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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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kurzen Leine führen, Jack. Sie ist eine sehr starke Frau. Eigentlich bedauere ich ihn ein wenig. Sein Leben dürfte weniger angenehm werden.«
    Jack entgegnete: »Andererseits scheint sie eine recht leidenschaftliche Dame zu sein.«
    Mathilda warf ein: »Tierische Leidenschaft - das wollen sie alle.«
    »Da stimme ich dir zu«, erwiderte Maude. »Mehr braucht er nicht. Komm, Mathilda, die beiden jungen Leute möchten einander Sonette vorlesen. Ich kenne die Anzeichen. Wir machen einen Spaziergang im Park.« Mit diesen Worten verschwanden sie, während Quincy hinter ihnen her eilte und ihnen Schals, Hauben und Handschuhe anbot.
    Jack lachte und sagte zu ihrem Mann: »Das war eine ungewöhnliche Heimkehr, Gray.«
    »Eigentlich«, meinte er, ergriff ihre Hand und legte sie sanft auf seinen Arm, »möchte ich sie jetzt ein bisschen normalisieren.«
    »Vielleicht indem nur wir zwei den Nachmittag miteinander verbringen?«
    »Ja«, sagte er und küsste sie auf die Nasenspitze. Gemeinsam liefen sie die Treppe hinauf.
    Quincy stand auf der Schwelle zum Salon und aß langsam eins von Mrs. Posts Orangentörtchen. Als Horace sich ein Zitronentörtchen nahm, sagte Quincy: »Es hat so viele Veränderungen hier gegeben, seit Ihre Ladyschaft aufgetaucht ist.«
    Horace, der genießerisch die Augen schloss, während er sein Törtchen aß, erwiderte: »Jetzt endlich ist mit Gottes Hilfe alles gut und richtig. Eine Zeit lang habe ich mir schreckliche Sorgen gemacht, aber jetzt nicht mehr. Ich glaube, ich gehe nach oben und sehe einmal nach, was Dolly so treibt.« Er grinste Quincy an, wischte sich die Hände an seinen Breeches ab, nahm sich noch ein Aprikosentörtchen und ging pfeifend nach oben.
    Was war gut und richtig, das vorher nicht gut und richtig gewesen war?, fragte sich. Quincy.
    Zwei Wochen später
    Es geschah so schnell, dass Gray nur eine blitzartige Bewegung wahrnahm, und dann kam schon das Messer. Er wich der Waffe aus, aber das Messer drang doch durch seine Jacke und sein Hemd und traf ihn an der Schulter, Gott sei Dank aber nicht tief.
    Er wirbelte herum und schlug dem Mann die Faust ans Kinn. Der Mann grunzte vor Schmerz und Wut und taumelte zurück. Dadurch gewann Gray kostbare Sekunden. Ohne den Blick von dem Mann zu wenden, der immer noch das Messer in der Hand hielt, sagte er: »Bleib, wo du bist, Jack.«
    Jack blickte sich voller Panik nach einer Waffe um, mit der sie ihm beistehen konnte. Sie waren nicht weit von zu Hause entfernt, und es war noch nicht einmal richtig dunkel, und doch hatte der Mann sie angegriffen.
    Der Mann kam wieder auf ihn zu, und Gray begab sich in Angriffsstellung und blickte seinem Gegner in die Augen. Das hatte Gentleman Jackson ihm höchstpersönlich beigebracht. »Immer in die Augen, Mylord«, hatte er zu ihm gesagt.
    Gray war auf seinen Angriff vorbereitet. Er schlug dem
    Mann das Messer aus der Hand, und es flog über die Straße. Jack rannte hin, um es aufzuheben. Hatte er etwas anderes von ihr erwartet? Seine Frau stand nicht wimmernd und tatenlos dabei. Er lächelte und zielte mit seiner Faust unter das Kinn des Mannes. Der Mann heulte auf, fluchte und fiel zu Boden. »Bastard. Er hat mir gesagt, es wäre ein Kinderspiel, Euch zu erledigen, der verdammte Mistkerl. Aber Ihr seid überhaupt kein Kinderspiel!«
    »Nein, bin ich nicht«, erwiderte Gray. Er stand jetzt über dem Mann. Er ging in die Hocke und zerrte ihm den Arm nach hinten. »Sag mir, wer der Mistkerl ist. Wer hat dich angeheuert, um mich umzubringen?«
    Der Mann stöhnte auf und fiel vornüber.
    »Gray!« Sie eilte an seine Seite, mit dem Messer in der Hand. »Er hat dich verletzt. O Gott, er hat dich an der Schulter getroffen.«
    »Ist schon gut, Jack. Reg dich nicht auf. Der verdammte Bastard ist ohnmächtig geworden, bevor er mir sagen konnte, wer ihm den Auftrag erteilt hat. Hoffentlich hat er irgendwelche Papiere dabei.« Er durchsuchte die Taschen des Mannes. In der Hosentasche fand er ein zusammengefaltetes Stück Papier.
    Er konnte es in der Dunkelheit nicht entziffern, deshalb schleppten sie den Mann über den Platz zu Grays Stadthaus.
    Quincy öffnete ihnen sofort die Tür. »Mylord! Ach du meine Güte, was ist denn dem armen Gentleman passiert?«
    »Das ist kein Gentleman, Quincy«, entgegnete Gray. Er und Jack hievten den Mann in die Eingangshalle. Gray hielt sich die Schulter, schwankte ein wenig, richtete sich aber dann wieder auf.
    »Quincy«, sagte Jack, bemüht, sich ihre Angst nicht anmerken zu

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