Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
Vom Netzwerk:
„Kopfblinden“, wie man sie nannte, lediglich toleriert, nicht mehr und nicht weniger.
    Doch als sich bereits der Herbst ankündigte, verschärfte sich die Lage und sie hatten keine Wahl mehr. Natriell und Liyiell stellten ein Heer auf, um gegen die Tendaren in den Krieg zu ziehen.

25.
    Im Schutze einer Ebene, im Gebirge der Tendaren auf Natriell, schlugen sie ein großes Lager auf. Savinama ärgerte sich, dass Arthol ihn gezwungen hatte mitzukommen, wäre er doch lieber bei Mineshka geblieben.
    Der würzige Duft von Moos und Nadelwäldern lag in der Luft und erinnerte ihn an seine Zeit, als er allein durch das Land gestreift war. Er fühlte sich hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach Einsamkeit und der Betreuung der Ziehtochter. Am Abend vor der Schlacht saß er in einen dunklen Mantel gehüllt gedankenverloren am Feuer. Es war empfindlich kühl. Er wusste, dass Failess bei ihrer kleinen Schwester war und dass es Mineshka an nichts fehlte, doch seine Gedanken kamen nicht zur Ruhe. Bis er glaubte ihr Lächeln zu sehen.
    „Du solltest nicht so viel nachdenken, mein Freund.“ Savinama sprang auf und verbeugte sich tief. Er hatte Arthol nicht herankommen hören.
    „Nicht so förmlich. Wir waren schon mal weiter.“
    „Ich bin der Meinung, solange wir nicht alleine sind, ist es besser so.“ Arthol sah zu den Berggipfeln hinauf. Er trug die Haare zu vielen kleinen Zöpfen geflochten, in denen einzelne Goldbänder aufleuchteten. Arthol hielt die ganze Zeit etwas unter seinem Mantel versteckt, das er nun hervorzog.
    „Würdest du mir einen Gefallen tun?“
    „Sicher, jeden!“
    „Trag dies morgen für mich.“ Er drückte Savinama einen Mantel in die Hand und ging ohne ein weiteres Wort. Irritiert fiel Savinamas Blick auf den Stoff.
    „Aber wieso...?“
    „Filyma schau, unser alter Freund.“ Die Kriegerin wendete sich vom Lagerfeuer ab, während sie mit einer Hand ihren langen Zopf zurückwarf. „Komm wir sollten...“ Sie erhob sich und nahm Karaz Hand.
    „Ich denke, du freust dich auch ihn wiederzusehen, aber ich würde ihn gerne allein begrüßen.“ Um Karaz Mund wurde ein Kräuseln sichtbar und ein paar Grübchen kamen zum Vorschein.
    „Ich sage nichts mehr dazu.“
    „Idiot.“ Sie schlug ihm spielerisch auf den Hinterkopf.
    Die Sterne leuchteten in unendlichem Gold.
    „Bist du noch immer auf der Suche nach Anfang und Ende?“ Sie trat an Savinamas Seite. Eine Zeit lang sagte keiner etwas. Und für einen kurzen Moment konnte Filyma etwas unendlich Trauriges fühlen, was ihr eine ausgeprägte Gänsehaut bescherte. Er wandte sich ihr zu und sie blickte in müde, abwesende Augen.
    „Mir scheint es eine Ewigkeit her, dass ein junger Testerias zu uns kam auf der Suche nach seinem Weg.“ Ihre Stimme klang warm und sanft, doch als sie eine Hand auf seine Brust legen wollte, wich der Magier zurück. Einige Sekunden verstrichen, ehe er endlich den Mund aufmachte:
    „Versteh mich nicht falsch, Filyma. Du wirst immer ein Teil meiner Vergangenheit sein.“
    „Hast du die Frau gefunden, mit der du dein Leben teilen magst? Glaube mir, du brauchst mir nichts erklären.“ Statt einer Antwort drehte er ihr einfach den Rücken zu.
    „Nein, ich habe beschlossen allein zu bleiben.“ Irrte sich Filyma oder lag Bitterkeit und Verdruss in seiner Stimme? Er wirbelte herum und zog sie so fest an sich, dass ihr die Luft wegblieb. „Aber es ist schön dich wiederzusehen.“
    „Deswegen musst du mich nicht gleich erdrücken!“ Er ließ locker, zwinkerte ihr verschmitzt zu und ging allein den Hügel hinab. Filyma starrte ihm nach. Sie kannte Savinama als jammerndes Etwas, als arrogant und überheblich, aber das hier wusste sie nicht einzuordnen. Wie ein Blatt im Wind, das mit jedem Zug die Richtung wechselte.
    Der Morgennebel lag noch über den Wiesen. Die Krieger formierten sich in einer Senke. Arthol ließ sein Schwert in die Rückenhalterung gleiten, während er mit einem Bein vor einem erloschenen Lagerfeuer auf dem Boden kniete. Er rieb sich die Handflächen mit Asche ab, schloss die Augen und sog tief den Duft ein, den der Wind mit sich trug. Gedankenverloren sah er wieder auf und blickte in Richtung der Hügel, in denen Anectis gerade sein Heer aufstellte. Etwas Zufriedenes trat in sein Gesicht. Pfeil und Bogen. Arthol konnte den Geruch von brennendem Teer wahrnehmen. Mochte ihm Anectis damals eine bleibende Verletzung am Bein zugefügt haben, seine Sinne hatte er nicht verletzt.
    „Ich werde mit euch

Weitere Kostenlose Bücher