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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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lange Strecke beibehalten. Dabei laufen sie auf den verlängerten Spitzen der Mittelfinger, die von einem scharfkantigen Huf umhüllt sind. Das Laufen auf dem Mittelfinger erhöht durch einen Hebel im Bein die Schnellkraft und sorgt für eine höhere Geschwindigkeit als bei Sohlengängern.
    Urwildpferd
Equus przewalskii
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Unpaarhufer
    Familie Pferde
    Verbreitung früher in Steppen, Halbwüsten u. Wüsten Zentralasiens
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: etwa 210 cm
    Standhöhe: 120–140 cm
    Gewicht 250–350 kg
    Nahrung Gräser, Kräuter
    Geschlechtsreife mit 2 Jahren
    Tragzeit etwa 340 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter etwa 20 Jahre
    Spezialisierte Grasverwerter
    Przewalskipferde sind an ihre Nahrung, das harte Steppengras, angepasst. Gras enthält viele Silikate und ist deswegen schwer zu kauen. Die Zähne werden beim Zerkleinern abgerieben. Um diesen Abrieb so gering wie möglich zu halten, hat sich ihr Gebiss zu breiten Mahlwerkzeugen entwickelt, die mit einer dicken Krone aus festem Zahnschmelz ausgestattet sind.
    Der Hauptverdauungsprozess findet bei Pferden im stark verlängerten Blinddarm statt. Dort befinden sich unzählige Bakterien, die die für Säugetiere unverdauliche Zellu lose aufschließen. Dieser Vorgang dauert mehrere Stunden, so dass die Tiere regelmäßig Ruhepausen einlegen müssen. Das Gebiet, in dem sich Urwildpferdherden aufhalten, wird durch die Verteilung der Wasserstellen be stimmt. Die Steppentiere sind mit einem hervorragendenOrtssinn ausgestattet, der sie trotz weiter Wanderungen zwischen den Nahrungsquellen immer wieder Wasserstellen finden lässt. Im Winter nehmen die Tiere Schnee als Flüssigkeit auf.
    Unter dem Schutz des Leithengstes
    Pferde leben in Herden von sechs bis zwanzig Tieren zusammen. Innerhalb der Herde ist der Zusammenhalt sehr stark und das Einzeltier empfindet es als notwendig, sich dem Verhalten der anderen anzupassen. Auch bei Gefahr bleibt das einzelne Pferd instinktiv bei der Herde. Der Zusammenhalt in der Gruppe wird durch gegenseitige Fellpflege gestärkt. Kopf an Schwanz stehend knabbern die Tiere das Fell des anderen vorsichtig ab. Es gibt zwei Typen von Urwildpferdherden: der Harem, der von einem Leithengst angeführt wird und aus Stuten und deren Nachwuchs besteht und Junggesellenherden aus jungen Hengsten. Diese Junggesellengruppen sind Folge der Vertreibung der dreijährigen Hengste durch den Leithengst. Die jungen Hengste suchen Anschluss an andere Hengste, während die jungen Weibchen von selbst den Harem verlassen und entweder von anderen Harems aufgenommen werden oder sich zu einem Hengst gesellen, um den sich eine neue Herde gründet.
    In der Haremsgruppe herrscht eine strenge Rangordnung, deren Führungstier der Leithengst ist. Die Leitstute, meist ein älteres Weibchen, bestimmt die Marschroute, führt die Herde bei Streifzügen an und bestimmt die Richtung. Die anderen Stuten folgen ihr der Rangordnung entsprechend. Der Leithengst bildet den Schluss. Die Leitstute kennt sich in der Umgebung aus und findet schnell Wasserstellen, Weideplätze und Winterquartiere. Die Kommunikation findet meist über Körpersprache statt. Lautäußerungen sind bei Urwildpferden selten, ab und zu ein Schnauben oder Brummen. Die Przewalskipferde wiehern im Gegensatz zu den Hauspferden nie, da sie dadurch Fressfeinde wie den Wolf auf sich aufmerksam machen würden. Ausgewachsene Tiere haben nichts zu befürchten, bedroht sind jedoch die Fohlen. Die Abwehrstrategie besteht darin, dass die Stuten sich in Kreisform um die Fohlen stellen und einen sog. Kumpanenring bilden, der auch manchmal im Winter eingesetzt wird, um die Jungtiere vor dem kalten Wind zu schützen.
    Besonders gefährdet sind frisch geborene Fohlen, da sich die Mutter zur Geburt von der Herde entfernt. Diese Absonderung ist wichtig für die Mutter-Kind-Bindung. Das Jungtier wird direkt nach der Geburt und in den ersten Tagen immer wieder von der Mutter abgeleckt, so dass das Fohlen den Geruch der Mutter übernimmt und von der Herde aufgenommen wird.
    Wilde Pferde
    Neben den Urwildpferden gibt es weltweit verwilderte Hauspferde:
    •   Die nordamerikanischen Mustangs sind Nachkommen der von den Spaniern im 16. Jahrhundert eingeführten Pferde. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts zogen große Mustangherden durch die Prärie.
    •   Die Besiedler Australiens führten Pferde ein, die später teilweise verwilderten und sich innerhalb weniger Jahrzehnte im Outback etablierten: die

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