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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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trennen und sich sein eigenes Nahrungsrevier zu suchen. Koalas sind soziale Tiere, auch wenn dies auf den ersten Blick schwer zu erkennen ist. Sie leben in einer Kolonie, in der jedes Tier entsprechend seinem sozialhierarchischen Status, seinem Geschlecht und Alter einen eigenen kleinen Lebensraum bewohnt. Hier finden sie Nahrung, Schutz und Raum für soziale Kontakte. Die Tiere respektieren die jeweiligen Reviere der anderen.
    Gefährdung
    Koalas haben kaum noch natürliche Feinde. Große Buschbrände haben sich jedoch zur Gefahr entwickelt, weil die Tiere in die Baumkronen flüchten und dort verbrennen. Seit der Besiedlung Australiens sind über 80 % der Eukalyptuswälder zerstört worden. Für die Koalas bedeutet das den Verlust von Nahrung sowie von Rückzugsmöglichkeiten und einer intakten Sozialstruktur. Der Kontakt zu anderen Kolonien wird unterbrochen. Der Wettbewerb unter den Tieren um Nahrung nimmt zu und der Genaustausch mit anderen Populationen findet nicht mehr statt.
    Von der Jagdbeute zum Nationalsymbol
    Im Verlauf des 19. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Millionen Koalas getötet, weil vor allem die Amerikaner ihre Felle sehr schätzten und mit diesen viel Geld zu verdienen war. Dadurch wurden die Tiere in einigen Gegenden völlig ausgerottet, in anderen waren sie vom Aussterben bedroht. Schließlich wurde 1919 ein Gesetz beschlossen, das die Jagd auf Koalas verbot. Dies geschah in der Hoffnung, dass sich die Koalas wieder vermehren würden, so dass man sie anschließend erneut bejagen könnte. 1927 wurde das Gesetz wieder aufgehoben und innerhalb von 31 Tagen wurden 800 000 Koalas getötet. Dies führte zu starken öffentlichen Protesten. Die Regierung wurde abgewählt und die Jagd auf Koalas kurze Zeit später verboten. In den 1930er Jahren wurde der Koala schließlich unter Schutz gestellt. Ursprünglich nur als Pelzlieferant betrachtet, entwickelte er sich allmählich zu einem australischen Nationalsymbol.
    Auf dem Platz der Huftiere: Kängurus
    Es gibt knapp 100 Känguruarten und -unterarten, welche die unterschiedlichsten Lebensräume besiedelt haben. unser Bild vom Känguru ist aber wesentlich geprägt von den Riesenkängurus der Gattung
Macropus
. der Einfachheit halber werden diese hier, zusammen mit den kleineren Wallabys, kurz als »Känguru« bezeichnet.
    © shutterstock.com/Anna Dzondzua
    Boxende Kängurus
    Pflanzenfressergebiss und Vormägen
    Das Gebiss der großen Kängurus ist hervorragend an die Grasnahrung angepasst. Beim Fressen erfassen die Schneidezähne die Grashalme, mit einem Kopfruck werden dann die oberen Sprossteile abgerissen. Die Grasfasern werden mit den Backenzähnen zerkleinert, so dass der Nahrungsbrei besser verdaut werden kann. Zum Kauen wird normalerweise nur der zweite und dritte Backenzahn benutzt, denn die Zahnreihe ist gewölbt. Abgenutzte Backenzähne schieben sich nach vorn in Richtung Schneidezähne bis sie schließlich ausfallen, während von hinten neue nachrücken.
    Der Magen der Kängurus ist unterteilt in Vormägen und Hauptmagen. Wie weit die Pflanzen dort aufgespaltet und verdaut werden, hängt von Cellulosegehalt und Alter der Pflanzen ab; junge Triebe werden zu 97%, ältere nur zu 57% verwertet. Ein Känguru kann die Verfügbarkeit von Nährstoffen durch die Auswahl seiner Futterpflanzen beeinflussen und wählen, ob es weniger frisst, dafür aber die Nahrung besser aufspaltet, oder mehr vertilgt und nur die schnell verdaulichen Teile nutzt. In Trockenzeiten mit ihrem geringen und minderwertigen Nahrungsangebot verbleibt die Nahrung länger im Darm als in der Regenzeit.
    Wassersparer und Kühlkünstler
    Kängurus schützen sich vor Überhitzung durch Verdunstung und sind daher auf ausreichende Wasservorräte angewiesen. Die Tiere haben verschiedene Anpassungen zum sparsamen Umgang mit Wasser entwickelt. Sie können je nach Witterung 14 Tage bis mehrere Monate ohne frisches Trinkwasser auskommen. Das Rote Riesenkänguru kommt auch mit großer Trockenheit zurecht. Problemlos kann es 20% seines Körperwassers verlieren und innerhalb von 24 Stunden ohne Schaden wieder ausgleichen. Dabei kann die Hälfte des fehlenden Wassers innerhalb von fünf Minuten aufgenommen werden. In Trockenzeiten konzentrieren die Tiere ihren Urin so stark, dass sie tagelang nicht mehr »müssen«, und gewinnen auch aus dem Kot das letzte Quäntchen Wasser zurück.
    In der Mittagshitze eines heißen Sommertages ist jede Bewegung zu viel und die roten Riesen suchen

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