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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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tatsächlich noch etwas, was du wissen solltest. Du kannst dir sicher vorstellen, dass die ganze Vorgehensweisedes Täters nicht gerade unblutig vonstattengehen muss. Schon beim Aufbrechen des Brustkorbs würden Ströme von Blut fließen. Ganz zu schweigen davon, wenn er danach das Herz herausschneidet. Doch weder bei Meyers noch bei Ray gab es einen Hinweis auf eine größere Blutung. Es ist so, dass der Mörder, bevor er mit der brachialen Schändung des Opfers beginnt, dessen Blut absaugt. Ich spreche von dem gesamten Lebenssaft, bis auf ein paar Tropfen! Das Ganze ist jedoch keine post mortale Handlung. Ich will damit sagen, dass das Blut den Opfern entfernt wurde, als sie noch lebten. Soviel steht fest ... Aufgrund des Zerstörungsgrades der Leichen konnte ich aber bisher nicht herausfinden, wie der Täter das Blut entfernt oder womit er dies tat. Meine Untersuchungen diesbezüglich laufen noch. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass keine Lösung für das Rätsel in Sicht ist. Dazu müsste man einmal eine Leiche finden, die nicht verbrannt wurde. An ihr könnte man dann mit Sicherheit die Untersuchungen durchführen, die zur Lösung des Problems beitragen würden.“ Fraizer überlegte einen Moment.
    „Dass der Täter das Blut entfernt, ist mir schon bekannt, Lewis. Aber es bleiben dazu weitere Fragen offen. Warum entfernt der Mörder das Blut? Es könnte ihm doch egal sein, wenn das Opfer ausblutet. Und was macht er anschließend damit? Wohin bringt er es? Denn an den Tatorten wurde es nie gefunden. Ist es letztendlich eine Art Trophäe für den Schachspieler oder wird es zur Huldigung irgendeiner grausamen Gottheit benötigt, der der Wahnsinnige und seine Hintermänner hörig sind? Vielleicht benutzen sie es sogar für schwarze Messen?“
    „Das sind Fragen, Steve, auf die ich dir auch keine Antwort geben kann. Das liegt außerhalb meines Fachbereiches. Alles, was ich dir dazu sagen könnte, wären wilde Spekulationen. Ich könnte dir höchstens eine Adresse eines alten Bekannten von mir geben. Er beschäftigt sich, sagen wir mal, mit Dingen, die nicht ins alltägliche Weltbild der Menschen passen. Du kannst ihn ja mal besuchen und ihn nach seiner Meinung zur Blutentnahme fragen. Er ist zwar einkomischer Kauz, zum Beispiel schläft er am Tage und arbeitet nachts, und mit seinen charakterlichen Zügen muss man etwas nachsichtig umgehen, doch ansonsten ist er ein netter Kerl und er kann sicherlich etwas zur Klärung deiner Fragen beitragen ...“ Goldstein deckte die verkohlte Leiche von Ray Phelps beiläufig ab.
    „Der Lebensstil dieses Menschen kommt meinen Planungen für die nächste Zeit entgegen. Auch ich werde ab jetzt vermehrt nachts arbeiten, denn auch der Schachspieler schlägt nachts zu. Also steigen somit meine Chancen, auf ihn zu treffen“, klärte der Detektiv den Mediziner auf. Goldstein zog seine Handschuhe aus und warf sie in einen Mülleimer. Dann gingen die beiden Männer auf den Ausgang zu. Ihre Kittel landeten in einer Box neben der Tür.
    „Und was sagt Christien eigentlich zu deinen Plänen, nur noch nachts zu arbeiten? Sie wird dich nicht oft wach zu Gesicht bekommen ...“
    „Sie ist sicher damit einverstanden. Noch konnte ich nicht mit ihr über meine diesbezüglichen Absichten sprechen. Doch ich denke auch sie will, dass ich Rays Mörder schnellstmöglich finde. Also wird sie nichts dagegen haben.“ Noch einmal blickten Fraizers stahlgraue Augen auf den zugedeckten toten Freund, dann verließen der Doktor und er den Sektionsraum.
    Später, im Detektivbüro, nahm Fraizer ein großes Glas Whiskey zu sich. Er trank es in einem Zuge aus. Dann betrachtete er die Visitenkarte genauer, die ihm Goldstein vor dem Verlassen des Institutes überreicht hatte. Professor Dr. Frank Ashwill , las er den Namen auf dem Karton. Und den Zusatz: Grenzwissenschaftler . Darunter folgte die Anschrift des Gelehrten. Steve Fraizer schüttelte amüsiert den Kopf und legte die Karte auf den Schreibtisch. Ja, er würde den Mann besuchen und ihm einige Fragen zur Vorgehensweise des Schachspielers stellen. Grenzwissenschaftler , war das etwas Seriöses? Aber Goldstein hielt ihn anscheinend für so kompetent, die Gedankengänge des Schachspielers analysieren zu können. Würde Ashwill ihm im Fall entscheidend weiterhelfen können? Egal wie. Alles, was ein wenig Lichtins Dunkel des Falls brachte, konnte zu dessen Aufklärung beitragen. Doch bevor er den seltsamen Wissenschaftler aufsuchen würde, musste er

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