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Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Titel: Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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einer Blumenspritze Wasser ins Terrarium, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Ein Film aus feinen Tröpfchen legte sich über Pflanzen und Äste, und ein Hauch des würzigen Geruchs von feuchter Erde, wie man ihn sonst nur von Waldspaziergängen nach einem Regenschauer kennt, stieg ihm in die Nase.
    Phil schloss das Terrarium wieder, rührte sich jedoch nicht von der Stelle, sondern versank erneut in Gedanken. Vor drei Jahren war Dr. Kingsley von Windar Biomed mit dem Aufbau und der Leitung eines neuen pharmazeutischen Forschungslabors in der Stadt betraut worden. Dass ein kleiner Ort wie Firewheel in den Genuss einer solchen Einrichtung gekommen war, verdankte das Städtchen allein seiner geografischen Lage. Die Wet Tropics, die direkt vor der Haustür lagen, waren eines der tierreichsten Regenwaldgebiete Australiens. Sie waren die Heimat von vielen giftigen Spinnen- und Schlangenarten.
    Durch den Umzug der Kingsleys nach Firewheel war Sara auf Phils Schule gewechselt. Und wie es als Fünfzehnjähriger seine Art gewesen war, hatte er ihr gegenüber als Erstes einen lässigen Spruch abgelassen, mit dem er sich für so ziemlich unwiderstehlich gehalten hatte. Wie ging der noch gleich? Ach ja: »Ich hasse Sex! Also lass uns damit anfangen, dann haben wir das schon mal hinter uns!« Sara hatte ihn daraufhin mit hochgezogener Braue gemustert und dann gemeint: »Such dir ein Schaf!« Anschließend waren sie beide in schallendes Gelächter ausgebrochen. Im Nachhinein konnte Phil nicht einmal mehr sagen, warum. Aber dieser Augenblick war der Beginn ihrer Freundschaft gewesen. Und dass Saras Dad Schlangen genetisch daraufhin untersuchte, ob man aus ihren Giften möglicherweise Heilmittel herstellen könnte, hatte Phil von Anfang an fasziniert. Schnell war Dr. Kingsley eine Art Ersatzvater für ihn geworden. Seitdem versorgte er Phil regelmäßig mit Schlangen, die er von seinen Expeditionen mitbrachte. Allerdings nur mit ungiftigen Arten. Phil hatte Dr. Kingsley sogar versprechen müssen, sich von Giftschlangen fernzuhalten.
    Bei dieser Erinnerung regte sich Phils Gewissen, und sein Blick suchte nach dem kaum einen halben Meter großen Inkubator, einem Brutapparat für Schlangeneier, der wie ein kleiner Partykühlschrank mit Sichtfenster aussah und den er in der dunkelsten Ecke des Kellers aufgestellt hatte. Darin befand sich das Gelege einer Braunschlange, der zweitgiftigsten Schlange der Welt, über das Phil während eines Motorradausflugs ins Hinterland gestolpert war.
    Â»Hier steckst du also.«
    Phil fuhr erschrocken herum.
    Â»Ich muss mit dir reden«, sagte Sara.
    Â»Vergiss es, ich nehme die Entschuldigung auch so an«, erklärte er verschmitzt grinsend.
    Â»Ha, ha. Deswegen bin ich nicht hier.«
    Â»Hätte mich auch überrascht. Also, worum geht es?«
    Sie kramte einen zusammengefalteten Zettel aus ihrer Jeans. »Lies das!«
    Phil zog die Lederhandschuhe aus und klemmte sie sich unter den Arm. Anschließend faltete er den Zettel auseinander. »Sechs Namen von Leuten, die ich nicht kenne.« Er zog eine Braue hoch. »Alle sind durchgestrichen. Warst du das?«
    Sara schüttelte den Kopf. »Wir haben immer noch nichts von Dad gehört. Also habe ich mich in seinem Arbeitszimmer umgesehen. Dabei bin ich auf diese Liste gestoßen.«
    Phil zuckte die Achseln. »Ja, und?«
    Â»Es sind Wissenschaftler. Zwei von ihnen kenne ich sogar persönlich. Mein Dad hat eine Zeit lang mit ihnen zusammengearbeitet, bevor wir nach Firewheel gezogen sind.«
    Â»Bei Windar Biomed?«
    Sara nickte.
    Â»Und was ist mit ihnen?«
    Â»Ich habe es im Internet überprüft. Alle sind innerhalb der letzten acht Wochen gestorben. Vier von ihnen hatten Autounfälle. Einer ist ertrunken und der sechste hat angeblich Selbstmord begangen.« Sie musterte ihn herausfordernd. »Jetzt kannst selbst du nicht mehr leugnen, dass meinen Dad etwas zugestoßen sein muss.«
    Phil senkte den Blick erneut auf die Liste, als hoffte er, dass sie weitere Antworten für ihn bereithielt. Aber das Einzige, was sie ihm bescherte, war ein flaues Gefühl im Magen. »Wenn die Liste von deinem Dad stammt, muss er alle sechs gekannt haben.« Er schüttelte bestürzt den Kopf. »Und er hätte sie bestimmt nicht angelegt, wenn er nicht überzeugt gewesen wäre, dass mit diesen Todesfällen etwas nicht stimmt.«
    Â»Jetzt

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