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Sayuri

Sayuri

Titel: Sayuri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bargmann
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jedoch vor, bevor sie den Gedanken weiterspinnen konnte. »Wir verbarrikadieren uns, rüsten uns gegen sie und sorgen dafür, dass sie nicht an uns rankommen, ohne Verluste einzustecken. Um unserer habhaft zu werden, müssen sie in unsere Viertel, das sollte unser Vorteil sein. Hier kennen wir uns aus!«
    »Du meinst, wir sollen Katz und Maus spielen?«, fragte Zalion.
    Seine Freundin nickte langsam. »Das könnte funktionieren«, meinte sie. »Wir könnten sie durch unser Viertel wie durch einen Irrgarten laufen lassen, es gibt schließlich genug Verstecke und Sackgassen.«
    »Wir sollen uns also einfach alle vor ihnen verstecken?«, fragte Tarian skeptisch nach.
    Marje stand auf. »Es sollten sich zumindest diejenigen verstecken, die nicht kämpfen können. Wir sollten niemanden auf der Straße in unnötige Gefahr bringen.« Langsam ließ sie ihren Blick durch den Raum gleiten. »Die Verstecke müssten unsere zentralen Treffpunkte werden, wo wir uns austauschen können und alles finden, was wir brauchen, wenn wir selbst uns verstecken müssen.« Marjes Wangen glühten, als sie weitersprach. »Es muss einen Nahrungsmittel- und Wasservorrat geben und wir brauchen Decken für die Nächte. Jemand muss dafür verantwortlich sein, Nachschub zu organisieren, und wir brauchen Nachrichtenboten und Wachposten, die nach Soldaten Ausschau halten.« Ihr Blick huschte zu Shio und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. »Irrlichter könnten uns dabei sehr nützlich sein. Meinst du, Shio, du könntest ein paar darum bitten, uns zu helfen?«
    Shio flackerte überrascht, als er angesprochen wurde. Zuvor war er in einen dämmrigen Schlaf auf Marjes Schulter gefallen, doch nun entflammte sein Licht in einem strahlenden Rot und er machte sich auf zum Fenster, um Marjes Bitte zu erfüllen. Marje sah ihm mit einem zufriedenen Lächeln nach.
    »Und das soll alles sein?«, fragte Tarian noch einmal nach.
    »Es ist in erster Linie wichtig, dass wir uns schützen, bevor wir zum Angriff übergehen«, sagte Shoan.
    Thar nickte zustimmend. »Und den Satz Angriff ist die beste Verteidigung sparst du dir jetzt einfach«, fügte er mit einem Seitenblick auf Tarian hinzu.
    Der dunkelhäutige Junge hatte sich zurückgelehnt und den Blick auf einen Punkt an der Wand gerichtet. »Ich bleib dabei, wir sollten dem Kaiser zeigen, wer wir sind«, meinte er ruhig. »Und für die, die mitspielen wollen, wird sich ein Weg finden.«
    Zalion nickte. »Alleingang?«, fragte er.
    Tarian stand auf. »Mal sehen«, gab er schulterzuckend zurück.
    Marje wollte ihn aufhalten, aber Shoan schüttelte den Kopf.
    »Kommt, Jungs«, rief Tarian seinen Freunden zu und sie verließen den Versammlungsraum. »Keine Sorge, wir werden euch nicht im Weg stehen«, versprach er im Hinausgehen.
    »Was heißt denn hier Alleingang?«, wollte das blonde Mädchen von ihrem Freund wissen.
    »Nur, dass er die Verantwortung übernimmt und nichts machen wird, das uns schadet«, meinte Zalion leichthin. »Er macht eben sein Ding, aber ohne Hilfe von uns zu erwarten oder uns die Schuld danach in die Schuhe zu schieben.«
    »Tarian macht also sein eigenes Ding«, ertönte plötzlich eine Stimme am Eingang.
    Auf Marjes Gesicht stahl sich ungewollt ein breites Lächeln. »Allerdings«, sagte sie und sah zu Milan auf, der ihr zuzwinkerte.
    Hinter ihm trat Ruan in den Raum. »Wir wollten hören, was in eurem Viertel so entschieden wird.«
    »Wie hat sich denn das Ostviertel entschieden?«, fragte Thar.
    »Wir sind in drei Banden gesplittet und keine will machen, was die andere vorschlägt«, erklärte Ruan. »Ich denke, wir werden drei verschiedene Wege finden, gegen den Kaiser vorzugehen. Erst einmal aber müssen die Betroffenen versteckt werden, schließlich wollen wir in ein paar Tagen überhaupt noch Leute haben, um etwas unternehmen zu können.« Er lächelte breit in die Runde. »Und hier?«
    »Wir werden uns gemeinsam organisieren«, erklärte Shoan. »Abgesehen von Tarian und einigen Ausnahmen …«
    Thar zuckte leicht mit den Schultern. »Erst einmal geht es um die Sicherheit unserer Leute«, stimmte er Ruan zu.
    »Und um die zu gewährleisten, werden wir versuchen, den Soldaten in unserem Viertel ein paar nette Fallen zu stellen«, fügte Zalion mit einem verschlagenen Grinsen hinzu.
    Milan zog Marje ein Stück zur Seite und ließ sich von ihr in aller Kürze eine Zusammenfassung dessen geben, was sie vorhatten. »Das klingt vernünftig«, stimmte er am Ende schließlich zu. »Thar,

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