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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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beschatten den Boden, so dass dort die Verdunstung aus Untergrund und Bodenpflanzen verringert wird. Trichterförmige Büsche leiten auf die Zweige fallendes Regenwasser zur Hauptwurzel. Bei Horstgräsern schützen die äußeren, zur Trockenzeit welkenden Blätter die jungen Triebe im Inneren des dichten Horstes vor dem Vertrocknen. Lange Seitenwurzeln sichern ein großes Wassereinzugsgebiet, während lange Hauptwurzeln (bis 80 m!) Wasserreserven aus großer Tiefe heraufholen können.
    Naturschutz versus Bevölkerung?
    Die Lebensumstände in den afrkanischen Savannengebieten sind schwierig. Verantwortlich sind das koloniale Erbe, internationale Machtinteressen sowie korrupte Verwaltungen. Leidtragende sind zum einen die Menschen, zum anderen die Natur. Immer mehr Hirten müssen mit ihrem Vieh in die Trocken- und Dornsavanne ausweichen, immer mehr Ackerbauern nehmen unfruchtbare und zu trockene Flächen unter den Pflug.
    Tiere der Savanne
    Die Großtierwelt der Savannenzone hat sich auf den Kontinenten sehr unterschiedlich entwickelt. Wildreich waren diese Gebiete alle, heute gilt dies nur noch für die afrikanischen Grasländer. Das Artenspektrum der ursprünglichen indischen Savannen war schon immer wenig vielfältig.
    In Südamerika sind dagegen kaum Pflanzen fressende Großsäuger zu finden. In Australien nehmen Beuteltiere die Lebensräume ein, die in Afrika von Huftieren, Elefanten u. a. besetzt sind. Die Unterschiede in der Savannenfauna dieser Kontinente rühren daher, dass sie sich erst nach dem Auseinanderbrechen des Gondwana-Urkontinents gebildet haben, die in Afrika entstandenen Huftiere also nach Asien, aber nicht nach Südamerika und Australien gelangen konnten. Da auch in relativ trockenen Savannenregionen das Gras zeitweise eine Bewegungen einschränkende Höhe erreicht, haben große Lauftiere mit langen Beinen ökologische Vorteile – man denke an die langbeinigen Antilopen und Gazellen, aber auch an Strauß, Emu und Nandu. Kleinere Arten weichen in die kurzgrasige Dornsavanne aus. Andererseits bietet das halbhohe bis hohe Gras Kleintieren gute Deckung, die deshalb den Nachteil eingeschränkter Beweglichkeit in Kauf nehmen, wie etwa Perlhühner in Afrika, Pfaue und Bankivahühner in Asien oder Steißhühner in Südamerika. In Dorngehölzen fühlen sich sowohl große Lauftiere wie Elefanten, Nashörner und Flusspferde als auch sehr kleine wie die afrikanische Zwergantilope Dikdik wohl.
    Die Tiergesellschaft in den Trockenwäldern Afrikas ähnelt der in den offeneren Savannen, denn auch hier wächst noch Gras. Scheue Antilopen wie der Große Kudu bevorzugen diese deckungsreichen Standorte. Paviane sind im Trockenwald der Alten Welt zahlreich und können dort zur Landplage werden.
    Auch die Raubtiere sind im niedrigen Grasland meistens Laufraubtiere: Geparde, Hyänen und Hyänenhunde in Afrika, Dingos in Australien sowie Mähnenwölfe und Pumas in Südamerika. Sprungraubtiere wie Löwe und Leopard leben vorwiegend in busch- und baumreicheren Regionen. Nichtnur Fleisch-, auch Insektenfresser finden in der Savanne reichlich Nahrung, so etwa Erdferkel und Erdwolf in Afrika, Ameisenbären und Gürteltiere in Südamerika.
    Wegen der dort regelmäßig auftretenden Überschwemmungen gibt es in den südamerikanischen Llanos viele wasserlebende Tierarten. Zu den auffälligsten Arten gehören Capybaras, die größten Nagetiere der Welt.
    Von den Kriechtieren bekommt man die zahlreichen Schlangenarten nur selten zu Gesicht, wohl aber die Agamen und Warane in den Savannen der Alten Welt und Australiens oder die Reptilien Südamerikas. Bei den Vögeln bietet Australien eine Besonderheit: Eine Reihe der zahlreichen Papageienarten hat sich perfekt an das Leben in Savannen angepasst. In der afrikanischen Savanne sind dagegen so viele Greifvogelarten zu Hause wie in keinem Teil der Erde.
    Wirbellose
    Charakteristisch für Savannen ist die reichhaltige Insekten- und Spinnenfauna. Wichtigste Pflanzenfresser sind fast überall die Heuschrecken. Unter den Fleischfressern nehmen Spinnen und Ameisen eine dominierende Stellung ein. Die Trockenzeit überdauern viele Gliederfüßer in Form trockenresistenter Eier, Puppen usw.
    Termiten sind die bedeutendsten Bodenorganismen. Die meisten Arten leben von totem orgaischen Material. Mithilfe von Mikroorganismen in ihrem Darm können sie Cellulose verwerten. Einige legen Pilzkulturen an, die ihnen bei der Aufschließung von Streu und totem Holz helfen, andere fressen nur bereits

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