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Schäfers Qualen

Schäfers Qualen

Titel: Schäfers Qualen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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die Gelegenheit den Dieb gemacht, nehme ich an … und das mit der Hellabrunner Mischung … warum knallst du dem Krassnitzer ein Tierbetäubungsmittel hinein? … Ich meine: erfüllt seinen Zweck … vielleicht hat dein Vater das ja irgendwo in seinem Logbuch beschrieben … haben die den Habermann damit betäubt, weil dein Vater das aus dem Tierpark gekannt hat? … Aber alles hast du doch nicht gewusst … du hast mich suchen lassen … cleveres Bürschchen, das muss ich dir lassen … einen Teil der Geschichte hast du, den Rest lässt du mich erzählen.“

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    Schäfer war mit dem Staatsanwalt übereingekommen, dass dieser die Pressekonferenz halten würde. Im überfüllten Saal der Wirtschaftskammer saß er neben Reinisch und hörte zu, wie dieser aus dem Fall ein Loblied auf den Polizeiapparat und die beispielhafte Zusammenarbeit von Exekutive und Justiz komponierte. Havelka saß am anderen Ende des Saals und schnitt aberwitzige Grimassen. Natürlich: Reinisch war süchtig danach, sich zu profilieren, und dabei überschritt er oftmals die Grenze zur Peinlichkeit. Andererseits ersparte sich Schäfer so das mühsame Referieren und hatte zudem nun etwas beim Staatsanwalt gut – das hatte er gut hingekriegt, schmeichelte er sich selbst und suchte in der Menge vor dem Podium vergeblich nach dem Gesicht einer rothaarigen Journalistin.
    Nach der Pressekonferenz begab er sich mit seinen Kollegen aufs Revier, um die anstehenden Aufgaben zu besprechen. Danach bat er Walch, ihm für eine Stunde einen Dienstwagen zur Verfügung zu stellen. Gegen acht Uhr war er in St. Johann. Obwohl die Besuchszeit längst vorbei war, gestattete ihm die Stationsschwester, eine halbe Stunde bei Kern zu bleiben. Dessen Zustand hatte sich kaum verändert. Er hatte zwar die Augen geöffnet – hörte und sah auch alles, was um ihn vorging, wie ihm der Arzt am Vorabend erklärt hatte –, doch er lag da wie eingefroren. Schäfer legte ihm die Hand auf den Arm und erzählte, was im Laufe des Tages vorgefallen war; wobei er achtgab, nichts zu erwähnen, was Kern aufregen oder verletzten könnte. Einmal glaubte Schäfer, dass er Kern kurz lächeln gesehen hätte. Doch vielleicht hatte er sich das auch nur eingebildet. Er verabschiedete sich und verließ die Intensivstation. Nachdem er den Wagen zurückgebracht hatte, ging er ins Hotel und aß im Restaurant einen Schweinsbraten. Kein Vergleich mit dem von der Johanna, dachte er, aber gegen den Hunger reichte es.
    Obwohl er in den vergangenen Tagen nur wenig geschlafen hatte, lag er in seinem Zimmer lang wach, starrte an die Decke und dachte nach: die Fotos, die Entführung … Zwischendurch schaltete er immer wieder den Fernseher ein, der ihn aber spätestens nach ein paar Minuten zu nerven begann. Wenn es nicht mitten in der Nacht wäre, könnte ich meine Eltern besuchen, dachte er und stand auf, um am Balkon eine Zigarette zu rauchen. Er ließ seinen Blick über die Häuser auf der Sonnseite, die Wälder und Berge darüber wandern.
    „Habt ihr jetzt alle euren Frieden?“, fragte er stumm in die Nacht hinaus, drückte seine Zigarette aus und ging sich wieder hinlegen. Schlaf fand er lang keinen – doch in diesem Zustand zwischen Wachsein und Träumen wurden ihm einige Dinge klarer.
    Am Morgen wachte er auf, sah sich um und wusste, dass er keinen Tag länger in diesem Zimmer bleiben wollte. Er stand auf, bestellte ein Frühstück und begann zu packen. Kamp würde sich aufregen: Was ihm denn einfiele, vor Abschluss der Ermittlungen zurückzukehren. Doch Schäfer wusste, wie er mit dem Oberst umzugehen hatte. Außerdem konnte er sich nicht erinnern, offiziell wieder mit der Leitung des Falls betraut worden zu sein.
    Nachdem er im Stehen gefrühstückt hatte, verließ er sein Zimmer und fuhr mit dem Lift ins Erdgeschoss, wo er die Rezeptionistin um die Rechnung bat. Als er den Fußweg in Richtung Polizeirevier ging, kam ihm die Graffl-Wetti entgegen – mit ihrem Hund, wie Schäfer erleichtert feststellte. Sie schien ihn nicht zu sehen, doch aus welchem Grund auch immer nahm Schäfer an, dass ihr nichts entging. Am Posten ging es wesentlicher ruhiger zu als noch am Tag zuvor. Als er in die Büros kam, standen alle auf und Schäfer glaubte für einen Moment, dass sie ihm applaudieren wollten, was ihn nicht im Geringsten gestört hätte. Die folgenden zwei Stunden ging er mit Bruckner, Baumgartner und Aufschnaiter die noch zu erledigenden Aufgaben durch und überließ dann seinem Wiener Kollegen

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