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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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gehalten.“
    „Was glaubst du, was ihr passiert ist?“ wollte Scott wissen.
    „Auf jeden Fall nichts Angenehmes. Deshalb dürft ihr auch auf keinen Fall allein in der Wildnis herumstreunern, klar?“
    Beide Kinder nickten ernst.
    Abbey, die einen Blick auf ihre Armbanduhr warf, stellte erstaunt fest, wie spät es bereits war. Es war abends so hell, dass sie alle einen anderen Rhythmus bekommen hatten. Sie gingen viel später ins Bett und schliefen dafür morgens länger.
    „Ihr müsst jetzt ins Bett“, erklärte sie.
    Wie immer protestierten Scott und Susan lautstark.
    „Komm, Susan, ich trage dich huckepack.“ Sawyer stand auf und nahm Susan huckepack, die ihm kichernd die Arme um den Hals legte. „Gleich bist du dran“, fügte er an Scott gewandt hinzu.
    „Dafür bin ich doch schon zu alt“, meinte Scott, obwohl er es offensichtlich nicht erwarten konnte.
    „Du machst wohl Witze. Dafür ist man nie zu alt.“ Ehe Scott sich’s versah, hatte Sawyer ihn mit einem Arm hochgehoben.
    Abbey hielt ihm die Tür auf, damit er die Kinder ins Haus bringen konnte, und folgte ihm.
    „Wie wär’s mit einer Tasse Kaffee?“ fragte sie, während Sawyer und sie in der Küche standen und die Kinder sich zum Schlafengehen fertig machten.
    Sawyer schien sich über ihr Angebot zu freuen, doch dann schüttelte er den Kopf. „Nein, danke. Ich bin nur vorbeigekommen, um dir zu sagen, dass ich mit Christian gesprochen habe.“
    Im nächsten Moment kam Susan aus dem Zimmer und lief in die Küche, dicht gefolgt von Scott. Wenn die beiden so aufgekratzt waren, dauerte es immer lange, bis sie endlich einschliefen.
    „Kannst du mich zudecken?“ Susan sah zu Sawyer auf.
    „Wenn deine Mutter nichts dagegen hat“, erwiderte er und schaute dabei Abbey an.
    Das hatte sie nicht, und so ließ er sich von Susan ins Zimmer führen, während Abbey mit Scott folgte. Sawyer brachte beide Kinder ins Bett, doch es war offensichtlich, dass sie noch nicht schlafen wollten.
    „Erzähl uns eine Geschichte“, bat Susan. Ihre Lieblingspuppe im Arm, setzte sie sich wieder im Bett auf.
    Scott schien das ebenfalls für eine tolle Idee zu halten. „O ja“, meinte er, „aber es muss ein Hund drin Vorkommen.“ Zweifellos hätte er Eagle Catcher gern zu sich ins Zimmer geholt, wenn Abbey und Sawyer es erlaubt hätten.
    „Na gut“, willigte Sawyer ein. „Allerdings müsst ihr mir versprechen, dass ihr danach auch die Augen zumacht und schlaft.“
    Die nächsten fünfzehn Minuten verbrachte er damit, ihnen eine Geschichte zu erzählen, die er offenbar aus dem Stegreif erfand. Abbey war fasziniert von seiner Spontaneität, und gleichzeitig rührte es sie, dass er sich so liebevoll um ihre Kinder kümmerte. Als sie von der Tür aus beobachtete, wie er anschließend mit Scott und Susan betete, schluckte sie gerührt.
    Kurz darauf kam er aus dem Zimmer der beiden. Abbey wartete in der Küche auf ihn, wo sie gerade Wasser in der Mikrowelle erhitzte, um sich Tee zu machen.
    „Danke“, sagte sie leise, ohne ihn anzusehen.
    Es entstand eine spannungsgeladene Stille, bis Sawyer sich räusperte. „Also, ich habe mit Christian gesprochen. Wir waren uns einig, dass du und die Kinder nicht ins Blockhaus zurückkehren könnt.“
    „Ich habe doch keine Wahl, oder?“
    „Es gibt ein Haus in Hard Luck, das leer steht.“ Plötzlich wurde sein Gesichts aus druck hart. „Es hat einmal Catherine Fletcher gehört.“
    Abbey versuchte, sich daran zu erinnern, wo sie diesen Namen schon einmal gehört hatte. Dann fiel ihr ein, was Pearl ihr erzählt hatte.
    „Christian hat vorgeschlagen, dass wir uns mit Catherines Familie in Verbindung setzen“, fuhr Sawyer fort. „Da sie jetzt in einem Pflegeheim ist, wird sie wohl kaum hierher zurückkehren. Für die Miete wird unsere Firma aufkommen.“
    „Meinst du, dass sie mir das Haus überlässt?“
    Er runzelte die Stirn. „Sie ist eine mürrische alte Frau, und ich traue ihr zu, dass sie aus reiner Gehässigkeit Nein sagt. Ich hoffe nur, dass ich nicht mit ihr reden muss. Ihre Tochter ist wesentlich vernünftiger.“
    „Du magst Catherine nicht, stimmt’s?“
    „Nein“, erwiderte er ausdruckslos. „Sie hat alles darangesetzt, um meiner Mutter wehzutun, und das kann ich ihr nicht verzeihen. Es ist eine lange Geschichte, die ich dir lieber nicht erzählen möchte.“
    Trotz seines Grolls gegen die alte Frau war er ihr zuliebe und der Kinder wegen bereit, sich mit Catherine Fletcher in Verbindung zu setzen.

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