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Scarpetta Factor - Thriller

Titel: Scarpetta Factor - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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drei Wochen lang stationär behandeln lassen müsse. Falls sie dazu bereit sei, werde man das Verfahren einstellen.
    Sie hatte zugesagt, allerdings nur unter der Bedingung, dassman sie ins McLean einweisen würde, da dort die Prominenten, Reichen und Berühmten ein und aus gingen. Außerdem befände sich die Klinik bequemerweise in der Nähe ihres Landguts in Greenwich, Connecticut, sowie von Salem, wo sie gern in verschiedenen Esoterikläden einkaufte, gegen Gebühr Horoskope erstellte, Rituale durchführte und ihrer zahlenden Kundschaft Zauberkräfte verlieh. Sie hatte darauf bestanden, für das Geld, das ihr privat finanzierter Krankenhausaufenthalt sie kosten würde, von dem angesehensten und bekanntesten Forensikexperten behandelt zu werden, der verfügbar sei, einem Mann, der mindestens einen Doktortitel und Berufserfahrung beim FBI habe. Außerdem müsse der betreffende Arzt eine offene Einstellung zum Übernatürlichen haben und andere Glaubensrichtungen, einschließlich der Alten Religion, tolerieren.
    Dodies erste Wahl fiel auf den forensischen Psychiater Dr. Warner Agee, da dieser ihrer Aussage nach ein ehemaliger Profiler beim FBI und außerdem im Fernsehen aufgetreten sei. Ihr Wunsch wurde abgelehnt, denn erstens unterhielt Dr. Agee keine Verbindungen zum McLean, und zweitens wollte die Staatsanwaltschaft in Detroit nichts mit dem Fernsehdoktor der Forensik, wie man ihn nannte, zu tun haben. Als Benton den Namen Dr. Agee hörte, wäre er – ungeachtet der Person der Patientin – am liebsten davongelaufen, so sehr verabscheute er diesen Mann. Doch er hatte gegenüber dem McLean berufliche Verpflichtungen und somit das Pech, der Kandidat zu sein, dem die mühevolle Aufgabe zufiel, eine Frau zu untersuchen, die behauptete, eine Hexe und mit einem Prominenten verwandt zu sein. Das Ziel war, zu verhindern, dass sie vor Gericht und ins Gefängnis kam – denn kein Gefängnis dieser Erde hätte sie aufgenommen.
    Während der vier Wochen, die Dodie seine Patientin gewesen war, hatte Benton so viel Zeit wie möglich in New York verbracht,nicht nur, um bei Scarpetta zu sein, sondern um dieser Frau aus dem Weg zu gehen. Vor lauter Erleichterung, weil sie am vergangenen Sonntagnachmittag entlassen worden war, hatte er sich sogar mehrfach vergewissert, dass man sie tatsächlich abgeholt und nach Hause gefahren hatte. Nicht zu einem Landgut in Greenwich, denn das war auch nur eine ihrer Lügen gewesen. Man hatte sie vor einem kleinen Haus in Edgewater, New Jersey, abgesetzt, wo sie offenbar allein lebte, nachdem sie vier Ehemänner verschlissen hatte. Die armen Teufel waren alle tot oder schon vor Jahren geflüchtet.
    Benton griff zum Telefon, tippte die Durchwahlnummer von Nathan Clark, Chefarzt der Abteilung für forensische Psychiatrie im Bellevue Hospital, und bat ihn um ein Gespräch. Während er auf ihn wartete, musterte er noch einmal den Umschlag von FedEx, an dem ihm einige Dinge zu schaffen machten und ihn veranlassten, sich unprofessionell zu verhalten. Auf dem Lieferschein war keine Absenderadresse vermerkt, und seine Adresse, hier im Bellevue, war in einer pedantischen Druckschrift geschrieben, die so ordentlich war, dass sie wie getippt wirkte. Also ganz und gar nicht das, was er von jemandem wie Dodie erwartet hätte, deren Handschrift aus großen, hingekritzelten Buchstaben bestand, was er wusste, da sie im McLean Hospital verschiedene Formulare hatte ausfüllen müssen. Er nahm die dicke, glänzende Karte aus dem gefütterten Umschlag. Sie stellte einen beleibten Weihnachtsmann dar, der von einer zornigen Mrs. Weihnachtsmann mit dem Nudelholz verfolgt wurde. »Who Are You Calling A Ho!« – »Wen nennst du hier eine Nutte!«, lautete der Text. Als Benton die Karte aufklappte, begann Dodie Hodges auf Band aufgenommene Stimme die Melodie von »A Holly Jolly Christmas« zu singen, und zwar ziemlich falsch:
     
    Ich wünsch euch eine Hodie-Dodie-Weihnacht! Und vergesst mich nicht.
    Steckt euch die Mistelzweige rein, wo sie hingehören. Und hängt einen Engel an euren Baum.
    Frohe Weihnachten, Benton und Kay!
     
    Der alberne Text, vorgetragen mit einer atemlosen und kindlichen Stimme, wiederholte sich wieder und wieder.
    »Nicht gerade hitparadenverdächtig«, stellte Dr. Clark fest, der mit Mantel und Hut hereinkam. Seine zerkratzte Ledertasche mit dem langen Schulterriemen erinnerte Benton an die Posttaschen aus der Zeit des Pony Express und der Planwagen.
    »Wenn man es aushält, spielt es bis zum

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