Scharade der Liebe
herunter, zog sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. »Du wirst nie wieder von diesen Vergnügungen sprechen, Alex. Ich bin dein einziger Schäfer. Vergiss Heatherington. Helen, machst du dich über mich lustig? Du verdrehst so die Augen?«
»Ich stelle nur sicher, dass ich seinen Namen nicht vergesse. Heatherington. Ich möchte ihn kennen lernen. Vielleicht kann ich Ryder überreden, mich auf ein Fest zu begleiten, auf dem er auch anwesend ist. Sophie ist immer noch nicht in London, und Ryder ist somit ein freier Mann.«
Alex trat von Douglas zu Helen. Sanft schüttelte sie Helens Arm. »Hör mir zu, du darfst nicht denken, dass du mit Ryder machen kannst, was du willst. Du kennst Sophie nicht. Sie wird zur Furie, wenn eine andere Frau Ryder zu nahe kommt. Sie ist nicht so nett und verständnisvoll wie ich, Helen - obwohl«, fügte sie stirnrunzelnd hinzu, »auch ich bereit war, dich in die Themse zu werfen und Douglas gleich hinterher, weil ich die Dinge nicht klar gesehen habe. Ja, ich gebe es zu, ich war eifersüchtig, und das war nicht recht von mir, aber wenn du mit einem so großartigen Mann wie Douglas verheiratet bist, dann fällt es dir schwer, nicht zu glauben, dass alle anderen Frauen auf der Welt so in ihn verliebt sind wie du. Und natürlich sind sie es auch alle, außer dir, der es gelungen ist, den Flirt mit ihm zu überleben.
Aber ich habe schließlich festgestellt, dass sich Douglas nicht von mir zurückgezogen hat, weil er von deiner
Schönheit so entflammt gewesen ist. Nein, er hat endlich zugegeben, dass er in den vergangenen zwei Monaten zweimal in Frankreich war wegen eines Auftrags vom Kriegsministerium. Deshalb war er auch abgelenkt und hat mich nicht beachtet, trotz meiner zahlreichen Versuche, ihn zu verführen.
Er hat sich schuldig gefühlt, weil er mir nicht gesagt hat, dass sein kostbares Leben in Gefahr ist. Er wusste, dass ich ihn in einen Wandschrank eingesperrt hätte. Als ich ihn schließlich der Untreue bezichtigte, musste er mir die Wahrheit erzählen. Ich habe ihm verziehen. In zwei Wochen muss er wieder eine Mission erfüllen, und ich überlege noch, wie ich darauf reagieren soll.
Ich glaube, ich werde mit ihm reisen. Mein Französisch ist so hervorragend, dass man mich wahrscheinlich genau wie Douglas als Einheimische betrachten wird. Ja, Douglas, ich werde mit dir fahren und dich beschützen.« Die kleine, zarte Alexandra Sherbrooke strahlte ihren Gatten an.
Douglas sagte zu Gray: »Sie hat mich wirklich fertig gemacht. Ich musste es ihr erzählen, obwohl ich wusste, dass es keine gute Idee war. Weißt du, ich bin es so gewöhnt, mit ihr zu besprechen, was mir durch den Kopf geht, dass ich mich veränderte, als ich nicht mit ihr reden durfte, und sie legte das auf ihre Weise aus. Zu glauben, ich sei ihr untreu gewesen! Ha!
Was ihr Französisch angeht, so möge der Herr uns bewahren! Es ist keinen Deut besser als damals, als sie Georges Cadoudal Merde! zurief. Und dann so etwas wie >Ich gehe morgen mit meinem Mann nach Paris<, Je vais ä Paris demain avec mon mari, vor acht Jahren bei Hookham. Heatherington hörte es zufällig und amüsierte sich mächtig, der blöde Kerl.«
»Schon wieder Heatherington?«, hakte Helen nach und strich sich nachdenklich über das Kinn. »Ich muss diesen lasterhaften Herrn, der überall zu sein scheint, wo es interessant ist, unbedingt kennen lernen. Ich glaube, es macht mir nichts aus, dass er nicht größer ist als ich, Douglas.«
»Vergiss Heatherington, Helen«, erwiderte Douglas. »Du magst ja groß für dein Alter sein und ein bisschen Verstand besitzen, aber er ist lüstern und gemein, und er schafft es bei jeder Frau, dass sie die Röcke für ihn hebt.
Nun, Alex«, fuhr er, an seine Frau gewandt, fort, »das ist mein letzter Auftrag. Die beiden ersten Reisen nach Frankreich dienten nur zur Vorbereitung für diese letzte Reise. Ich muss einen alten Herrn herausbringen, der Wellington über die Jahre mit wichtigen strategischen Informationen versorgt hat. Es ist nicht gefährlich, Alex, das schwöre ich dir. Ich fahre am Donnerstag und komme Mittwoch darauf zurück. In Ordnung?«
Alex schwieg eine Weile und musterte ihn. Schließlich nickte sie langsam. »Ich erlaube es dir, aber nur wenn ich dich bis nach Eastbourne begleiten und dort auf dich warten darf. Und du wirst mir von allen deinen Plänen berichten, damit ich mich nicht so hilflos fühle. In Ordnung?«
Douglas nahm ihr Gesicht in seine großen Hände. »Du bist
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