Schaenderblut - Thriller
und feste Pobacken gestanden und niemand besaß einen kräftigeren und schöner geformten Gesäßmuskel als eine Kurzstreckenspezialistin. Vor allem die afroamerikanischen Frauen schienen eine genetische Veranlagung für die Sorte von Knackarsch zu besitzen, die er bevorzugte.
Sie alle trugen knapp geschnittene Shorts, welche die untere Hälfte ihrer muskulösen Hinterbacken entblößten. Ihre Schenkel waren prächtig geformt und mit einem glänzenden Schweißfilm bedeckt. Es war Joe fast zu viel. Er beobachtete, wie die üppigen Gesäße der Frauen auf und ab hüpften, als er sich von einem Übungsgerät zum nächsten vorarbeitete. Er fühlte sich wie ein Löwe unter Schafen – und er wurde hungrig. Eine Erektion beulte seine Trainingshose aus, es war unmöglich, sie zu kaschieren. Aber es war ihm egal, wie viele der Mädchen seine Erregung bemerkten und kicherten oder angewidert das Gesicht verzogen – der Anblick war es ihm wert.
Joe packte 210 Kilo auf die Stangen und begann mit Kniebeugen. Er schnaufte heftig, kämpfte sich aber tapfer durch vier Durchgänge mit jeweils zehn Wiederholungen. Dann absolvierte er mit rund 450 Kilogramm Gewicht vier weitere Sätze an der Beinpresse. Seine Oberschenkel zitterten anschließend vor Überanstrengung. Er rundete das Training mit Übungen für die Streck- und Beugemuskulatur der Oberschenkel ab, bevor er unter die Dusche ging.
Sogar der Anblick nackter Männerhaut in der Umkleidekabine erregte ihn. Joe betrachtete sich nicht als schwul. Was er beim Anblick der festen, muskulösen Schenkel und straffen, wohlgeformten Hintern, bebenden Brustmuskeln und dicken Schwänze, die schlaff zwischen den Beinen baumelten, verspürte, war etwas weitaus Primitiveres. Er wollte diese Typen nicht ficken. Er wollte sie bei lebendigem Leib fressen. Wollte ihnen die geschmeidigen Muskeln von den Knochen reißen, das warme Blut und Fleisch schmecken, wie es über seine Zunge in den Magen glitt.
Joe trocknete sich ab und holte einen Satz frischer Klamotten aus dem Rucksack. Er schlüpfte rasch in Jeans und T-Shirt, dann beeilte er sich, um rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Er hörte die Jungs hinter seinem Rücken tuscheln, als er den Umkleideraum verließ. Sie hielten ihn wahrscheinlich für einen Perversen. Aber sie würden sich niemals trauen, es ihm ins Gesicht zu sagen. Joe war alles andere als schmächtig.
Kapitel 5
Der in Tweed und Fliege gekleidete Professor kritzelte eifrig an die riesige Tafel an der Stirnwand des Hörsaals. Frischfleisch in allen Schattierungen huschte vorbei, als die Studenten ihre Plätze einnahmen. Sanftes Schokobraun und Beige. Cremeweiß und zarte Gelbtöne. Joe riss sich mühsam vom Anblick nackter Arme, schlanker Hälse und bloßer Schenkel und Waden los, um die Namen zu lesen, die der Dozent an die Tafel geschrieben hatte.
Andrej Romanowitsch Tschikatilo. Ed Gein. Gary Heidnick. Jeffrey Dahmer.
»All diese Männer sind Mörder. Serienmörder mit einer charakteristischen und unverwechselbaren Handschrift.«
Joe hatte die Verbindung erkannt, noch bevor der Professor zu seiner Erklärung ansetzte. Er spitzte interessiert die Ohren. Das waren nicht nur Serienmörder. Es waren Mörder, die ihre Opfer zumindest teilweise aufgefressen hatten. Jeder von ihnen hatte Menschenfleisch gekostet. Die meisten sogar mehr als einmal. Einige, wie Dahmer und Tschikatilo, waren berüchtigt dafür.
»Diese Männer ermordeten, zerstückelten und verspeisten ihre Opfer.«
Ein Schaudern lief wie eine Welle durch den Hörsaal, gefolgt von einem Raunen, das äußerste Abscheu zum Ausdruck brachte. Joe lächelte. Das war der Grund, weshalb er hier war. Als er die Veranstaltung zum Thema Kriminalpsychologie im Lehrplan entdeckte, hatte er sich mächtig gefreut. Es war nicht leicht gewesen, in den Kurs zu kommen, weil er so gefragt war, aber sobald er den Titel – Psychologie des Abnormen: Serienmörder und ihre Motive – und den Namen des Professors gelesen hatte, wusste er, dass er sich dieses Highlight auf keinen Fall entgehen lassen durfte.
Joe kannte weitere Namen, die auf die Liste gehörten: Ed Kemper, Albert Fish, Issei Sagawa, sogar Ted Bundy – sie alle hatten sich in unterschiedlichem Ausmaß dem Kannibalismus hingegeben. Das typische Endstadium in der Entwicklung eines Serienmörders. Einige gelangten früher an diesen Punkt als andere. Andere wurden gefasst, bevor sie entsprechende Absichten in die Tat umsetzen konnten. Doch Joe vertrat die
Weitere Kostenlose Bücher