Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2
um Lucy. Der Ripper war ein legendärer Killer. Was, wenn er ihr etwas antat? Mats könnte sich das nie verzeihen. Er warf ihr einen Blick zu und musste unwillkürlich lächeln. Lucy war für ihn das schönste Mädchen auf der Welt. Vor allem ihre Augen, ein leuchtendes Nebelgrau, hatten es ihm angetan. Sofort dachte er an den Kuss, den sie ihm vor ein paar Wochen in dem schottischen Hügelgrab gegeben hatte. Seitdem war er nie wieder Thema gewesen. Er seufzte innerlich. Vielleicht sollte er sich einfach mit dem Gedanken abfinden, dass Lucy nicht mehr als einen guten Freund in ihm sah.
Plötzlich wandte Lucy ihm den Kopf zu und blickte direkt in seine Augen. »Was denkst du?«
Mats spürte, wie er rot wurde, und senkte den Blick. »Ich ... ich habe nur gedacht, dass du dieses Mal ... vielleicht besser zu Hause bleibst, wenn Tic und ich in den Schattenschlund hinabsteigen.«
Lucys Augen wurden schmal. »Du machst Witze, oder?«
»Ich mache mir nur Sorgen ... Ach, du weiÃt schon.«
»Dass mir etwas passiert?«
Er nickte, ohne sie anzusehen, weil sein Gesicht sonst wie eine Tomate geglüht hätte.
»Ach, und du denkst, die würde ich mir nicht um dich machen?«
Mats sah überrascht auf.
»Wir sind ein Team. Du und ich ... und auch Tic.«
»Das will ich wohl auch meinen«, tönte es aus Matsâ Rucksack.
Lucy lächelte und schob sich eine dunkle Strähne aus dem Gesicht. »Das hier ist unser Abenteuer, Mats. Eine von diesen Geschichten, die man sein Leben lang nicht vergisst und die wir uns noch erzählen werden, wenn du schon keine Haare mehr hast und ich mit meinem Rollator unschuldige Dackel über den Haufen fahre.«
Mats konnte nicht anders. Er musste bei dieser Vorstellung einfach lachen.
»So gefällst du mir schon besser«, sagte Lucy und lächelte verschmitzt.
Mats starrte in ihre Augen und versuchte herauszufinden, was Lucy ihm damit gerade hatte sagen wollen: »Hey, wir sind beste Freunde bis zum Tod!« oder »Ich will mit dir ein Leben lang zusammen sein!«. Auf keinen Fall war Lucy der Typ für schnulzige Liebesschwüre, es könnte also durchaus sein ... oder auch nicht. Mats seufzte und senkte den Blick. Warum mussten Mädchen nur so kompliziert sein?
»Ãbrigens muss ich mir noch eine gute Geschichte einfallen lassen, warum der Gast deiner Eltern dieses Ding jetzt doch nicht haben wollte.« Lucy klopfte auf das in der Decke eingewickelte Schwert, das auf ihrem Schoà lag. »Vor allem muss ich meinem Paps erklären, warum es nach vergammelter Mumie stinkt.« Sie grinste.
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Das Antiquitätengeschäft Luchs war groà genug, um sich problemlos darin zu verlaufen. Lucys Vater passierte das gelegentlich selbst, wenn er sich für einen Kunden auf die Suche nach einem seiner antiken Schätze machte, der in einer der zahllosen Vitrinen, Schränken oder Kisten lagerte. Am erstaunlichsten war, dass er jedes einzelne Stück in seinem Laden aufzählen konnte und sich sogar genau an den Tag und den Namen der Person erinnerte, von der er es gekauft hatte. Nur wo er es anschlieÃend in seinem Geschäft unterbrachte, vergaà er regelmäÃig.
»Tut mir leid.« Herr Luchs fuhr sich mit den Fingern durch das Haar, das noch wilder abstand, als das von Albert Einstein. »Teetassen habe ich im Moment keine im Angebot. Aber ich könnte euch eine altertümliche Wärmflasche von 1890 anbieten.«
»Eine, äh, Wärmflasche?«, wiederholte Mats.
»Damit hat man früher vor dem Schlafengehen das Bett aufgewärmt«, erklärte Lucy. »Nun ja, zumindest wäre sie alt. Nur, wer würde schon freiwillig daraus Tee trinken?«
Die dunklen Augen ihres Vaters wandten sich Mats zu. »Für wen, sagtest du, sollte das Geschenk noch gleich sein?«
»Ich sagte nichts«, antwortete Mats und wich seinem forschen Blick aus. »Aber es soll für jemanden sein, der früher mal in London gelebt hat und die Stadt aus, äh, beruflichen Gründen verlassen musste. Und er ist ganz verrückt nach Teetassen.«
»Nun, wenn ihm die Wärmflasche nicht gefällt, könnt ihr sie ja immer noch umtauschen.«
Mats lächelte gezwungen. Wenn dem Ripper die Wärmflasche nicht gefiel, würden sie vermutlich nicht mehr dazu kommen, sie umzutauschen. »Danke, das ist sehr nett von Ihnen, Herr Luchs. Und setzen Sie
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