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Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)

Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)

Titel: Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Nilos
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die Beine.
    “Braves Mädchen. Fassen Sie sich an.”
    “Nein!”
    Willoughby umfasste meine Kehle, riss mich fest an sich, griff meine Hand und presste sie grob zwischen meine Beine. Ich stöhnte auf und erschrak mich vor mir selbst. Ich spürte die Nässe, die Hitze, mein eigenes Verlangen. Er führte meine Bewegungen. Ich erkundete Haar und Haut und Fleisch. Die Frau riss an ihren Fesseln, drängte ihr Becken an die Hand des Mannes. Sie fing meinen Blick auf und hielt ihn fest. Meine Finger begannen sich im gleichen Takt zu bewegen, mein Becken presste sich ihnen auf gleiche Weise entgegen und als die Frau in ihren Fesseln zusammensackte, drückte ich mein Gesicht an Willoughbys Schulter.
    “Miss Marianne”, sagte er und gab meinem Namen wieder diesen unvergleichlichen Klang.
    Ich zitterte und klammerte mich an seinem Arm fest. Dann war alles um mich herum wieder klar und wirklich. Die weißen Gestalten sahen mich an. Was war das für ein Ausdruck in ihren Gesichtern? Vorwurf, Häme, Missbilligung? Was hatte ich nur getan? Hastig bedeckte ich mich, richtete meine Kleider, so gut es ging, und stürzte zur Tür hinaus – verfolgt von Willoughbys Lachen.

4
    Als ich das kleine Grundstück erreichte, auf dem unser Cottage stand, dämmerte es bereits und ich war noch immer völlig aufgelöst. Es war mir unmöglich die Gefühle zu ordnen, die in mir tobten wie der Atlantik an einem stürmischen Novembertag.
    Willoughbys Lachen klang in meinen Ohren nach. Auf was hatte ich mich nur eingelassen? Was bezweckte der Mann mit seinen Spielchen? Er schob mich auf einem imaginären Schachbrett hin und her wie es ihm gefiel. Ich musste das beenden. Auf der Stelle! Nie wieder würde ich mich auf ein Treffen einlassen, nie wieder würde ich mich zu so unglaublichen Handlungen verleiten lassen, nie wieder würde er über mich lachen!
    Dann lachte ich über mich selbst. Wie sehr ich mir auch einreden mochte, dass es seine Schuld war, sein Spiel, die Wahrheit war, es gefiel mir. Ich wollte mehr von den Gefühlen, die mich in seinem Haus überrannt hatten, ich wollte mehr von diesem Mann, unter dessen Blicken meine Haut zu brennen begann. Ich wollte, dass er mit mir tat, was ich selbst getan hatte. Und ich wollte, dass er dabei meinen Namen aussprach.
    "Marianne?" Elinors Stimme erschreckte mich. Sie kam mir auf dem Weg entgegen.
    Ich strich mir nervös die Haare aus der Stirn. Würde sie mir ansehen, was geschehen war?
    "Ich habe mich schon um dich gesorgt", sagte sie. "Warum bist du denn zu Fuß unterwegs, hat Mr Willoughby nicht angeboten, dich nach Hause zu bringen?"
    "Nein ... doch, natürlich. Aber ich wollte mir die Füße vertreten, es ist so ein milder Abend."
    Sie sah mir prüfend ins Gesicht, dann befühlte sie meine Stirn. "Du bist ganz erhitzt, fühlst du dich wohl?"
    Ich senkte den Blick, aus Angst, dass sie meine verdorbenen Gedanken erraten könnte. "Es geht mir gut", antwortete ich. "Ich bin nur zu schnell gelaufen."
    "Dann solltest du dich etwas ausruhen, bevor wir essen." Sie hakte mich unter und zog mich mit sich zum Haus.
    Ich war froh, dass sie nicht weiter in mich drang. Auf die meisten Menschen mochte Elinor kühl und beherrscht wirken, aber sie hatte ein feines Gespür dafür, was in den Menschen vor sich ging. Auch wenn sie sicher niemals erraten hätte, was an diesem Nachmittag tatsächlich geschehen war und gegen welche Gefühlsstürme ich anrannte, so hatte sie doch bemerkt, dass ich mit mir selbst beschäftigt war.
    Mutter saß in der Stube und arbeitete an ihrer Stickerei. Ich gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, zog mich in mein Zimmer zurück und legte mich aufs Bett. Ich war wirklich erschöpft und schlief bald ein.
    Als ich von einem Klopfen geweckt wurde, war es bereits finster und der Mond schien durch das Fenster.
    Elinor setzte sich auf die Bettkante und legte die Hand auf meine Stirn. “Geht es dir besser?", fragte sie. "Ist vielleicht etwas geschehen, das du mir erzählen möchtest?" Ihr Gesichtsausdruck war so voller Sorge, dass es mir die Tränen in die Augen trieb.
    Ich drückte mein Gesicht ins Kissen. Elinor streichelte meinen Rücken und ich schluchzte auf. Es drängte mich, darüber zu reden, mein Gewissen zu erleichtern, eine Erklärung für mein Verhalten zu finden. Ich drehte mich um und wischte mir die Tränen aus den Augen. "Mr Willoughby", sagte ich. "Er ..." Zwischen Elinors Augen bildete sich eine Sorgenfalte. Ich schluckte weitere Tränen hinunter und schüttelte

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