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Scepter und Hammer

Scepter und Hammer

Titel: Scepter und Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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aber rasch mit ihm fertig werden.«
    »Poseidon, war der nicht drüben an den Antillen stationirt?«
    »Ja. Er kommt zur unglücklichen Zeit nach Hause. Ahoi, Mann am Steuer, noch zwei Striche mehr!«
    »Aye, aye, Kommodore!«
    »So, Kapitän; das soll mein letztes Kommando gewesen sein. Jetzt befehlen Sie!«
    Die Fregatte hielt scharf auf den Kurs des Linienschiffes. In einer Viertelstunde mußte dieses erreicht sein.
    »Seid bereit, Jungens. Es wird heiß?« rief der Kapitän.
    Dann setzte er das Rohr an und suchte den Horizont noch einmal ab.
    »Alle Teufel, Kommodore, dort ist ja noch ein Segel, und, wahrhaftig, noch eins.«
    »Wo? Die hätte ich doch sehen müssen!«
    »Sie steuern in gerader Linie hinter dem Poseidon; daher können wir sie erst jetzt bemerken.«
    Arthur nahm das Perspektiv auf.
    »Auch ein Süderländer, Dreimaster, stark gebaut. Hoffe, daß der Dritte nicht auch dasselbe ist!«
    »Wäre es nicht besser zu wenden, Kommodore?«
    »Und uns auslachen zu lassen, nicht wahr? Der Poseidon wird unser, und das Uebrige wird sich finden.«
    Zehn Minuten später waren sie auf Sprechweite an das Linienschiff herangekommen und sahen zu gleicher Zeit, daß das zweite Fahrzeug ebenfalls ein Linienschiff, das dritte aber eine Fregatte war, beide süderländische Nationalität.
    Da hißte der Poseidon die Flagge.
    »Kommodore,« meinte der Kapitän, »wir wagen das Unmögliche!«
    »Wollen Sie mir das Kommando geben?«
    »Gern!«
    Der brave Mann war jedenfalls froh, die Verantwortung von sich abgewälzt zu haben.
    »Fregatte ahoi!« klang es jetzt von drüben. »Was für ein Schiff?«
    »Fregatte Sperber, Kommodore von Sternburg.«
    »Ah, Arthur von Sternburg.«
    »Ja.«
    »Wohin?«
    »An den Poseidon!«
    »Oho! Ist Krieg zwischen Nor-und Süderland?«
    »Ja. Süderland hat uns überfallen. Ergebt Euch!«
    »Oho, das werden wir uns erst überlegen! Haltet mehr ab von uns!«
    »Fällt uns nicht ein. Hallo da unten, gebt ihm die Breitseite!«
    Die beiden Schiffe fuhren jetzt parallel neben einander. Die Fregatte öffnete ihre zwei Lukenreihen und krachte los. Der Poseidon erbebte unter dem Drucke der Kugeln, welche über und unter seiner Wasserlinie einschlugen. Er war nicht auf diesen Kampf vorbereitet, doch flogen auch seine Luken auf.
    »Hallo, Kapitän,« meinte Arthur, »der Leib ist gut getroffen. Springt hinunter und sagt den Jungens, auf das Deck zu halten! Ahoi, Schubert, fall schnell ab nach Lee! Nieder mit dem Segel!«
    Dieses Kommando hatte zur Folge, daß die Fregatte eine scharfe Wendung machte und den Kugeln des Linienschiffes nur den Stern bot. Die Salve flog in das Wasser.
    »Bravo! Herum wieder, Schubert, herum! Herauf mit der Leinwand da vorn! Feuer!«
    Ein lautes Hallo erschallte auf die zweite Breitseite. Der Hauptmast stürzte, und während man drüben beschäftigt war zu kappen, erhielt der Poseidon noch eine volle Lage, die das schwere Schiff unlenkbar machte. Dennoch ließ es die Flagge nicht fallen, da bereits in den beiden andern Schiffen die Hilfe nahe war.
    »Laßt den Methusalem jetzt schwimmen; er bleibt doch unser!« rief Arthur. »Lieutenant, da vorn, herum, dem Zweiten entgegen! Schubert, leg um!«
    Der Steuermann warf sich in das Rad, und der Segelmeister that seine Schuldigkeit so gut, daß sich die Fregatte in einem kurzen Bogen herumdrehte und dem zweiten Linienschiffe entgegenging.
    »Kommodore,« meinte der Kapitän, »haben wir nicht genug gethan? Wenn wir Diesen angreifen, nimmt uns die Fregatte dort den Wind.«
    »Werden ihn schon wieder bekommen. Heda, Martin!«
    »Aye, Kommodore!« antwortete der Stückmeister.
    »Fünfzig Thaler, wenn Du ihm das Steuer nimmst!«
    »Werde sie verdienen!«
    Der Mann kniete vor seinem Geschütz nieder und machte eine Miene, der man es ansah, daß sein nächster Schuß ein Meisterschuß werden solle.
    »Hollah!« rief da der Mann auf dem Masthead. »Dort was für ein Ding?«
    Arthur sah in der Richtung der ausgestreckten Hand des Mannes, und was er erblickte, war allerdings wunderbar genug. Höchstens anderthalb englische Meilen entfernt kam ein Schiff heran, welches tiefschwarze Segel trug und wegen dieser Farbe bisher nicht bemerkt worden war. Obgleich seine Masten sich unter der Last der Leinwand förmlich bogen, mußte seine Fahrt eine staunenswerth schnelle genannt werden. Es war, als würde das Fahrzeug von einer unsichtbaren Macht herbeigeschnellt. Auch der Steuermann bemerkte es, legte die Hand an den Mund und rief:»Ahoi,

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