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Scarpetta Factor - Thriller

Titel: Scarpetta Factor - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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vielleicht unter einer Decke, eine Verbindung zwischen Detroit und Frankreich also.«
    »Bis jetzt haben wir keine Ahnung, wer dieser Lecoq ist oder ob er überhaupt existiert«, meinte Lanier zu Benton.
    »Er existiert ganz sicher. Aber wer ist er?«
    »Glauben Sie, dass dieser Lecoq unser Wolfmann ist?«, erkundigte sich O’Dell bei Benton.
    »Es ist besser, wenn wir ihn nicht so nennen. Jean-Baptiste Chandonne ist weder eine Schießbudenfigur noch eine Gestalt aus dem Märchen, sondern ein Mann, der inzwischen wahrscheinlich völlig unauffällig aussieht. Außerdem könnte er unter verschiedenen falschen Namen auftreten. Eigentlich muss er es sogar.«
    »Hat er einen französischen Akzent?« Stockman bearbeitete seinen Laptop und ergänzte den Baum an der Wand um weitere Verästelungen.
    »Er ist in der Lage, die verschiedensten Akzente nachzuahmen oder völlig akzentfrei zu sprechen«, erwiderte Benton. »Außer dem Französischen beherrscht er auch das Italienische, Spanische, Portugiesische, Deutsche und Englische fließend. Ob er mittlerweile noch weitere Fremdsprachen gelernt hat? Keine Ahnung.«
    »Warum Carley Crispin?«, fragte Stockman, während er weiter an der Graphik feilte. »Welchen Grund hatte sie, Agee ein Hotelzimmer zu finanzieren? Oder hat jemand sie als Strohfrau benutzt?«
    »Gewiss ein unbedeutender Fall von Geldwäsche.« Lanier machte sich Notizen. »Es erweckt den Eindruck, als wären die Beteiligten in dieser Hinsicht recht fleißig gewesen, auch wenn es immer nur um verhältnismäßig kleine Summen geht. Transaktionen in bar. Leute, die andere Leute dafür bezahlen, dass sie das Geld wiederum an Dritte weitergeben. Keine Kreditkarten,Überweisungen oder Schecks, die eine Spur von Formularen hinter sich herziehen würden. Zumindest nicht im Zusammenhang mit Geschäften, die nicht ganz koscher sind.«
    »Carley wollte Agee an diesem Wochenende aus dem Zimmer werfen.« Als Berger Benton ansah, war ihr Blick so undurchdringlich wie Stein. »Weshalb?«
    »Da kann ich nur mutmaßen«, entgegnete Benton. »Agee hat Carley Informationen gemailt, die angeblich von einem Zeugen stammen und von denen wir wissen, dass sie frei erfunden sind. Er hat sich als Harvey Fahley ausgegeben, indem er einen Internetservice genutzt hat, der Gespräche in Echtzeit mitschreibt. Lucy hat diese Mitschrift und noch einige andere in Agees Computer entdeckt. Die Produzenten des Crispin Report stehen wegen Carleys gestriger Behauptung, man habe Haare von Hannah Starr in einem gelben Taxi gefunden, im Kreuzfeuer der Kritik. Agee hat sich diese Einzelheit in einem gefälschten Telefoninterview zusammenphantasiert, und Carley ist darauf hereingefallen. Zumindest hat sie so getan, weil es ihr in den Kram gepasst hat. Offenbar hat sie nicht damit gerechnet, dass sie deshalb noch mehr Ärger mit dem Sender bekommt, als es ohnehin schon der Fall ist.«
    »Und aus diesem Grund hat sie ihn gefeuert«, fügte Lanier hinzu.
    »Warum hätte sie ihn auch weiterbeschäftigen sollen? Schließlich wusste sie, dass sie selbst bald arbeitslos wird. Darum brauchte sie Agee nicht mehr, ganz gleich, wer seine Hotelrechnung bezahlt haben mag. Vielleicht steckt ja etwas Persönliches dahinter«, antwortete Benton. »Wir können nicht sagen, was Carley mit Agee besprochen hat, als sie ihn gestern Nacht kurz vor elf von CNN aus anrief. Wie es aussieht, war es sein letztes Telefonat.«
    »Wir müssen mit Carley Crispin reden«, verkündete Stockman. »Ein Jammer, dass Agee nicht mehr unter den Lebendenweilt. Ich habe nämlich den Verdacht, dass er die Schlüsselfigur in diesem Spiel ist.«
    »Er hat einen verdammt schweren Fehler begangen«, ließ sich O’Dell vernehmen. »Als forensischer Psychiater hätte er wirklich klüger sein müssen. Dieser Harvey Fahley streitet sicher ab, dass das Telefoninterview jemals stattgefunden hat.«
    »Ganz richtig«, bestätigte Berger. »Ich habe in der Kaffeepause mit Detective Bonnell telefoniert. Sie hat ihn gestern nach der Sendung erreicht. Er gibt zwar zu, Agee eine E-Mail geschickt zu haben, behauptet aber, er hätte nie mit ihm gesprochen und auch das Auffinden von Hannahs Haar nicht erwähnt.«
    »Ob Harvey Fahley mit ihm telefoniert hat oder nicht, können wir ja anhand der Telefonunterlagen feststellen ... «, begann O’Dell.
    »Das Telefonat wurde mit einem Einweg-Tracfone geführt, das inzwischen verschwunden ist«, unterbrach Benton. »Agee hatte eine ganze Schublade voll mit leeren

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