Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
einer reagieren konnte, hatte man ihnen die Waffen abgenommen. Tamin blinzelte zwei Männer, die vor ihm standen, an.
„Nicht eure Zeit“, zischte er und war augenblicklich verschwunden.
„Hey, Abhauen ist feige!“ Doch Tamin hörte Savinama längst nicht mehr.
„Sonst hast du keine Sorgen, oder?“ Filyma wunderte sich über das unüberlegte Handeln des Freundes. Auf ein unsichtbares Kommando hin schlugen die Angreifer zu und das Letzte, was Savinama sah, war Filyma, die vor ihm zu Boden ging.
Wasser war das Erste, woran er dachte, als er wieder zu sich kam. Seine Kehle fühlte sich wie trockener Wüstensand an und brannte. Vorsichtig versuchte er seine Hände zu bewegen, doch allein der Versuch ließ ihn die Erkenntnis treffen: Er besaß Muskeln, vor allem in den Schultern und die taten weh. Während langsam die Benommenheit von ihm wich, donnerte eine dunkle Stimme über ihn hinweg:
„Ihr seid zu nichts zu gebrauchen! Das ist nicht der Kreisführer Liyiells. Man hat euch an der Nase herumgeführt.“
„Warum müssen die Leute eigentlich immer so schreien“, murrte Savinama leise und versuchte gegen die heiße Sonne zu blinzeln. So kühl die Nächte waren, über Tage war es noch immer sehr heiß. Im Stillen fühlte er Dankbarkeit für Arthols weiße Robe.
Ein Schatten fiel auf sein Gesicht, sodass er wenigstens etwas erkennen konnte. Ein großer Mann mit schwarzen Haaren und dunkelblauen Augen funkelte ihn böse an, doch dann trat etwas Mitleidiges in seinen düsteren Blick.
„Ein kleiner Fußabtreter Arthols. Wie nett. Die Idee war nicht schlecht und ja, der Angriff eures Kreisführers hat eine Menge meiner Leute das Leben gekostet, aber wir werden sehen, wer am Ende lacht.“
„Man fordert eben keinen alten Krieger heraus. Das werdet ihr sicherlich noch irgendwann lernen.“ Savinama konnte sich den Spott nicht verkneifen. Der Mann wollte zunächst etwas erwidern, zog es dann aber vor still zu sein. Er drehte sich einfach um und ging.
„Hey Anectis, wusstet ihr, dass Menschen wie ihr es seid, die niemals begreifen werden, um was es wirklich geht? Die in Ignoranz ihr Dasein fristen und mehr wie ein Parasit wirken, als etwas, das man ernst nehmen sollte.“ Der Krieger wirbelte herum und starrte den Magier an. Es schien endlos lange zu dauern, ehe er tief Luft holte, um sich zur Ordnung zu rufen.
„Na wenigstens hat es gereicht, meinen Namen zu kennen.“ Savinama hatte eigentlich nur ins Blaue geraten. Seine weißen Zähne blitzten im staubbedeckten Gesicht. Man musste Anectis eines lassen: So schnell ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen.
Kurz darauf verließ eine Gruppe Reiter das Lager.
„Sehr unhöflich der Kerl, hätte wenigstens Wasser dalassen können.“ Savinama schaffte es auf die Füße zu kommen. Seine Hände waren mit einem dicken Strick um einen Pfahl gebunden, der Grund, warum ihn die Schultern so schmerzten. Er hielt die Hände in Hüfthöhe und begutachtete seine Umgebung. Das musste das Hauptlager des Hexers sein. Ziemlich groß und imposant. Wo mochten wohl Jeras und Filyma sein?
Er stemmte einen Fuß gegen den Pfahl und zog so fest er konnte an dem Strick. Das Ergebnis waren tiefe Einschnitte in seine Handgelenke.
„Man, man, man“, brummte er und senkte den Kopf. Das Prickeln begann sachte, die Energien bauten sich auf.
Wenn Savinama auch nur einen Moment seiner kostbaren Zeit den aufmerksamen Blicken hinter sich gewidmet hätte, wäre er womöglich auf die Idee gekommen, sein Vorhaben erneut zu überdenken. Die Männer am Lagerfeuer kauten gemütlich auf ihrem Brot, keiner machte Anstalten Savinama vom Einsetzen der Magie abzuhalten.
„Infereas.“ Eine blaue Flamme schoss den Holzstamm hinauf und über seine Hände. Doch in der gleichen Sekunde spürte er ein unglaubliches Brennen. Er schrie erschrocken auf.
„Was bei allen Chrishkas…?“ Verdattert starrte er auf seine Hände. Er hatte sich selbst enorme Energie entzogen und kurz das Gefühl, die Magie würde sich gegen ihn richten.
Einer der Männer am Feuer nahm einen tiefen Schluck Wasser und lehnte sich zurück.
„Ich gehe jede Wette ein, er versucht es nochmal.“
„Da halte ich dagegen.“
„Magier“, lachte einer und warf ein Goldstück in eine Tasse. Ein dritter beobachtete, wie Savinama langsam den Pfahl umrundete.
„Ich halte auch dagegen, er sieht mir nicht so dumm aus wie viele andere.“ Gespannt ließen sie ihn nicht aus den Augen und wetteiferten mit Scherzen
Savinama
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