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Scarpetta Factor - Thriller

Titel: Scarpetta Factor - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Keine Ahnung, wie gut er im Bilde war«, antwortete Berger. »Vielleicht hat Hap Judd ja recht, und Bobby und Hannah waren eher Geschäftspartner als ein Ehepaar. Angeblich liebt er sie, doch das bekommen wir ja immer wieder zu hören.«
    »Mit anderen Worten, sie haben eine Vereinbarung. Vielleicht vögeln sie beide in der Gegend herum. Er stammt aus reichem Hause, richtig?«, meinte O’Dell.
    »Nicht so reich wie sie, aber seine Familie ist vermögend und lebt in Kalifornien. Er hat erst in Stanford studiert und dann seinen Abschluss in Betriebswirtschaft in Yale gemacht. Als Finanzverwalter war er am Neuen Markt recht erfolgreich und hat einige Fonds, einen in Großbritannien und einen anderen in Monaco, betreut.«
    »Diese Hedgefonds-Typen haben doch zum Teil Hunderte von Millionen verdient«, sagte O’Dell.
    »Einige von ihnen nagen inzwischen am Hungertuch oder sitzen im Gefängnis. Was ist mit Bobby?«, wandte sich Stockman an Berger. »Ist er pleite?«
    »So wie viele dieser Investoren hat er sich darauf verlassen, dass die Energiepreise und die Bergwerksaktien wieder steigen,während der Finanzmarkt absackt. So hat er es mir zumindest erklärt«, entgegnete sie.
    »Und im Juli hat der Trend sich dann umgekehrt«, ergänzte Stockman.
    »Er hat es als Blutbad bezeichnet«, fügte Berger hinzu. »Ohne das Vermögen der Starrs kann er sich den Lebenswandel nicht leisten, an den er sich inzwischen gewöhnt hat, so viel steht fest.«
    »Also ist das Verhältnis zwischen den beiden eher so etwas wie ein Firmenzusammenschluss als eine Ehe«, merkte O’Dell an.
    »Über seine Gefühle kann ich nichts sagen. Wer zum Teufel weiß schon, was sein Gegenüber wirklich empfindet«, stellte Berger gleichmütig fest. »Während unseres Gesprächs wirkte er erschüttert. Er behauptet, er sei in Panik geraten, als sie an Thanksgiving nicht am Flugplatz erschienen sei, und habe die Polizei verständigt, die sich wiederum mit mir in Verbindung gesetzt hat. Bobby behauptet, er habe befürchtet, seine Frau könnte das Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein, denn sie habe in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit einem Mann gehabt, der ihr nachstellte. Also ist er nach New York geflogen und hat uns durchs Haus geführt. Bei dieser Gelegenheit haben wir Hannahs Zahnbürste mitgenommen, um nötigenfalls ihre DNA testen zu können. Das heißt, falls irgendwo eine Leiche gefunden wird.«
    »Die Fotoalben.« Benton grübelte immer noch über Lucy und ihre Heimlichtuerei nach. »Welchen Grund hatte er, sie dir zu zeigen?«
    »Ich habe mich erkundigt, ob er möglicherweise einen von Hannahs Klienten in Verdacht hat. Angeblich hat er die meisten Klienten ihres verstorbenen Vaters, also von Rupe Starr, nicht gekannt und schlug deshalb vor, dass wir ...«
    »Wer ist wir ?«
    »Marino war dabei. Bobby schlug also vor, wir sollten uns doch die Fotoalben anschauen, denn Rupe habe die Angewohnheit gehabt, neue Kunden in seiner Villa zu bewirten. Eher ein Ritterschlag als eine Einladung. Wer absagte, wurde als Kunde abgelehnt. Er wollte eine Beziehung zu seinen Klienten aufbauen, und offenbar ist ihm das auch geglückt.«
    »Du hast Lucys Foto von 1996 gesehen«, sagte Benton, der sich kaum auszumalen wagte, was in Berger vorging. »Marino auch?«
    »Ich habe sie auf dem Foto erkannt. Marino war nicht in der Bibliothek, als ich darauf gestoßen bin. Er weiß also nichts davon.«
    »Hast du Bobby danach gefragt?« Benton wollte nicht nachbohren, warum sie Marino diese Information vorenthalten hatte.
    Er hatte nämlich den Verdacht, dass er die Antwort bereits kannte. Berger hoffte, dass Lucy endlich offen mit ihr sein würde, damit es ihr erspart blieb, sie zur Rede zu stellen. Aber offenbar wartete sie bis jetzt noch vergeblich.
    »Ich habe Bobby das Foto nicht gezeigt und es auch nicht erwähnt«, fuhr Berger fort. »Er konnte ihr damals nicht begegnet sein, denn Hannah und Bobby sind erst seit knapp zwei Jahren zusammen.«
    »Das bedeutet nicht, dass er nicht über Lucy im Bilde ist«, wandte Benton ein. »Hannah könnte ihm von ihr erzählt haben. Es würde mich wundern, wenn sie es nicht getan hat. Hast du dieses Album selbst vom Regal in der Bibliothek genommen, Jaime? Rupe Starr besaß doch sicher Dutzende davon.«
    »Eine ganze Menge«, bestätigte sie. »Bobby hat einen Stapel für mich auf den Tisch gelegt.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass du das Foto von Lucy finden solltest?« Benton bekam ein merkwürdiges Gefühl. Offenbar

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