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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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heiß geworden zu sein in der Zentrale. Ein kleiner Hieb am Rande? Um sich zu überzeugen, sah Tomason nach den entsprechenden Anzeigen.
    Der Luftdruck in der Zentrale sank.
    Tomason winkte Tanwalzen zu sich. Hatte es früher ab und zu Reibereien zwischen Technikern und Restbesatzung gegeben, so waren diese Animositäten mittlerweile verschwunden. Der gemeinsame Gegner hatte die Besatzung geeint.
    »Sieh dir das an!«
    Tanwalzen trommelte mit den Fingerspitzen einen hektischen Rhythmus auf die Abdeckung. Sein Gesicht verhärtete sich. »Mallagan ist uns auf die Schliche gekommen. Er enthält uns genau die Menge Atemluft vor, die wir den Eingeschlossenen zukommen lassen.«
    Entweder schnitt der Kommandant die Eingeschlossenen von der allgemeinen Luftversorgung ab, dann waren sie zum sicheren Tod verurteilt – oder er hielt die Verbindung aufrecht, dann würde sich bald der Höhenrausch bemerkbar machen, das typische Anzeichen beginnenden Sauerstoffmangels. Jeder davon Betroffene wurde fröhlich, nahm die Dinge ringsum entweder nicht mehr wahr oder wenigstens nicht mehr sonderlich ernst. Nach dem Höhenkoller folgte die Ohnmacht, schließlich der Tod.
    Es war Tomasons Sache, eine Entscheidung zu treffen. Das grässliche Geschäft, Leben mit Leben aufzurechnen, Quantität mit Qualität. Wog ein Kranenoffizier zwei Techniker auf? War eine junge schwangere Technikerin wertvoller als ein alter Kranenkommandant? Tanwalzen knirschte mit den Zähnen.
    »Wir können die Entscheidung dem Mann überlassen, der uns in diese Lage gebracht hat«, sagte Hyhldon sehr leise.
    »Wann könnten wir den Flug fortsetzen?« Der Kommandant wandte sich wieder an Tanwalzen.
    »Wenn es wirklich nötig ist, auf der Stelle«, antwortete der High Sideryt.
    Tomason machte eine ärgerliche Geste. Befahl er den Weiterflug, führte er ein Schiff nach Kran, das er nicht unter Kontrolle hatte – und das bedeutete bei den Machtmitteln gerade des Spoodie-Schiffs sehr viel. Wenn der tragische Verbund zwischen SENECA und Mallagan anhielt, stand zu befürchten, dass der verrückte Betschide auf Kran eine Katastrophe allerersten Ranges auslöste.
    »Können wir einen neuen Bypass schaffen?«
    Tanwalzen sah auf die Uhr. »Nicht in der kurzen Zeit, die uns noch zur Verfügung steht. Es wäre ein Wettlauf mit dem Tod, bei dem als Gewinn nur ein paar Stunden Aufschub herauskämen.«
    Was konnte nicht alles in diesen wenigen Stunden geschehen? Um die Wahrscheinlichkeiten abzuwägen, hätte es der Hilfe SENECAS bedurft.
    Die Zentrale war erfüllt von Menschen, Kranen, Lyskern und anderen Wesen, die im Herzogtum von Krandhor zusammenlebten. Auch jene Besatzungsmitglieder, die eigentlich hätten schlafen dürfen, hielten sich in der Zentrale auf. Schließlich wurden hier Entscheidungen über Leben und Tod getroffen.
    Niemals zuvor hatte sich Tomason so einsam gefühlt wie gerade jetzt. Welche Entscheidung er auch traf, eine Katastrophe schien unausweichlich. Im Grunde hatte er nur die Möglichkeit, sich zwischen mehreren Übeln zu entscheiden, von denen sich schwerlich sagen ließ, welches das geringste war.
    Das wahrscheinlich wichtigste Schiff des Herzogtums mit seiner unersetzlich kostbaren Ladung und der nicht minder ... Tomason stockte. Was war mit der Erntemannschaft? Es fehlte bislang an jeder Kommunikation mit den Buhrlos. Hatte Mallagan ...?
    Stimmengemurmel ließ Tomason aufmerken. Er sah den High Sideryt lächeln.
    Tanwalzen wischte sich mit beiden Händen übers nackte Gesicht. »Er scheint sich besonnen zu haben«, sagte er.
    »Wer?«
    »Mallagan«, stieß Zia Brandström hervor. »Er lässt den Luftdruck wieder steigen. Er füllt sogar die Vakuumbereiche mit Atemluft. Wenn das kein gutes Zeichen ist?«
    Tomason stieß eine Verwünschung aus. Es bedurfte keiner besonderen Kombinationsgabe, sich auszurechnen, was diese überraschende Großmut bedeutete. Surfo Mallagan hatte sich eine neue Bosheit einfallen lassen. Und diesmal setzte er den Hebel an einer Stelle an, die besonders empfindlich war.
    Mallagan flutete mit SENECAS Hilfe sämtliche Räume des Spoodie-Schiffs mit Sauerstoff.
    Surfo Mallagan hatte neue Geiseln genommen.
    Die Buhrlos.
     
    Bis in die letzten physiologischen, historischen und biochemischen Zusammenhänge kannte niemand die Eigenheiten der Buhrlomenschen. Ihre Zahl war nie sehr groß gewesen.
    Die Haut der Buhrlos war besonders aufgebaut – jene Glashaut, die zuerst bei Helma Buhrlos Sohn aufgetreten war, dem Weltraumbaby. Es war

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