Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2
es. Um die Baustelle schlug Mats einen Bogen, indem er über die Wiese lief. Auf einmal grinste er. Keine Leute. Jede Menge Platz. Ein herrliches Gefühl. Er aà den Rest seines Eises auf und warf das Waffelhörnchen einer neugierigen Taube zu. AnschlieÃend schlenderte er zu einem Baum â einer alten Weide, die ganz in der Nähe stand â und hockte sich in ihrem Schatten ins Gras.Â
Was ist nur in Lucy gefahren?, fragte er sich zum wiederholten Male, als ihn ein Windstoà traf. Mats verzog das Gesicht und rieb sich die Arme. Es war merklich kälter geworden. Gleich darauf stockte ihm der Atem, denn nun reckten sich ihm die Ãste der Weide wie Tentakel entgegen. Mats drängte sich dichter an den Baumstamm. Was ging hier nur vor sich? In diesem Moment hörte er das Gelächter.
Mats blickte nach oben und erstarrte. Zwei riesige, gelb glühende Augen glotzten ihn höhnisch aus den Ãsten der Weide an, bevor sie mit einem Blinzeln wieder verschwanden. Jetzt sah er schon wieder Dinge, die es eigentlich nicht geben durfte. Das reichte! Mats sprang auf, um davonzustürmen, und schrie auf vor Schmerz. Ein roter Striemen zog sich quer über seinen linken Arm, auf den einer der sich windenden Ãste wie eine Peitsche niedergegangen war. Mats stürmte los, die Arme schützend vors Gesicht gehoben. Er hörte erst wieder auf zu laufen, als er warmes Sonnenlicht auf der Haut fühlte. Er blieb stehen, schaute jedoch nicht zurück. Keuchend stützte er sich auf die Knie. Dies war nicht mehr die Welt, wie er sie kannte, und trotzdem schien sie ihm wirklicher als jemals zuvor. So, als wären die Kreaturen von vergangener Nacht, die Vermummten und die gruselige Weide schon immer da gewesen, nur dass er bis vor Kurzem blind für all diese Dinge gewesen war.Â
Wenn er doch nur mit jemandem darüber reden könnte. Am liebsten wäre er auf der Stelle zu Lucy gegangen, aber nach heute Morgen war er sich nicht sicher, ob das so eine gute Idee wäre. Und wenn er einfach bei Gast Nummer dreizehn vorbeischaute, um herauszufinden, ob er wirklich etwas mit all dem zu tun hatte? Aber das war doch lächerlich, oder nicht?Â
Er warf einen Blick auf die Uhr. Verdammt, Viertel nach drei. Allmählich wurde es Zeit, sich auf den Rückweg ins Hotel zu machen. Mats steuerte auf eine nahe Brücke zu, die den StraÃenverkehr über die Spree leitete und von der er wusste, dass es dort einen Treppenaufgang gab, der zu einer Bushaltestelle führte. Doch als er vor ihr stand, war auch die Treppe wegen der Bauarbeiten mit einem Zaun versperrt. Dann würde er eben drüberklettern müssen. Mats hing bereits halb am Bauzaun, als hinter ihm etwas aufs Wasser klatschte. Neugierig drehte er den Kopf und sah einen schmutzig braunen Leinensack, der auf der Spree trieb. Im nächsten Augenblick drang ein erbärmliches Wimmern aus dem Sack.Â
Matsâ Herz zog sich zusammen. Ohne zu zögern, lieà er sich vom Zaun fallen, warf seinen Rucksack ab und sprang in den Fluss. Er bekam den Leinensack gerade noch zu fassen, bevor der von der Strömung unter Wasser gezogen werden konnte. Mats schwamm ans Ufer zurück und zog sich auf die Promenade, wo er erst einmal verschnaufen musste.Â
Erneut wimmerte es aus dem Sack.Â
»Keine Angst, Kätzchen, du bist in Sicherheit!«
Mats löste den Knoten, blickte in den Sack und schloss ihn wieder. Jetzt war es amtlich. Er war übergeschnappt!Â
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Leseempfehlung: Michael Borlik, Die Schlangenbrut
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Als E-Book ebenfalls im Thienemann Verlag erschienen:
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Michael Borlik
Die Schlangenbrut
ab 13 Jahren
ISBN 978 3 522 62000 0
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Saras Vater ist spurlos verschwunden. Als die Tochter des Genforschers und ihre Freunde Phil und Mouse nach Hinweisen suchen, was ihm zugestoÃen sein könnte, und auf eine verwirrende Geschichte um geheime Forschungen und ermordete Wissenschaftler stoÃen, werden sie plötzlich selbst von Auftragskillern verfolgt. Sie müssen unbedingt herausfinden, was passiert ist. Und die Spur führt tief in den Dschungel Australiens ...
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Stimmen zum Buch:
»Wer neben dem Nervenkitzel das Exotische liebt, kann mit Michael Borliks âºDie Schlangenbrutâ¹ in den australischen Dschungel reisen. Die Folgen von genetischen Experimenten stehen im Fokus dieses rasanten Wissenschaftsthrillers, der Fakten und Fiktion kombiniert. Schon das grüne
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