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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Verkehrsdichte hatte drastisch nachgelassen. Auch daraus schloss Mallagan, dass das Gefecht beendet war. Er fragte sich, was aus der SANTONMAR geworden sein mochte.
    Den Piloten zu beobachten erwies sich als wenig ergiebig. Der Aychartaner saß ruhig in seinem Sitz und tat nichts. Es gab ohnehin keine Kontrollen oder Anzeigeninstrumente. Das Fahrzeug bewegte sich rasch und geräuschlos, offenbar ferngesteuert und mithilfe eines Antriebs, der wohl eher in den Wänden untergebracht war. Der Kanal verlief in steter Krümmung und wurde immer wieder von anderen Röhren gekreuzt, aber niemals rechtwinklig.
    Sie erreichten einen Ort, an dem die Wand des Kanals eingedrückt war. Zum Teil war die Beleuchtung ausgefallen. Auf der gegenüberliegenden Seite war die metallene Wandung aufgerissen und ließ das nackte Felsgestein zum Vorschein kommen.
    Der Torpedo verlangsamte seine Fahrt, während er die Einschnürung passierte. Surfo Mallagan sah Objekte, nicht größer als Ratten, die über das zerbeulte Metall glitten – aychartanische Werkroboter offenbar, denn wo sie zugegen waren, erhielt die Wandung ihre schimmernde Farbe zurück, und die Unebenheiten glätteten sich.
    Wo der nackte Fels durch die aufgerissene Metallhaut schaute, steckte ein großes torpedoförmiges Fahrzeug, die Bordwand aufgeschlitzt und den spitzen Bug metertief im Gestein vergraben. Etliche reglose Körper lagen um das Wrack verstreut.
    Es gab etliche solcher Stellen. Das Raumschiff der Aychartaner war während des Gefechts erheblich beschädigt worden. Umso unverständlicher erschien Mallagan im Nachhinein die unerschütterliche Ruhe der Aychartaner, denen er in der Kuppelhalle gegenübergestanden hatte.
    Durch eine kreisrunde Öffnung glitt der Torpedo schließlich in eine weite, matt erleuchtete Halle. Hier standen Fahrzeuge, die schon ihrer Größe wegen nur Beiboote sein konnten.
    Vor einem der Boote stoppte der Torpedo.
    »Damit werdet ihr zurückgebracht«, sagte der Aychartaner.
    »Wir wissen nicht, wie man ein solches Boot steuert«, sagte Mallagan.
    »Das spielt keine Rolle«, gab 3-Marli zurück. »Ich komme mit euch.«
     
    Mit schnell zunehmender Geschwindigkeit entfernte sich das Beiboot von dem Raumschiff der Aychartaner. Schräg von der roten Sonne beleuchtet, wurde die Fremdartigkeit des riesigen Mutterschiffs erst in vollem Umfang offenbar. Mit seiner schroffen, zerklüfteten und von zahllosen Löchern zernarbten Oberfläche sah es aus wie ein Asteroid, den eine Laune der Gravitation an St. Vain gefesselt hatte.
    Der Passagierraum des Bootes bot mehr als zwanzig Insassen Platz. Es war selbsttätig gestartet, aber mittlerweile hantierte 3-Marli an den Kontrollen. Sie wirkten so verwirrend, dass Mallagan gar nicht erst versuchte, ihre Funktionen zu enträtseln. Ein umlaufender Holoschirm zeigte die Umgebung des Fahrzeugs.
    Bald kam die SANTONMAR in Sicht. Je mehr jedoch die Entfernung schrumpfte, desto deutlicher wurde, dass nur mehr der vage Umriss an Kullmytzers stolzes Schiff erinnerte. Als 3-Marli das Boot schließlich in einem Abstand von wenigen Kilometern zum Stillstand brachte, da bot sich den Betschiden ein entsetzlicher Anblick.
    Nichts war von dem Kriegsschiff übrig als eine ausgebrannte und aufgerissene Hülle. Das Wrack drehte sich langsam um mehrere Achsen. Eine verwüstete Flanke nach der anderen kam in Sicht. Nun wusste Surfo Mallagan, woher 3-Marli den Mut nahm, sich in einem kaum bewaffneten Fahrzeug den Kranen zu nähern.
    »Bestimmt den Ort, an dem ihr abgesetzt werden wollt«, sagte 3-Marli.
    »Die Lehre verbietet es, das Leben intelligenter Wesen zu zerstören«, knurrte Mallagan verächtlich, indem er die Worte wiederholte, die er in der Kuppelhalle gehört hatte. »Uns hier auszusetzen ist dasselbe, als würde man uns gleich töten.«
    »Die Lehre verbietet uns, Leben zu nehmen.« Die Stimme klang teilnahmslos, die Worte waren ein Zitat. »Sie verpflichtet uns aber nicht, Leben unter allen Umständen zu erhalten.«
    Mallagans Blick glitt an dem Wrack entlang. Die SANTONMAR hatte inzwischen eine halbe Umdrehung vollendet, ihre Oberseite kam in Sicht. Wo der Teller mit dem Observatorium gewesen war, ragte vor allem zerrissener Stahl wie ein klagendes Mahnmal in die Höhe.
    »Setz uns dort ab, wo der Bugsektor auf dem Hauptrumpf aufsitzt!«, verlangte Surfo.
    Die zerfetzte Hülle der SANTONMAR schien sich auszudehnen, während das aychartanische Beiboot sich ihr näherte.
    »Ich nehme an, dass in Bälde ein

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