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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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davon.«
    »Eine ganze Menge«, bestätigte sie. »Bobby hat einen Stapel für mich auf den Tisch gelegt.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass du das Foto von Lucy finden solltest?« Benton bekam ein merkwürdiges Gefühl. Offenbar versuchte sein Bauch, ihm eine Botschaft zu übermitteln.
    »Er hat die Alben auf dem Tisch gestapelt und die Bibliothek verlassen«, erwiderte Berger.
    Ein Spiel. Und ein grausames obendrein, falls Bobby es mit Absicht getan hatte. Wenn er über Bergers Privatleben informiert war, war ihm sicher klar gewesen, wie sehr es sie erschüttern würde, dass ihre Lebenspartnerin und forensische Computerexpertin Gast in Starrs Villa gewesen war – dass sie mit diesen Leuten verkehrt und es ihr verschwiegen hatte.
    »Verzeihen Sie mir die Frage«, wandte sich Lanier an Berger. »Warum lassen Sie Lucy die forensischen Computerermittlungen in diesem Fall durchführen, obwohl sie in Kontakt mit dem mutmaßlichen Opfer, ja, eigentlich mit der gesamten Familie Starr stand?«
    Im ersten Moment blieb Berger stumm. »Ich wollte, dass sie es mir selbst erklärt«, antwortete sie dann.
    »Und wie lautete die Erklärung?«, hakte Lanier nach. »Ich kenne sie noch nicht.«
    »Gut, meinetwegen, aber es könnte später zu Problemen führen«, merkte Stockman an. »Zum Beispiel vor Gericht.«
    »Meiner Ansicht nach stellt es schon jetzt ein Problem dar.« Bergers Miene war finster. »Und zwar ein viel größeres, als ich in Worte fassen kann.«
    »Wo ist Bobby jetzt?« Laniers Tonfall war sanfter geworden. »Offenbar wieder in der Stadt«, sagte Berger. »Er schickt Hannah jeden Tag E-Mails.«
    »Das ist ja pervers«, meinte O’Dell.
    »Mag sein, jedenfalls tut er es. Das wissen wir deshalb, weil wir uns natürlich Zugang zu ihrem E-Mail-Account verschafft haben. Er hat ihr gestern spätnachts eine Mail geschrieben, in der stand, er habe von neuen Entwicklungen in dem Fall gehört und werde heute in aller Frühe nach New York zurückkehren. Wahrscheinlich ist er inzwischen schon hier.«
    »Wenn der Typ kein Vollidiot ist, kann er sich doch bestimmt denken, dass jemand ihre E-Mails überprüft. Deshalb habe ich den Eindruck, dass er uns damit an der Nase herumführen will«, wandte O’Dell ein.
    »Das war auch mein erster Verdacht«, erwiderte Lanier. Spiele!, schoss es Benton durch den Kopf. Das beklommene Gefühl wurde stärker.
    »Keine Ahnung, was in ihm vorgeht. Jedenfalls scheint er zu hoffen, dass Hannah lebt, sich irgendwo versteckt und seine E-Mails liest«, verkündete Berger. »Ich nehme an, er hat die Meldung gestern Abend im Crispin Report mitbekommen, Haare von Hannah seien angeblich in einem Taxi gefunden worden. Kann sein, dass er deshalb wieder in der Stadt ist.«
    »Jedenfalls klang es wie eine Todesnachricht. Verdammte Reporter!«, schimpfte Stockman. »Für ihre Einschaltquote tun sie alles, und es interessiert sie einen Dreck, ob sie jemandem damit das Leben ruinieren. Wie zum Beispiel die Sache mit der Bemerkung über das FBI und darüber, dass das Erstellen von Täterprofilen veraltet ist.«
    Stockman spielte auf Scarpetta, den CNN-Ticker und die Kommentare an, die letzte Nacht im Internet kursiert waren.
    »Ich glaube, sie wurde falsch zitiert«, entgegnete Benton knapp. »Sicher wollte sie damit ausdrücken, dass die gute alte Zeit vorbei ist und außerdem niemals wirklich gut war.«

21
    Die Grannenhaare waren lang und grob mit vier weißen und schwarzen Streifen auf einem spitz zulaufenden Schaft.
    »Wenn es Sie interessiert, von welchem Tier sie stammen, können Sie eine DNA-Analyse durchführen lassen«, hallte Geffners Stimme aus der Gegensprechanlage. »Ich kenne ein Labor namens Mitotyping Technologies in Pennsylvania, das auf die Bestimmung von Tierarten spezialisiert ist. Allerdings sehe ich schon mit bloßem Auge, womit wir es zu tun haben. Einem klassischen Wolf, und zwar einer Unterart des grauen Wolfs, die in den Great Plains vorkommt.«
    »Also kein Hund, gut, wenn Sie es sagen. Ich muss zugeben, dass ich eher an einen Schäferhund gedacht habe«, erwiderte Scarpetta. Sie saß an einem Computer und betrachtete die Bilder, die Geffner ihr schickte.
    Am anderen Ende des Labors waren Lucy und Marino noch immer mit den MacBooks beschäftigt. Scarpetta konnte von ihrem Platz aus sehen, wie sich die Daten rasch in Graphiken und Karten verwandelten.
    »Solche Grannenhaare findet man nicht beim Schäferhund«, beteuerte Geffner.
    »Und was ist mit den feineren grauen Haaren?«,

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