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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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dass er Abbey geküsst hatte.
    Ben kniff die Augen zusammen. „Ach ja? Hast du Pete deswegen so zusammengestaucht?“
    Sawyer seufzte entnervt. Mittlerweile hatte er keinen Appetit mehr. „Wer hat dir das erzählt? Es ist stark übertrieben.“
    „Aber du hast ihm zu verstehen gegeben, dass er sich von Abbey fern halten soll.“
    „Ja, bis die Bücherei eröffnet wird“, beharrte Sawyer. „Verstehst du jetzt, warum ich von Anfang an dagegen war, Frauen nach Hard Luck zu holen? Vor einigen Wochen waren wir noch alle Freunde, und nun gehen wir uns an die Gurgel.“
    „Eins haben wir jedenfalls klargestellt: Du hast mit ihr nichts im Sinn.“
    „Natürlich nicht.“
    „Dann wirst du wohl nichts dagegen haben, wenn die Jungs plötzlich ein gewisses intellektuelles Interesse entwickeln, das umfangreiche Recherchen in der Bücherei erfordert?“
    Sawyer zuckte die Schultern. „Warum sollte ich?“
    „Gut“, meinte Ben, und Sawyer hatte den Eindruck, dass er ihn durchschaute.
    „Ich verlange bloß, dass die Jungs warten, bis die Bücherei eröffnet wird.“
    „Und wann wird das sein?“
    „Soweit ich weiß, in wenigen Tagen.“
    „Ich werde es den Männern sagen“, meinte Ben, bevor er wieder in die Küche ging.
    Sawyer widmete sich daraufhin seinem Frühstück, und obwohl es ausgezeichnet schmeckte, lag es ihm schwer im Magen. Er musste sich eingestehen, dass Ben Recht hatte. Er, Sawyer, hatte mit allen Mitteln versucht, die anderen Männer von Abbey fern zu halten. Zuerst hatte er es nicht bewusst getan, doch mittlerweile war genau das Gegenteil der Fall.
    Am nächsten Abend räumte Abbey nach dem Essen gerade das Geschirr ab, als sie hörte, wie Scott und Susan sich auf der Veranda mit jemandem unterhielten. Da es sehr warm war, hatte sie nach der Arbeit Shorts angezogen. Sie hätte es nie für möglich gehalten, dass es in Alaska an die dreißig Grad heiß werden könnte.
    Als sie nach draußen ging, sah sie die Kinder mit Sawyer sprechen. Eagle Catcher war bei ihm.
    „Hallo“, grüßte Sawyer.
    „Hallo.“ Die ganze Zeit hatte sie sich danach gesehnt, ihn wiederzusehen, und der Ausdruck in seinen Augen zeigte ihr, dass es Sawyer genauso ging.
    Es gefiel ihr, wie locker er mit ihren Kindern plauderte und wie einfühlsam er war – besonders Susan gegenüber, die ihn anhimmelte, seit er ihr am Flughafen die Hand gegeben hatte.
    „Wann kann man das Polarlicht sehen?“ fragte Scott. „Ich versuch’ jeden Abend, lange wach zu bleiben, aber es wird einfach nicht dunkel.“
    „Wir haben erst Anfang Juni“, erklärte Sawyer. „Du musst noch bis Ende August warten.“
    „Wird es in Alaska überhaupt mal dunkel?“ erkundigte sich Susan.
    „Im Sommer nur ganz kurz. Im Winter dagegen …“
    „Ronny hat mir erzählt, dass es dann den ganzen Tag dunkel ist“, warf Scott ein. „Aber das wusste ich schon aus Moms Büchern.“
    „Erzähl mir, wie das Polarlicht aus schaut“, bat Susan. Sawyer hatte Scott und sie aufgefordert, ihn zu duzen.
    Er setzte sich mit Susan auf die Hollywoodschaukel, während Scott sich neben Eagle Catcher auf den Boden hockte. „Manchmal überstrahlt das Licht den ganzen Himmel. Normalerweise ist es milchig-grün und flackert. Einige Leute behaupten sogar, sie würden es hören.“
    „Kannst du es auch hören?“
    Sawyer nickte.
    „Wie hört es sich an?“
    Er blickte zu Abbey. „Wie Glocken. Bestimmt werdet ihr es auch hören.“
    „Ist das Licht immer grün?“
    „Nein, manchmal auch rot. Das ist am schönsten.“
    „Wow, das sieht bestimmt toll aus!“
    „Die Eskimos glauben, dass es brennende Fackeln sind, die die Seelen in das Leben nach dem Tod geleiten.“
    Nun setzte sich auch Abbey auf die Schaukel. Susan rutschte auf ihren Schoß, sodass Abbey neben Sawyer saß. Er zwinkerte ihr zu.
    Die Kinder stellten ihm viele Fragen, und er erzählte ihnen, warum sein Großvater nach Alaska gekommen war.
    „Hat er Gold gefunden?“ fragte Scott.
    „Ja, aber er ist nie auf eine Goldader gestoßen, wie er es sich erträumt hatte. Er ist in dem Glauben gestorben, seine Familie im Stich gelassen zu haben, doch das war nicht der Fall.“
    „Warum ist er in Alaska geblieben?“ meinte Abbey.
    „Wegen meiner Großmutter. Die beiden hatten eine Tochter, Emily, die eines Tages verschwunden ist. Daher wollte meine Großmutter Hard Luck nicht mehr verlassen.“
    „Dachte sie, Emily würde eines Tages zurückkommen?“
    „Ja. Sie hat immer nach ihr Ausschau

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