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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Spoodie-Schiff.
    »Was meint der High Sideryt dazu?«
    Tanwalzen biss die Zähne zusammen. Seine Überlegungen konnten sich von denen des Kommandanten durchaus unterscheiden. »Versuchen wir es«, antwortete er. »Ich vertraue diesen beiden.«
    »Was lässt dich diesen Leuten vertrauen?«, fragte Tomason heftig. »Doch nur, dass sie deinem Volk angehören?«
    »Ich vertraue ihnen einfach«, beharrte Tanwalzen. »Das ist eine Gefühlssache.«
    »Danke«, war die Betschidin leise zu hören.
    Der Kommandant raufte sich die Mähne. Er fletschte kurz die Zähne. »Geht!«, stieß er unerwartet hervor.
    Die beiden Betschiden rührten sich nicht. Vielleicht glaubten sie, sich verhört zu haben.
    »Geht und redet mit Mallagan!«, fauchte Tomason. »Aber keine Zugeständnisse! Versucht, ihn zu überzeugen, dass es für ihn besser ist, wenn er aufgibt.«
    »Und er soll uns verraten, wie er SENECA in seine Gewalt gebracht hat!«, warf Tanwalzen ein. »Es ist wichtig, dass wir das erfahren.«
     
    »Ich verstehe Surfo einfach nicht«, sagte Scoutie leise. »Warum tut er so etwas?«
    »Frag ihn, nicht mich.« Brether Faddon bedachte die vier Roboter, die Scoutie und ihn begleiteten, mit einem zornigen Seitenblick. Tomason hatte ihnen Bewegungsfreiheit gegeben, sie aber nicht aus der Bewachung entlassen.
    Faddon war sich keineswegs sicher, ob sie beide den Freund überhaupt finden konnten. Surfo Mallagan hatte immer weitere Bereiche des Spoodie-Schiffs unter seine Kontrolle gebracht. Immer mehr Aggregate fielen aus oder zeigten offenkundige Fehlfunktionen, und es sah tatsächlich danach aus, als sei der Geist, der diese Aktionen steuerte, stark angeschlagen. Niemandem war damit gedient, aber niemand erlitt Schaden, wenn ein Getränkeautomat grundsätzlich nur heiße Limonade oder eiskalten Tee ausschenkte. Kleinigkeiten dieser Art häuften sich. Es sah aus, als spiele jemand mit den Möglichkeiten einer vollständigen Kontrolle – ohne recht zu wissen, was er mit dieser Macht anfangen sollte.
    Vom nächsten Interkom aus nahm Scoutie Verbindung zum Kommandanten auf.
    »Hinweise?«, fragte sie knapp.
    »Keine!«
    »Ist es möglich, eine Leitung zu Mallagan zu schalten?«
    »Vorausgesetzt, er reagiert darauf. Aber das können wir nicht mehr hoffen.«
    »Ich werde mich wieder melden.« Scoutie wollte abschalten, doch in dem Moment überlagerte Mallagans Konterfei die winzige Bildwiedergabe.
    Surfo sah müde aus, erschöpft und ausgemergelt. Er gestikulierte fahrig.
    »Ihr wolltet Kontakt zu mir?«
    Also kontrollierte er sogar die Funkverbindungen, erkannte Scoutie. Die Bedeutung dieser Tatsache ließ sich kaum ermessen. Damit hatte Surfo das gesamte Kommunikationsnetz an Bord in seiner Verfügungsgewalt. War der Kampf um das Spoodie-Schiff schon verloren, bevor er richtig begonnen hatte?
    »Wir wollen mit dir reden«, sagte Scoutie. »Und zwar allein. Wo hältst du dich auf?«
    »Warum willst du das wissen? Ihr versucht, mich zu hintergehen?«
    »Wir wollen lediglich mit dir reden, Surfo«, sagte Scoutie beschwörend. »Schließlich sind wir Freunde, nicht wahr?«
    Mallagans Gesicht verzog sich zu einem angedeuteten Lächeln. »Meinetwegen«, sagte er, kniff die Augen zusammen und schüttelte kaum merklich den Kopf, als wollte er einen ihm lästigen Gedanken abstreifen.
    »Und wie finden wir dich?«
    Die Verbindung bestand schon nicht mehr, Surfo Mallagan hatte sie unterbrochen.
    Allerdings ruckten die Waffenarme der Roboter hoch. Die Kampfmaschinen wiesen den Weg.
     
    »Wenn die interne Kommunikation nun auch bedroht ist, müssen wir auf Boten zurückgreifen«, sagte Tomason. »Ein entsetzlich umständliches Verfahren, leider das einzige, das wir praktizieren können.«
    Sämtlichen Nachrichtenverkehr ausschließlich durch geschriebene oder mündlich weitergegebene Botschaften aufrechtzuerhalten war angesichts der Größe des Spoodie-Schiffs ein kaum lösbares Unterfangen.
    In einem kleinen Holo verfolgte der Kommandant den Weg eines Leuchtpunkts durch die SOL. Scoutie trug den Markierer am Leib, der jederzeit die Position der Betschidin verriet. Zur Auswertung war jedoch die Mithilfe SENECAS erforderlich – und in welchem Ausmaß die Positronik mit Mallagan kooperierte, ließ sich nicht abschätzen.
    Aus verschiedenen Bereichen des Schiffes trafen allmählich beruhigende Meldungen ein. Die Zahl der unsinnigen Fehlfunktionen positronisch gesteuerter Geräte wurde stetig geringer. Natürlich war das positiv zu interpretieren. Man

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