Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)
machen.“
Die Tür klickte leise, als ich sie vorsichtig zu zog. Walter röchelte und hustete. Ich blieb einen Moment auf dem Flur stehen und lauschte. Nichts. Er schlief tief und fest in seiner Cognac-Wolke.
Mir begegnete nur der Nachtportier in der Hotelhalle. Um diese Uhrzeit schliefen die Gäste noch. Als ich vor den Haupteingang trat, ging gerade die Sonne auf und spiegelte sich in den Gläsern von Jafars Sonnenbrille.
Er sah aus wie ein Student, wie er lässig an den Kotflügel des Geländewagens lehnte und Kaugummi kaute. Seine Beine steckten in verwaschenen Jeans, und er trug ein einfaches weißes T-Shirt; an den Füßen Nikes.
„Guten Morgen, Emilie Richter.“ Er nahm seine Brille ab und kam auf mich zu. Nur Zentimeter vor mir blieb er stehen. Sein Pfefferminzatem streifte meine Wange, und ich musste meine ganze Kraft aufbieten, um nicht meine Stirn an seine Brust zu legen. Ich wollte wissen wie er roch; wollte spüren, wie sich seine Muskeln unter meinen Händen anspannten; wollte sehen, wie seine Augen die Farbe veränderten, wenn er meinen Namen flüsterte.
„Wo ist denn dein Mann?“, unterbrach er meine Gedanken und holte mich in die Realität zurück. „Wir sollten aufbrechen.“
„Walter lässt sich entschuldigen, er fühlt sich nicht wohl“, sagte ich. „Du musst wohl leider mit mir allein vorlieb nehmen.“
Jafar nickte. Er fragte nicht nach, er wusste, dass ich log. Ich konnte es in seinen Blicken lesen, die ganz ungeniert über meinen Körper glitten.
„Es ist heiß“, sagte ich und öffnete einen Knopf meiner Bluse. „Lass uns fahren.“
Masud saß auf dem Beifahrersitz und begrüßte mich mit einem Kopfnicken.
„Wo fahren wir denn eigentlich hin?“, fragte ich und nahm auf dem Rücksitz Platz.
Jafar stellte den Rückspiegel so ein, dass er mich im Blick hatte. „Lass dich überraschen.“
„Gut, dann überrasch mich.“ Mein Herz klopfte so sehr, dass man es durch den dünnen Stoff meiner Bluse sehen musste.
Jafar spuckte seinen Kaugummi aus dem offenen Seitenfenster. Der Motor röhrte auf und übertönte Jafars Lachen, als er mit quietschenden Reifen aus der Einfahrt raste.
„Ich weiß, was du willst, Emilie“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich lag auf meinem Handtuch und ließ meine Hände durch die Grashalme gleiten.
Wir waren eine Stunde gefahren und erreichten das Wadi um sieben Uhr. Der Anblick ließ mir den Atem stocken. Braun und Grün umrankten einen kristallklaren See. Unter der Wasseroberfläche schimmerte bernsteinfarben der Grund. Ringsherum erhoben sich surrealistische Gesteinsformationen. Wir waren in einer anderen Welt angekommen - versteckt vor den Augen der Realität.
Ich sah in Jafars Gesicht. „Was will ich denn? Sag du es mir.“
„Du willst dich loslösen von allen Zwängen. Du willst atmen und du willst spüren, wie es sich anfühlt, wenn ich meine Hände über deine Haut wandern lasse.“
Seine Stimme plätscherte wie das Wasser des Sees. Klar und warm.
Masud saß etwas abseits unter einer Palmengruppe und hatte die Augen geschlossen.
Ich bewegte meine Hüfte. „Ja“, sagte ich.
Jafar lag neben mir, den Kopf auf den Arm gestützt. Ich konnte seinen Atem spüren, wenn er redete.
„Dreh dich um“, sagte er.
Ich drehte mich auf die Seite, so dass sich unsere Nasen fast berührten.
„Lass mich deine Hände spüren“, flüsterte ich.
„Dann schließ deine Augen.“
Ich folgte seiner Stimme. Sie drang tief in mich ein und ich konnte ihn in mir hören, ohne Umweg über die Ohren, fast als spräche er direkt in meinem Körper. Er beschrieb meinen Hals, meine Brüste, meinen Bauch. Beschrieb, wie er seine Hände über meine Haut streichen lässt. Meine Brustwarzen zwischen seine Lippen nimmt und gierig daran saugt. Er flüsterte mir Gänsehaut in den Nacken. Ließ weiche Silben meinen Bauch hinunter wandern. Verharrte in meinem Nabel und kehrte zurück zu meinen Brüsten. Schmeckte jeden Zentimeter wieder und wieder.
Seine Worte tropften zwischen meine Beine. Er erkundete mich mit seiner Zunge. Sie ist rau und fest. Sie streicht über das Zentrum meiner Lust. Langsam. Er hatte keine Eile. Er betrank sich an mir. Eruptionen rasten durch meine Adern. Ich schluchzte seinen Namen. Ich bat ihn und wand mich unter seiner Stimme.
Hände an meiner Hüfte. Ich riss die Augen auf, und Jafar lächelte. Jemand presste seinen Körper an meinen Rücken. Ich spürte eine Erektion an meinem Hintern. Ich brannte. Jafars Stimme goss Öl ins
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