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Saxnot stirbt nie - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Zweiter Roman

Saxnot stirbt nie - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Zweiter Roman

Titel: Saxnot stirbt nie - Odo und Lupus Kommissare Karls des Grossen - Zweiter Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordian Robert
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gar von einem achtlosen Fuß in den Felsspalt hinabgestoßen wurden.
    Als ich an dessen Rande so hin und her ging, sah ich auf einmal aus der Tiefe etwas heraufschimmern. Neugierig beugte ich mich nieder und starrte hinab. Was mochte das sein? Ein Reif? Eine Fibel? Ein Dolchgriff`
    Ohne Zögern legte ich mich flach auf den Boden, doch selbst ein längerer Arm als der meinige hätte das Ding nicht zu fassen vermocht. Mein Blick fiel auf unsere Angelschnur, mit der wir gelegentlich Beute machen. Auch sie war vom Wagen auf den Boden gefallen. Ich ließ sie hinunter, doch fand der Haken zunächst keinen Halt und glitt an dem schimmernden Gegenstand ab. Endlich saß er dann aber fest und nach mehrfachem Rucken konnte ich etwas heraufziehen. Es war ein mit einer dünnen Schicht Moder bedeckter, doch gut erhaltener lederner Gürtel mit silberner Schnalle und Schmuckbeschlägen.
    Odo brüllte nun unseren Leuten Befehle zu. Zwischendurch lief er immer wieder zum Rande der Hügelkuppe, um missmutig Ausschau zu halten.
    Er warf nur einen flüchtigen Blick auf den Fund.
    „Hebst du jetzt Schätze?“
    „Das ist alles. Immerhin nicht ganz wertlos. Wer legt so etwas ab und lässt es zurück?“
    Ich setzte mich nieder und betrachtete den Gürtel. Mit dem Ärmel der Kutte rieb ich die Metallteile ab. Auf den Beschlägen zu beiden Seiten der Schnalle waren jeweils die gleichen Tierfiguren abgebildet, in der Mitte ein Hahn, seitlich Fische. Der Hahn stand auf zwei gekreuzten Lanzen. Die große, breite Schnalle war unbeschädigt, man konnte den Gürtel sofort wieder anlegen. Ich versuchte es selbst, aber meine rundliche Mitte ließ sich nicht ganz umspannen. Allerdings war es kein schlanker Mann gewesen, der den Gürtel getragen hatte.
    Vermutlich ein Edler, dachte ich, ein kräftiger Kerl, der unterwegs, vielleicht auf der Jagd, an dieser Quelle gerastet hatte. Gewiss hatte er den Gürtel abgelegt und der war dann, durch Zufall vielleicht, in den Felsspalt gerutscht. Doch warum hatte der Mann ihn nicht wieder herausgezogen? Ein Speer hätte doch genügt, um mit der Spitze die Schnalle zu fassen …
    Wieder Brüllen und Fluchen. Die Männer hatten den Wagen bewegt, aber das eingeklemmte Rad war gebrochen. Einige Speichen waren gesplittert, der untere Teil steckte weiterhin fest.
    „Nichts mehr zu machen“, sagte Helko. „Wir müssen den Wagen stehen lassen.
    Wie ärgerlich! Das bedeutete, dass wir unser Gepäck verteilen und auf die Reittiere umladen mussten. Darüber würde weitere kostbare Zeit vergehen. Wann würden wir noch irgendwo ankommen?
    Ich beriet mich mit Odo. Meiner Meinung nach war es noch das Vernünftigste, an der Stelle, wo wir uns gerade befanden, ein Nachtlager zu errichten. Nicht das erste Mal geschah es ja auf unseren Reisen, dass wir in eine solche Lage gerieten. Wir hatten ein Zelt im Gepäck und reichlich Wegzehrung. Dazu gab es Wasser von der Quelle. Nachts würden wir gegen Räubergesindel Wachen aufstellen müssen.
    Odo schien davon nicht viel zu halten. Immer noch spähte er suchend nach dem Horizont.
    „Ich würde natürlich den Fuchsbau vorziehen“, sagte ich spöttisch. „Doch leider ist bisher keiner deiner heimatlichen Füchse erschienen, um uns einzulassen.“
    „Wart es nur ab“, knurrte er. „Die kommen noch.“
    Ich bemerkte die beiden Männer zuerst. Es waren robuste Gestalten, rotgesichtig, mit lebhaften Äuglein, struppigen Bärten und breiten Mündern, aus deren Winkeln Zähne wie Hauer ragten. Trotz der spätsommerlichen Hitze trugen sie Pelze, was sie noch dicker und plumper machte. Die kleinen Pferde, auf denen sie hockten, schienen unter ihrem Gewicht fast zusammenzubrechen. Irgendwo zwischen den Felsen waren sie plötzlich hervorgekommen.
    Ich stieß Odo an. Er wurde aufmerksam und schnalzte vor Überraschung mit der Zunge.
    „Teufel noch mal! Wer besucht uns da? Nun, Füchse sind das wohl nicht. Eher zwei berittene Wildschweine.“
    „Heil!“, rief einer der beiden, der ältere.
    Aus der Entfernung, die zwischen uns war, konnten sie Odos Bemerkung nicht gehört haben. Auch der andere hob die Hand und grüßte.
    Odo ließ die Faust, die sich schon um den Schwertgriff geballt hatte, sinken und trat den Männern ein paar Schritte entgegen.
    „Heil! Ihr beide scheint Leute zu sein, die sich hier auskennen. Habt Ihr vielleicht die Straße gesehen, die wir verloren haben?“
    Die Frage verblüffte die Männer, sie blinzelten misstrauisch.
    „Was habt Ihr verloren?“ fragte der

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