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SB 119 – Der Terraner

SB 119 – Der Terraner

Titel: SB 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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sich daraufhin.«
    »Das erinnert an die Vorgänge in den anderen drei Kontoren, in denen es Zwischenfälle wie in der Anfangsphase von Mardi-Gras gegeben hat«, stellte Rhodan fest. »Dies dürfte der Beweis sein, dass Seth-Apophis dort zunächst nur experimentiert hat.«
    »So muss es gewesen sein.« Harven fixierte einen der Monitoren, auf dem eine Cyber-Brutzelle in Großaufnahme zu sehen war. »Es war mühsam, diesen Robotphagen zu isolieren, ohne dass er sich abkapselte, dafür mussten wir ihn sporadisch mit Impulsen seiner Wellenlänge versorgen. Du siehst deutlich die ›Füßchen‹, die Einbruchswerkzeugen gleichkommen, den schützenden Panzer und das Innere mit dem Replikator und dem Schaltplan. Intelligenz hat diese Maschine nicht, sie frisst nur und vermehrt sich. Anders ausgedrückt: Sie hat kein Programm, das sie auf die eroberte Positronik übertragen soll. Das ergibt sich von selbst, vorhandene Programme entarten. Darum war in Alberts gestörtem Verhalten keine klare Linie zu erkennen. Die Kontor-Positronik hat keinen neuen Auftrag erhalten, sie kann den alten nur nicht mehr ausführen. Das bewirkt Rebellion und Selbstzerstörung.«
    »Wie weit ist Albert davon noch entfernt?«, fragte Rhodan.
    »Die Cyber-Brutzellen breiten sich nicht kontinuierlich aus«, antwortete Harven. »Die Endphase kann in einer Woche kommen oder später. Jost hält es nicht für ausgeschlossen, dass der totale Zusammenbruch schon in Stunden erfolgen kann.«
    »Wir brauchen ein Gegenmittel, das die Positronik selbst nicht angreift.«
    »Jost und seine Wissenschaftler arbeiten daran«, sagte Harven. »Ich selbst kann nicht viel dazu beitragen, mir fehlt das Fachwissen.«
    »Ich hätte eine Idee«, sagte Rhodan. Schon als er die ersten Informationen über die Brutzellen bekommen hatte, spukte ihm dieser Gedanke durch den Kopf: Wenn sich Seth-Apophis den Mikrokosmos der Natur zum Vorbild genommen hatte, dann musste man versuchen, sie mit den gleichen Waffen zu schlagen.
    Er suchte Jost Governor auf.
    »Ich habe es endlich geschafft, eine Brutzelle zu zerlegen und wieder zusammenzubauen«, empfing ihn der Positronik-Fachmann. »Der nächste Schritt wäre, das Biest zu entschärfen.«
    »Wieso nicht gleich, es umzuprogrammieren?«, fragte Rhodan. »Zum Beispiel, damit die Robotphagen sich gegenseitig bekämpfen.«
    »Im Prinzip wäre das möglich. Aber so viel Zeit haben wir nicht, wenn wir Albert retten wollen.«
    »Die wissenschaftlichen Voraussetzungen bestehen?«, fragte Rhodan. »Ist dieses Labor darauf eingerichtet?«
    »Von hier aus wurde Mardi-Gras erforscht und die Veränderung der Ökologie in Angriff genommen. Wir wären sogar in der Lage, eigene Robotphagen herzustellen. Alles ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Genau darauf will ich hinaus«, sagte Rhodan. »Ich stelle mir vor, dass wir eigene Brutzellen erzeugen und sie darauf programmieren, die Phagen von Seth-Apophis anzugreifen. Oder weißt du eine bessere Lösung als solche Beta-Brutzellen?«
    Governor schüttelte den Kopf.
     
    Mimi-Beerblau wollte am Antigravlift auf Perry Rhodan und Avor Sassoon warten, um ihnen einen möglichen Zugang in den alten Stützpunkt zu zeigen – es kamen eigentlich nur die Luftschächte infrage. Doch Albert meldete sich und drängte sie, John Nack aufzusuchen. Mimi blieb keine andere Wahl, als der Aufforderung Folge zu leisten.
    Sie wandte sich in Richtung des Wohnsektors, doch die Positronik hatte für sie ein anderes Ziel. Ein Laufband funktionierte plötzlich wieder.
    »Ich soll zur Abteilung Kosmetik und Hygiene?«, fragte Mimi, als sie die Strecke in Gedanken weiterführte.
    »Weil sich dort das Hauptquartier befindet«, sagte Albert. »Du wirst den Konferenzraum mit dem Hypnoschuler nicht wiedererkennen.«
    In der Tat: Der Raum war erweitert und mit technischen Anlagen ausgerüstet worden, wie sie bislang nur das Hauptkontor aufgewiesen hatte. Eine Hologalerie zeigte die Außensektoren des Kontors und überall verloren wirkende Ansammlungen von Menschen. Die Hilflosigkeit war ihnen anzusehen.
    »Was hast du zu berichten?« John Nack war nicht mehr der gutmütige Lausdick, als der er sich bisher gezeigt hatte, er wirkte sehr energisch und entschlossen.
    Auch die anderen waren da: Olaf, der Siebenjährige, der nichts Kindliches mehr an sich hatte. Narom Kensaler, der so seelenlos wirkte wie ein Roboter. Und Robert Aerts, der noch am menschlichsten von allen wirkte, obwohl er mit seinem spöttischen Lächeln die Härte seiner

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