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Sayuri

Sayuri

Titel: Sayuri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bargmann
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Shoan, Zalion – ihr seid also für die Organisation verantwortlich?«
    Die Angesprochenen wandten sich ihm zu und nickten.
    »Nehmt eure Aufgabe ernst«, mahnte Milan. »Leben hängen davon ab, vergesst das nicht!«
    Marje war überrascht, als sie die Härte in Milans Stimme hörte. Einen Augenblick lang glitt sein Blick in die Ferne und seine Augen verdunkelten sich, ehe er leise den Kopf schüttelte und sich zu ihr umdrehte. »Du wirst dich nicht Tarian anschließen, oder?«, fragte er.
    Marje bedachte ihn mit einem scharfen Blick. »Das hatte ich nicht vor, nein.«
    Milan nickte abgehackt und wandte sich zu Ruan um. »Du weißt, wo du Tarian findest?«, fragte er.
    »Den find ich schon«, gab Ruan sich zuversichtlich. »Und du glaubst wirklich, dass er mitmacht?«
    »Er ist der Richtige«, antwortete Milan bestimmt.
    Zufrieden nickte Ruan und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.
    »Der Richtige wofür?«, wollte Marje wissen, aber Milan schüttelte entschieden den Kopf. »Lass das meine Sorge sein«, bat er nur.
    Marje beobachtete unsicher sein Gesicht. Dieser merkwürdige Ausdruck, den er vorhin in den Augen hatte …
    Milan machte ihr Angst, ohne dass sie näher erklären konnte, woher dieses Gefühl kam. »Tu nichts Unüberlegtes«, bat sie leise.
    Milan lächelte. »Hab ich das jemals?«, fragte er ebenso leise zurück.
    Mit einem Seufzer lehnte sie sich an ihn und griff nach seiner Hand. Seine Gegenwart gab ihr Sicherheit. Solange er bei ihr war, war alles gut. Mit einem leisen Lächeln sah sie zu ihm auf und schloss dann die Augen. Er legte auch den zweiten Arm um sie, während er Thar und Shoan Vorschläge für die Verstecke unterbreitete. Stumm lauschte Marje dem Wortwechsel und überlegte, was sie selbst machen wollte.
    Milan schien sie offensichtlich aus der ganzen Aktion raushalten zu wollen. Aber inzwischen war sie zu alt, als dass er länger über sie bestimmen konnte.
    Zalion, seine Freundin und ein großer Teil der noch Anwesenden verließen den Raum, um sich zu organisieren, während Thar, Shoan und einige andere einen Plan in den sandigen Boden zeichneten und sich über die Verstecke verständigten.
    »Und was hast du jetzt vor?«, fragte Marje Milan leise.
    »Ich werde mit Ruan einen kleinen Ausflug unternehmen«, flüsterte er zurück.
    Misstrauisch sah sie zu ihm auf. »Wohin?«
    Er wiegte leicht den Kopf und schwieg, während sein Blick wieder in die Ferne schweifte.
    »Milan!«, mahnte sie aufbrausend. Sein Verhalten gefiel ihr nicht.
    »Tu mir einen Gefallen und sei ein liebes Mädchen«, bat er. »Besuch Sayuri. Vielleicht gehen die Soldaten ja doch auch in der alten Stadt auf Jagd. Sollten sie es tun, wüsste ich dich gerne bei ihr.«
    Marje runzelte die Stirn. »Du weichst mir aus.«
    Er seufzte resignierend. »Ganz richtig«, gab er zu. »Und das aus gutem Grund.« Er lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, ein ungewöhnlicher Liebesbeweis. »Tu einfach, worum ich dich bitte.« Er löste sich von ihr und ging zur Tür.
    Unzufrieden sah sie ihm nach. Sie hasste es, wenn Milan Geheimnisse vor ihr hatte.
    »Er hat etwas vor, oder?«, fragte Shoan, der zu ihr trat.
    »Ja, aber er sagt mir nicht, was«, murmelte sie wütend.
    Shoan, der ihr älter und magerer denn je vorkam, zog die Stirn kraus. »Er ist meinem Blick ausgewichen. Was er auch vorhat, es kann nichts Gutes sein.«
    »Vielleicht kann ich darüber mehr in Erfahrung bringen«, sagte sie kurz entschlossen und ging zur Tür. Sie drehte sich noch einmal um, verabschiedete sich mit einem Winken von Thar und stieg dann die Treppe zur Straße hinauf.
    Die Luft wirkte nahezu erfrischend kühl, so stickig war es unten im Keller gewesen. Die Sonne empfing sie mit ihren warmen Strahlen und ließ Marje aufatmen.
    Auf der Straße hielt sie nach Milan Ausschau, aber er war längst in einer Seitengasse verschwunden. Stattdessen entdeckte sie Ruan, der sich gerade von Tarian trennte. Pfeifend folgte er der Straße zum Tor, das in den inneren Kreis führte.
    Mit schnellen Schritten folgte sie ihm und holte ihn noch vor der nächsten Wegverzweigung ein. »Ruan«, rief sie und trat etwas atemlos an seine Seite.
    Überrascht hob er eine Augenbraue. »Wie kann ich dir zu Diensten sein?«, erkundigte er sich mit einem schalkhaften Funkeln in den Augen.
    »Was habt ihr vor?«, fragte sie ihn geradeheraus.
    Ruan zuckte leicht mit den Schultern. »Etwas für große Jungs«, antwortete er. Das Lächeln wich einem ernsten Ausdruck auf seinem

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