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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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aufbereitete Abfälle. Die hohen Bauten der Termiten sind in allen Savannengebieten zu sehen. Termiten schichten den Boden fast flächendeckend und über größere Tiefen hinweg um. Nicht mehr genutzte Bauten sind bevorzugte Ansiedlungspunkte für Gehölze, denn hier gibt es genügend Nährstoffe und Wasser und der Boden wird belüftet.
    In guter Gesellschaft
    Bei vielen Pflanzenfressern, wie z. B. Gnus, Zebras und Antilopen, ist ein starker Gesellschaftstrieb zu beobachten. Für das Einzeltier ist die Wahrscheinlichkeit, von einem Beutegreifer gerissen zu werden, deutlich geringer als bei einer solitären Lebensweise. Die einzelnen Arten machen sich dabei gewöhnlich nicht gegenseitig das Futter streitig, da sie unterschiedliche Teile der Savannenvegetation abweiden.
    Beeindruckend sind die jahreszeitlichen Wanderungen der riesigen Herden. So finden die Tiere nicht nur stets genügend Wasser und Futter, sie können durch die Ortswechsel auch bis zu einem gewissen Grad den oft revierfesten Fleischfressern ausweichen. Mit am wichtigsten aber ist der Überweidungsschutz – halten sich die Herden nämlich zu lange in derselben Region auf, kann die Vegetation die Fraßschäden nicht mehr kompensieren und stirbt ab. Hier zeigt sich auch eine große Gefahr für die verbliebenen Savannen: Die Ausweitung der Kulturlandschaft zerschneidet die Savannengebiete in immer kleinere Inseln, so dass die Herden nicht mehr ihre Weidegründe wechseln können und sie zu zerstören drohen. Viele afrikanische Nationalparks kämpfen damit, dass der steigenden Zahl der Elefanten immer mehr Gehölze zum Opfer fallen.

DIE STEPPEN EURASIENS
    Vom Menschen bedroht
    Von der Donaumündung über die Mongolei bis tief nach Sibirien erstreckt sich eine scheinbar endlose Ebene. Sie ist im Winter von einer dicken Schneedecke bedeckt, durch die sich lediglich ein paar dürre Grashalme erheben. Vom Frühjahr bis in den frühen Sommer hinein aber erblüht diese ebene in vielen Farben und Ein wogendes Meer aus Grashalmen breitet sich nach allen Seiten aus. Herden von Saigas, einer Antilopenart, ziehen über das flache Land, dazwischen grasen Wildpferdgruppen, Tarpans und Przewalskipferde. So oder ähnlich könnte man noch vor einigen Jahrhunderten die Eurasische Steppe beschrieben haben. Inzwischen jedoch sind die Huftierherden weitgehend verschwunden und die ausgedehnten Wiesenflächen wurden durch wogende Getreidefelder ersetzt. Es gibt nur noch wenige große Gebiete, in denen die vom Menschen verschonten Wildtiere frei leben – und auf sie trifft die Beschreibung größtenteils auch heute noch zu.
    Inhalt
    Endlose Weiten
    Die Urwildpferde der mongolischen Steppe
    Ziesel: Gestalter der Steppe
    Blickpunkt: Eine Steppe in Europa – die Puszta
    Steppenlemminge: grabefreudige Fluchttiere
    Der Tigeriltis: ein geschickter Jäger
    Die Wechselkröte: an Klimaextreme angepasst
    Der Feldhamster: ein bedrohter Nager
    Imposante Tänzer: Großtrappen
    Jungfernkraniche: langbeinige Zugvögel
    Der Steppenadler: Lufthoheit im Grasland
    Endlose Weiten
    Die Grasländer im östlichen Europa und in großen Teilen Asiens bildeten lange Zeit einen weißen Fleck auf der Landkarte, ließ doch die politische Lage keine eingehende Erforschung durch westliche Wissenschaftler zu. In dieser Steppe gedeiht eine vielfältige Pflanzenwelt, aus der unsere Getreidearten hervorgegangen sind. Hier findet sich einer der fruchtbarsten Böden der Welt, der Schwarzerdeboden, dessen hoher Humusgehalt die Steppe für die landwirtschaftliche Nutzung so attraktiv macht.
    © Mauritius Images/Oxford Scientific
    Schier endlose Waldfläche der sibirischen Taiga
    Lage und Klima
    Die eurasische Steppe ist das größte Steppengebiet der Erde. Sie erstreckt sich zwischen dem 35. und dem 55. Breitengrad in einem bis zu 1000 km breiten Streifen von der Westseite des Schwarzen Meeres bis zum Amurgebiet in Ostasien. Nach Norden hin wird die Grassteppe durch die Waldsteppe begrenzt, die allmählich in geschlossene Laub- oder Nadelwaldgebiete übergeht. In Richtung Süden wandelt sich das Grasland allmählich zur Halbwüste bzw. Wüste.
    In der Steppe herrschen starke Temperaturschwankungen: Im Sommer steigen die Werte auf bis zu 25 °C, im Winter fallen sie weit unter den Gefrierpunkt. Die eurasische Steppe gehört zu den Trockenregionen der Erde, d. h., dass die potenzielle jährliche Verdunstungsrate etwa doppelt so hoch ist wie die jährliche Niederschlagsmenge. Hinzu kommt, dass Niederschlagsmenge und

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