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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen breiten, hell erleuchteten Korridor in einer der Städte. Scheibenförmige Roboter mit kuppelförmigen Blasen in der Körpermitte glitten mit großer Geschwindigkeit umher.
    »Am Anfang gab es kein organisches Leben in den Städten. Die einzigen beweglichen Geschöpfe waren diese Roboter. Sie hatten viele Funktionen, waren Wartungspersonal, Reinigungstruppen und mehr. Ein großer Teil der Robotbevölkerung hatte jedoch die Funktion, Leben zu simulieren. Die Gründer hatten zwar die interstellare Raumfahrt beherrscht, aber keiner von ihnen hatte je sein ganzes Leben im Raum verbracht, unter dem Einfluss künstlicher Schwerkraft und vielfältiger Strahlung. Die Gründer wollten ihrer Sache trotzdem sicher sein. Das Leben, das einst in den Städten erblühen würde, musste gegen alle Bedrohungen abgesichert werden. Daher registrierten die Roboter sämtliche Einflüsse, denen sie während ihres Pseudolebens ausgesetzt waren, und übermittelten die gesammelten Daten an – diesen da.«
    Das Bild zeigte jetzt einen Raum, der im Detail der vorgelagerten quadratischen Kammer glich – nur lagen keine zerstörten Roboter herum.
    »In jedem Städteverband gibt es einen Beisitzer Eins. Seine Aufgabe war es, den Verband der Städte zu steuern, ihn vor Gefahren zu bewahren und das Leben zu planen, das einst, nach dem Willen der Gründer, die Städte erfüllten sollte. An diesen Beisitzer Eins leiteten die Roboter ihre Daten, und über Jahrtausende hinweg entstand in den Speichern des Beisitzers eine Informationsfülle, dass er es schließlich wagen konnte, diesen wichtigsten aller Aufträge zu erfüllen.«
    Das Bild erlosch. Die drei Mascinoten starrten wie in Trance vor sich hin. Schließlich hob Valvul die Augenstiele. »Wir sind Geschöpfe der Maschinen?«, fragte er zaghaft.
    »Nicht eigentlich«, widersprach Surfo Mallagan. »Die Maschinen waren nur Ausführende eines Auftrags, den sie von den Gründern erhalten hatten. Ihr seid synthetische Geschöpfe; aber das organische Material, aus dem ihr geformt wurdet, und die biophysischen Mechanismen, die euren Lebensablauf regulieren, stammen aus den Händen der Gründer. Die Maschinen waren lediglich Sachwalter.«
    »Ich habe an Bord deines Fahrzeugs Maschinen gesehen, die nicht sprechen und nicht in deinen Gedanken lesen«, sagte Valvul. »Warum sind unsere Maschinen so anders?«
    »Wir wuchsen unter der Obhut unserer Eltern auf«, antwortete Mallagan. »Von ihnen erfuhren wir, wie wir uns anzustellen haben, um zu überleben. Ihr hattet keine Eltern, keine Vorgänger. Die Maschinen sollten diese Rolle übernehmen, deshalb können sie zu euch sprechen. Die Technologie der Gründer muss einen phantastisch hohen Entwicklungsstand erreicht haben. Sie beherrschten die synthetische Telepathie. Deswegen verstehen es eure Maschinen, in euren Gedanken zu lesen, wenn ihr euch nicht dagegen wehrt.«
    Valvul dachte darüber nach.
    »Aber warum kam es dann – so ganz anders?«, fragte er.
    »Es ist am besten, wenn ihr euch noch mehr Bilder anseht.« Surfo Mallagan bat den Beisitzer Eins um die nächste Projektion. Sie zeigte einen scheibenförmigen Roboter, der nur noch zur Hälfte sichtbar war. Ein glänzendes, halb durchsichtiges Band zog sich durch den Korridor, in dem er sich befand.
    »Für den Fall, dass eine Stadt in Gefahr geriet, waren Vorkehrungen getroffen. Es stand in der Macht des Beisitzers Eins, energetische Fahrbahnen zu erzeugen, über die sich die Roboter schnell an Bord der Kastenschiffe begeben konnten. Die Schiffe würden dann sofort starten und die Roboter in Sicherheit bringen. Für die Nutzung der Energiestraßen konnten sie ein Spannungsfeld erzeugen, das den Raum in ihrer Umgebung verkrümmte. Sobald sie die Raumkrümmung geschlossen hatten, waren sie in der Lage, eine der Energiestraßen zu betreten und sich zeitverlustfrei abzusetzen.
    Der Beisitzer Eins hielt dies für eine Fähigkeit, die er den zu erschaffenden organischen Lebewesen ebenfalls zukommen lassen wollte. Er entwickelte ein mathematisches Modell der neuen Lebensform, der er den Namen Mascinoten gab, und schickte sich an, dieses Modell zu verwirklichen. Nebenbei hatte er herausgefunden, dass sich das Spannungsfeld auch zur Erzeugung mascinotischen Nachwuchses verwenden ließ. Die organischen Geschöpfe des Eigentlichen Bereichs waren von Anfang an als eingeschlechtlich geplant und hatten sich durch Körperteilung zu vermehren. Die zusätzliche Körpersubstanz, die für einen solchen

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