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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wirklich unheimlich«, flüsterte er mit zitternder Stimme. »Lass uns zum Boot zurückkehren.«
    Der Ai hatte etwas entdeckt. Die Vertiefungen auf seinem Schädel wechselten schnell die Farbe. »Es waren zwei Effekte, die nahezu gleichzeitig eintraten«, erklärte er auf seine Weise. »Einem schwachen Gravitationsschock folgte die Streustrahlung eines hyperenergetischen Vorgangs.«
    Die Ai verfügten über feinfühlige Sinnesorgane, mit denen sie Vorgänge wahrnehmen konnten, von deren Existenz andere Wesen nicht einmal eine Ahnung hatten. Eben dieser Fähigkeit wegen hatte Plaquet darauf bestanden, dass Vjuga an der Expedition teilnahm.
    »Beide Ereignisse haben mit dem Verschwinden des Rades zu tun?«, fragte der Techniker.
    »So viel Gleichzeitigkeit kann kein Zufall sein«, blinkte Vjuga.
    »Das Rad – wofür hältst du es?«
    »Entweder für einen Roboter, der uns beobachten sollte, oder ...« Der Ai schwieg und blickte zu Boden.
    Plaquet vollendete den begonnenen Satz. »... oder für einen der Fremden, die in dieser Raumfestung wohnen.«
    Das seltsame Gebilde hatte keine Spur hinterlassen. Nur ein Hauch des fremdartigen Geruchs hing noch in der Luft. Preleddi zwängte sich zwischen zwei Aggregaten hindurch. »Da tut sich was!«, rief er. »Hört ihr das?«
    Vjuga stand da wie erstarrt, die Hände erhoben und die schlanken Finger, acht an jeder Hand, gegen die Schläfen gespreizt, als versähen sie die Funktion von Antennen. Der Ai lauschte einem Signal, seine ersten Blinkzeichen waren verworren: »... Energiestraße ... zeitloser Sprung ... Raumkrümmung ...«
    Schließlich wurde Vjuga deutlicher. »Mir scheint, das Objekt war in ein Spannungsfeld gehüllt, mit dem es die Geometrie der Raumzeit nach Belieben beeinflussen kann – allerdings nur in seiner unmittelbaren Umgebung. Es existiert in einer Art Raumfalte. Ist sie geschlossen, kann das Objekt von uns nicht wahrgenommen werden. Es bedient sich der Raumfalte zur Fortbewegung. Ich spüre das energetische Echo eines Phänomens, das sich am besten als Energiestraße bezeichnen lässt. Entlang dieser Straße hat sich das Objekt entfernt. Der Vorgang ähnelt offenbar dem Eintritt eines Raumschiffs in die Zeitbahn.«
    »Dann haben wir es mit einer fortgeschrittenen Zivilisation zu tun?«, stieß Plaquet hervor.
    »Ich bin nicht sicher«, blinkte Vjuga. »Im Augenblick neige ich mehr zu der Ansicht, dass es sich um eine natürliche Begabung handelt.«
    »Ich will heim«, jammerte Preleddi. »Hier geht es uns an den Kragen.«
    »Nicht heim, aber weg von hier«, sagte Plaquet. »Wir müssen diesen Fremden hinter die Schliche kommen. Erst einmal zurück zum Boot!«
     
    »Porpol?«, fragte Valvul erstaunt. »Was suchst du hier?«
    »Ich weiß es nicht.« Der Nachbruder war offenbar verwirrt. »Ich finde mich nicht zurecht.«
    »Du hast eine Aufgabe zu versehen!«, entrüstete sich Valvul. »Wie meinst du das: Du findest dich nicht zurecht?«
    »Ich bin Maschinenbeisitzer siebter Klasse, Maschinenkategorie dreißig. Ich kann meinen Arbeitsplatz nicht finden.« Porpols Stimme hatte einen verzweifelten Unterton.
    »Es gibt keine Kategorie dreißig«, sagte Valvul schroff. »Und von einem Beisitzer siebter Klasse habe ich nie gehört.«
    »Vielleicht liegt es daran, dass ich meinen Platz nicht finden kann ...«
    Valvul wollte aufbrausen, besann sich jedoch im letzten Moment eines Besseren. Woher hatte der Nachbruder seine Informationen? Von ihm, dem Vorbruder. Der Vorgang, bei dem der Vor-dem Nachbruder die Kenntnisse übermittelte, spielte sich im Unterbewusstsein ab. Wenn Valvul seinen Nachbruder auf einen falschen Kurs gesteuert hatte, dann stand zu befürchten, dass mit seinem Verstand etwas nicht in Ordnung war.
    Er warf einen besorgten Blick in Richtung der Maschine. Bekam er es am Ende doch mit dem Heilfürsorger zu tun? Aber die Maschine sagte gelassen: »Mach dir keine Sorgen. Solche Dinge geschehen hin und wieder.«
    »Aber was wird aus Porpol? Wie soll ich ihm helfen?«
    »Frag ihn lieber, wie er dir helfen kann!«
    Verwirrt wandte Valvul sich an den Nachbruder. »Du? Mir helfen? Was ist geschehen?«
    »Auf der Suche nach einer Maschine der dreißigsten Kategorie nahm ich eine Energiestraße, die an der Stadtgrenze endete. Dort sah ich die Fremden.«

19.
    »Wir sollen Informationen sammeln«, sagte Plaquet auf dem Rückweg zur Oberfläche der Plattform. »Maso will wissen, wie wir den Fremden beikommen können, damit er diesen Schwarm aus dem Weg räumen

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