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Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Titel: Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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Anblick stellten sich Mats’ Nackenhärchen auf und ein Schauer lief ihm über den Rücken. 
    Wer zum Teufel waren diese Typen? 

 
    Ein wimmernder Sack
    Â 
    Mats wurde angerempelt und der sonderbare Moment war vorbei. 
    Â»Hey, stehst du immer so blöde im Weg rum?«, fuhr ihn ein Junge mit kahl rasiertem Schädel an. Er musste ein paar Jahre älter als Mats sein. »Mann, hast du einen irren Blick drauf«, sagte er als Nächstes und hatte es mit einem Mal sehr eilig, von Mats wegzukommen. Dabei hatte der ihn nicht einmal richtig angesehen, sondern durch ihn hindurch. 
    Mats’ Blicke folgten noch immer den vermummten Gestalten. Es waren nicht wirklich viele, aber genug, dass sie auffielen. Irgendetwas ging in dieser Stadt vor sich, dessen war er sich sicher. Plötzlich erinnerte er sich an einen Vorfall aus der vergangenen Woche. Ein Hotelgast hatte den Spiegel in seinem Badezimmer zerschlagen und später erzählt, etwas habe ihn daraus angestiert. Dann war da noch eine Sondersendung im Radio gelaufen, in der der Nachrichtensprecher vor einem Rudel wilder Hunde im Tiergarten gewarnt hatte. Und vor ein paar Wochen war Mats über einen Artikel auf der Berliner Homepage gestolpert, in dem ein Tankstellenbesitzer behauptete, von einem Vampir überfallen worden zu sein. Damals hatte Mats gelacht, weil er es für einen Scherz hielt. Jetzt war er sich nicht mehr so sicher. 
    Ich habe nicht geträumt, durchfuhr es ihn, denn wenn die vermummten Gestalten real waren, mussten es auch das fliegende Auge und der Schattenpanther sein. Aber nicht nur mit Berlin, auch mit Mats ging etwas vor sich. Unter seiner Haut kribbelte es, als wären dort Millionen von Ameisen unterwegs. Und die Welt wirkte mit einem Mal heller, gleißender, realer, so, als hätte zuvor über allem ein Grauschleier gelegen. Aber wie war es dazu gekommen? Er erinnerte sich an den mysteriösen Gast aus Nummer dreizehn. Gestern Abend waren sie sich im Foyer begegnet. Quasi im Vorübergehen hatte er Mats die Hand geschüttelt. Völlig grundlos. Aber seitdem war alles anders. Als hätte der Handschlag etwas in Mats geweckt. 
    Ich brauche ’ne Abkühlung, dachte er und marschierte zum nächsten Kiosk. »Eine Cola.« Er legte das Geld auf die Theke. 
    Â»Pepsi oder Coke?«, fragte die Verkäuferin. 
    Â»Egal, Hauptsache, kalt!« 
    Nachdem Mats die kleine Flasche in einem Zug geleert hatte, fühlte er sich ein wenig besser. Er blickte in den blauen Himmel. Vielleicht kamen seine verrückten Gedanken ja auch von der Hitze. Womöglich hatte die Sonne ihm das Hirn ausgedörrt?! Am besten wäre, er würde das alles einfach vergessen und so tun, als wäre nie etwas geschehen. Ja, genau. Er schaute auf die Uhr. Sein Taschengeldjob im Greifenhall begann erst um 16 Uhr, bis dahin waren es noch gut zwei Stunden. Jetzt schon ins Hotel zu fahren, machte keinen Sinn. Was sollte er dort? Seine Eltern hätten eh keine Zeit für ihn. Außerdem hatte er mittlerweile tierischen Appetit auf ein Eis. Was sein Bauch mit einem leisen Knurren bestätigte. 
    Das beste Schokoladeneis auf der Welt gab es im Bezirk Mitte, in einem kleinen italienischen Café am Ufer der Spree. Die machten Schokoladenstücke und Kekskrümel ins Eis. Allein bei der Vorstellung lief Mats das Wasser im Mund zusammen. Also stieg er in den nächsten Bus und schleckte fünfzehn Minuten später an drei Megakugeln Schokoladeneis. Dabei schlappte er gemächlich über die Promenade an der Spree. 
    Scharen von Sonnenanbetern brieten auf dem schmalen Streifen Grün entlang des Ufers. Unglaublich, hatte heute denn absolut jeder frei? Mats ging weiter. Irgendwo musste es doch auch für ihn noch einen Platz geben. Doch plötzlich stand er vor einer Absperrung. Ein Schild warnte davor, dass ein Teil der Promenade aufgrund von Bauarbeiten gesperrt war. Mats blickte an der Absperrung vorbei. In einiger Entfernung war der Gehweg auf einer Länge von rund zwanzig Metern aufgerissen. Ein Bagger stand auf der zerfurchten Wiese und gleich daneben erhob sich ein Stapel rotbrauner Rohre. Gearbeitet wurde allerdings nicht. 
    Ach, was soll’s, dachte Mats. 
    Er sah sich um. Niemand schaute zu ihm rüber. Also bückte er sich unter der Sperre hindurch. Auf den ersten Metern hatte er noch ein flaues Gefühl im Magen, aber als ihm niemand hinterherrief, verflog

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