstuben einbringen.
    Heimat großer Huftiere
    Auch der Einfluss von Tieren kann die Grenze zwischen Waldsteppe und reiner Grassteppe zugunsten des Grases verschieben. Riesige Huftierherden verhindern durch Abweiden der Schösslinge aufkommenden Baum- und Strauchbewuchs. Den Graspflanzen schaden sie nicht – im Gegenteil: Je öfter die Gräser abgefressen werden, umso stärker wachsen sie. Nach der fast kompletten Vernichtung der Großsäugerherden hätte sich die Grenze der Waldsteppe eigentlich wieder nach Süden verschieben müssen. Das verhinderte der Mensch, indem er Steppenlandschaft in riesige landwirtschaftliche Flächen umwandelte.
    Einst prägten in Eurasien die Huftierherden das Bild der Landschaft. Steppenwisente, Saigas, Urwildpferde und Halbesel fanden in der endlosen Weite ausreichend Nahrung und Schutz. Der Mensch dezimierte die riesige Anzahl der Grasfresser, indem er ihren Lebensraum durch Zäune einengte und durch Fallen und weit reichende Schusswaffen eine tödliche Gefahr darstellte. So beheimatet die eurasische Steppe heute nur noch einen Bruchteil der einstigen Herden.
    Kostbares Ackerland
    Das Grasland ist nicht nur für Viehhaltung geeignet, sondern entwickelte sich dank seiner fruchtbaren Schwarzerdeböden zur Kornkammer Osteuropas und Asiens. Die weiten, baumfreien Ebenen mussten nicht einmal gerodet werden. Doch erst als eine effiziente Technik die notwendige Bewässerung gewährleisten konnte, konnten riesige Flächen erschlossen werden.
    Erst die Entwicklung der modernen Landwirtschaft veränderten die Situation. In den nördlichen Regionen breiteten sich Felder und Siedlungen so weit aus, dass die ursprüngliche Steppenlandschaft nur noch in wenigen Naturschutzgebieten erhalten ist. Die südlichen Teile der Steppe hingegen sind bis heute nicht erschlossen. Die Trockenheit und der hohe Salzgehalt des Bodens verhindern Getreideanbau und Viehzucht.
    Die Urwildpferde der mongolischen Steppe
    Auch wenn in verschiedenen Regionen noch wilde Pferde zu finden sind, wie z.B. der Mustang in Nordamerika, gibt es nur ein echtes Wildpferd. Dieses wird als Urwildpferd oder Przewalskipferd (
Equus przewalskii
) bezeichnet und war ursprünglich in der eurasischen Steppe beheimatet. Nachdem die Art in der freien Natur schon ausgerottet war, wurde sie dank eines langjährigen Zuchtprogramms in europäischen Zoos und in Gehegen in der Mongolei erfolgreich wieder ausgewildert.
    © istockphoto.com/Laurent Rozier
    Przewalskipferde, Urwildpferde der mongolischen Steppe
    Die Urväter
    Die heutigen Pferde entwickelten sich aus einem hundegroßen Waldtier, das sich von Blättern und Früchten ernährte. Dieses
Hyracotherium
lebte vor ca. 50 bis 40 Mio. Jahren und hatte mit heutigen Pferden wenig gemein. Es hatte kleinere Zähne, vier einzeln behufte Zehen und ging auf den Sohlen. Betrachtet man die Linie vom
Hyracotherium
zum heutigen Pferd, werden die Tiere mit jeder Entwicklungsstufe größer. Die Mittelzehe tritt deutlicher hervor, während sich die anderen Zehen zurückentwickeln. Die Zähne der Tiere werden größer, schärfer und härter und haben sich der Grasnahrung angepasst.
    Ständig auf der Hut
    Urwildpferde sind begehrte Beutetiere für Wölfe und Großkatzen. Durch schnelle Flucht gelingt es ihnen meist, ihren Feinden zu entkommen. Um einen guten Überblick zu haben und drohende Gefahren schnell zu erkennen, liegen die Augen seitlich am Kopf, so dass sie ein Gesichtsfeld von beinahe 360 Grad haben. Nur das, was sich hinter ihnen befindet, kann optisch nicht erfasst werden; außerdem liegt ein Bereich vor der Nase im toten Winkel. Die Urwildpferde haben die größten Augen aller landlebenden Säugetiere, können allerdings mit dem überwiegenden Bereich der Augen nur halb so scharf sehen wie ein Mensch. Lediglich ein schmales Band mit einer hohen Dichte an Sehzellen ermöglicht es ihnen, am Horizont eine Bedrohung auszumachen.
    Der Geruchssinn und das Gehör der Przewalskipferde sind sehr gut entwickelt. Mit der großen Nase, dem großen Riechhirn und den empfindlichen Ohren sind sie in der Lage, auch nachts ihre Feinde zu enttarnen, wenn diese sich anschleichen.
    Auf der Flucht können die Pferde sich dank ihrer langen, starken Beine und der harten Hufe schnell fortbewegen. Sie sind so wendig, dass sie auch auf unebenem Gelände schnell vorankommen, und können ihr Tempo über eine

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