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Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Titel: Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Baraldi
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als sei ich beleidigt, aber ich bin nicht besonders überzeugend dabei. Denn auf meinem Gesicht macht sich ein strahlendes Lächeln breit. Ich bin mit Mikael zusammen, ich bin auf dem Weg zu einem Konzert der Dead Stones, und das noch dazu im Wagen der Dead Stones !
    »Ich kann es kaum erwarten, dass das Konzert anfängt«, bringe ich heraus. Als einzige Antwort stellt Vincent das Radio lauter. Die Bässe dröhnen los, und die Musik aus den Lautsprechern lässt jeden Winkel des Innenraums erzittern. Ende der Unterhaltung.
    Wir fahren los, ich schaue aus dem Seitenfenster und überlege, dass Vincent wirklich merkwürdig ist. Bei dieser Lautstärke könnte ich mich gar nicht mit Ofelia unterhalten, selbst wenn ich wollte. Dabei sitzt sie nur ein paar Zentimeter von mir entfernt! Ich beschränke mich also auf ein Lächeln. Als ich Mikaels Augen im Rückspiegel suche, bemerke ich, dass er heftig mit seinem Cousin streitet. Ich habe keine Ahnung, wie das überhaupt möglich ist, wo doch das Radio voll aufgedreht ist. Aber sie antworten einander, gestikulieren heftig. Ich versuche, von ihren Lippen zu lesen und zu erraten, worüber sie reden: keine Chance. Aber mein sechster Sinn sagt mir, dass ich der Grund für ihren Streit bin. Es ist mir egal, ob Vincent mich hasst oder Umberto mir geraten hat, ihn zu vergessen … Es gibt nur eine Stimme, die zählt, die meines Herzens.
    Mikael , flüstert sie. Und ich lächele.

47
    D ie Lautsprecher verstummen unvermittelt. »Endlich sind wir da!« Vincent klingt ungeduldig. Das Auto fährt langsam an der Bar vorbei. Eine lange Schlange Jugendlicher steht vor dem Eingang und wartet darauf, eingelassen zu werden. Unter den sexy gekleideten Mädchen, blutjungen Punks und einigen ganz in schwarz gekleideten Gothics sieht man überall die Logos der Dead Stones aufblitzen. Ich erkenne auch einige Gesichter wieder, die ich schon mal in der Schule gesehen habe. Jemand zündet sich eine Zigarette an, einige Jungs lassen eine Bierflasche kreisen, allen sieht man an, wie gespannt sie sind. Meine Aufregung wächst, ich halte es fast nicht mehr aus! Hätte mir jemand vor einer Woche erzählt, dass ich zusammen mit der Band zu einem Konzert kommen würde, hätte ich das niemals geglaubt. Und jetzt bin ich hier und betrete mit ihnen den Klub durch den Hintereingang, um der Menge zu entgehen. Mikael läuft mir voran durch einen schlecht beleuchteten Gang bis zur Garderobe.
    Schon beim Eintreten erkenne ich den Schlagzeuger wieder, der dort lässig mit den Füßen auf dem Tisch lümmelt, die Baseballkappe wieder verkehrt herum auf seiner wasserstoffblonden Mähne. Er zwinkert mir lächelnd zu.
    »Hi, ich bin Scarlett.«
    »Du kannst Dagon zu mir sagen.«
    Ich folge Mikael zu einem von Glühbirnen umrahmten Spiegel, genau wie in einer Filmgarderobe.
    »Du bist ungewöhnlich still«, sagt er und blickt mir so tief und eindringlich in die Augen, dass mir die Knie weich werden.
    »Bist du nicht aufgeregt wegen des Konzerts?«
    »Du bist ziemlich gut darin, das Thema zu wechseln.«
    »Das ist tatsächlich eine meiner größten Stärken. Außerdem kann ich mich noch hervorragend schlafend stellen, und meine beste Nummer ist die mit den großen Hundeaugen.« Er nimmt eine Haarsträhne von mir zwischen die Finger und spielt damit, wobei er mir unverwandt in die Augen blickt.
    »Und wie geht die?«
    »Also, wenn ich die einsetze, kann mir keiner was abschlagen.«
    »Los, versuch’s doch … Mal sehen, ob sie bei mir funktionieren.« Ich komme etwas näher und schaue ihn mit großen Kulleraugen von unten an wie ein verängstigter kleiner Hund.
    »Verlang von mir, was du willst …«, flüstert er heiser.
    Ich werde rot und sehe schnell hinunter auf meine Schuhe.
    »Könnt ihr vielleicht mal Ruhe geben, oder ist das zu viel verlangt? Ich muss mich vor einem Auftritt konzentrieren.« Vincent sitzt mit nacktem Oberkörper auf einem Hocker. Mit sicheren, rhythmischen Bewegungen zupft er die Saiten seiner Gitarre. Die Tätowierungen scheinen durch die Musik zum Leben zu erwachen. Von ihm geht eine Faszination des Bösen aus, ich wüsste nicht, wie ich es sonst beschreiben sollte. Er wirft mir einen finsteren Blick zu, bevor er sich und sein Gesicht den erfahrenen Händen Ofelias überlässt, die ihm die Augen mit Kajal umrahmt.
    »Hab keine Angst«, flüstert mir Mikael zu.
    »Vielleicht sollte ich besser gehen … Also dann viel Glück! Und denk dran, zeig’s ihnen!«
    »Wird schon schiefgehen.« Von einem

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