Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
klopften den Schnee ab. Arthol winkte einige zu sich.
Filyma betrachtete Savinama schweigend, kleine Fältchen waren in ihrem Gesicht auszumachen und neben den Mundwinkeln bildeten sich Grübchen. Sanft strichen ihre Hände durch seine Haare. Sie fühlte, wie er tief ausatmete.
„Du willst mir was sagen, richtig? Du bist mein bester, mein allerbester Freund. Vielleicht eine ungewöhnliche Art dir dies zu sagen, aber egal, wenn du irgendwann jemanden brauchen solltest, kannst du immer auf mich zählen. Und sei es nur, um dir in den Hintern zu treten oder dich einen Trottel zu nennen“ Er nickte.
„Versteh mich nicht falsch, Filyma, du bist eine wunderschöne Frau, aber ...“ Weiter kam er nicht. Unter lautem Gebrüll wurden plötzlich beide von einer Armee an Schneebällen niedergemäht. Schlagartig saßen beide halb begraben nebeneinander und Arthol schlug sich vor Lachen auf die Knie. Die umstehenden Werfer lachten ebenfalls.
„Ich komm mir vor wie eine Schneefrau.“ Filyma hob vorsichtig die Arme, während sie fühlen konnte, wie ihr das Eis den Nacken entlang rutschte. Savinama fühlte ein Brennen auf der Haut und Arthol grinste noch mehr, als er sah, wie sein Vertreter eine tiefe Röte ins Gesicht stieg.
„Das war es mir wert, euch nur ein einziges Mal aus der Fassung zu bringen.“ Sie beendeten die Schlacht und gingen geschlossen zurück.
Filyma schüttelte sich und zog den Magier hoch.
„Mach nicht so ein Gesicht, du tust gerade so, als wäre es dir peinlich.“ Savinama klopfte den Mantel aus.
„Es ist peinlich.“
„Was?“ Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Die Bemerkung sorgte dafür, dass ihr vor Belustigung die Tränen die Wange hinunterliefen.
„Savinama, das musst du gerade sagen. Du warst der größte Weiberheld auf Natriell und hast jedem Weiberrock nachgestellt, von dem manch anderer nur träumen konnte.“
„ICH?“
„Ja, du.“ Sie rannte den anderen hinterher.
Savinama blieb stehen und sah ihr fassungslos nach. Sie stellte einfach Behauptungen auf, von denen er nicht mal sagen konnte, ob sie stimmten oder nicht. Er schüttelte den Kopf und ging.
Zunächst suchte er sein Zimmer auf, um trockene Sachen anzuziehen. Als er es wieder verließ, wäre er fast mit Arthol zusammengestoßen, der neben der Tür, an die Wand gelehnt gewartet hatte.
„Kreisführer verzeiht, ich hatte euch nicht gesehen.“
„Es ist gerade niemand da, also können wir wieder zum du zurückkehren. Empfindest du etwas für Filyma?“, schnellte die direkte Frage heraus. Savinama fühlte sofort, wie er rot wurde.
„Es ist nicht, wonach es aussah.“ Arthol lächelte.
„Entspann dich. Ich bin nicht hier, um dir den Kopf abzureißen.“ Trotzdem blickte der Magistratero verlegen zu Boden. „Savinama, du hast eine Vergangenheit an die du dich nicht erinnerst. Ich aber umso mehr. Deswegen möchte ich nur wissen, empfindest du etwas für Filyma?“
„Naé, sie sagte, sie suche etwas Nähe, aber wir sind nur Freunde ... und ich ...“ Arthol wandte sich mit einem Augenzwinkern ab.
„Ich habe alles erfahren, was ich wissen muss und weiß, dass sich gewisse Dinge nicht wiederholen werden. Aber vergiss nicht für deine Zukunft: Manchmal brauchen wir etwas Nähe und Halt, Savinama. Willst du nicht mit hinunterkommen? Fast alle sind noch im großen Raum und diskutieren darüber, welche Seite gewonnen hat.“ Froh über den Themenwechsel stimmte der Serva eifrig zu und zusammen gingen sie zurück. Im Rundbogen der Türe blieben sie kurz stehen. Ein Stück weiter, an einem der Tische, saß Filyma mit Mineshka auf dem Schoß. Das Kind erzählte der Kriegerin mit Händen und Füßen, wen sie mit den Schneebällen getroffen hatte. Als sie Savinama sah, sprang sie auf und rannte zu ihm. Er fing Mineshka auf und hob sie hoch.
„Meine Güte, langsam wirst du mir zu schwer.“
„Ich habe dich getroffen“, kicherte sie. Arthol legte eine Hand auf seine Schulter.
„Man muss sich für etwas Halt nicht schämen mein Freund.“ Er ließ den Magier mit dem Kind allein.
44.
Wenige Wochen später begann der Schnee zu schmelzen und Filyma bereitete ihre Abreise vor. Savinama zog die Schnüre ihres Sattels fest, während Filyma ihr Bündel befestigte. Sie wollte keine Eskorte, sondern noch ein wenig die Weite Liyiells genießen, alleine, wie sie immer wieder betonte. Sie führte ihre hellbraune Stute nach draußen und sog die kühle Luft ein, die einen Hauch von Frühling in sich trug. Der Schnee
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