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Scharade der Liebe

Titel: Scharade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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kleinsten Vorwand gefunden, um mich zu küssen oder mich in irgendein verfügbares Schlafzimmer, eine Küche oder in sein Turmzimmer zu schleppen.«
    Colin unterbrach seine Frau lachend. »Den kleinsten Vorwand, um sie zu küssen? Den kleinsten Vorwand, um sie Gott weiß wohin zu schleppen? Nun, das sollte man einmal überprüfen. Die Wahrheit ist, dass es Sinjun irgendwie immer gelang, sich genau da aufzuhalten, wo ich war, Gray. Sie versteckte sich hinter der Treppe, hinter einer Tür, hinter dem Wandschirm, nur damit sie hervorspringen und mich überraschen konnte. Wenn ich so darüber nachdenke, dann ist sie erst gestern aus ihrem Schrank herausgesprungen und hat mich eine gute Stunde in Atem gehalten.«
    »Nun«, sagte Douglas Sherbrooke von der offenen Tür her und strahlte alle an, »das erinnert mich an ein Fest, an dem ich vor meiner Hochzeit teilnahm. Der einzige Unterschied war, dass dort sechs Damen anwesend waren, und ich« - er seufzte - »war der einzige männliche Gast. Sie ließen mich erst gegen Mittag des nächsten Tages wieder gehen.«
    »Wenn du weiter solche losen Reden führst, Mylord, dann rammt dir deine Frau ein Messer in die Gurgel.«
    Die vier Personen in der Eingangshalle blickten auf Douglas Sherbrooke, seine Frau Alex und Helen Mayberry, die hinter Alex stand und sie überragte.
    »Ähm«, sagte Quincy, »darf ich jemandem den Hut abnehmen? Den Stock? Ah, ich weiß, die Umhänge. Soll ich etwas entgegennehmen, was Ihr mir zu geben wünscht?«
    Niemand schenkte Quincy auch nur die geringste Aufmerksamkeit.
    Colin Kinross sagte zu seiner Frau: »Ich glaube, es ist an der Zeit für uns, nach Hause zurückzukehren und Pläne für unseren Nachwuchs zu schmieden.« Er verbeugte sich vor seiner Frau und bot ihr förmlich seinen Arm an. Die Gräfin legte ihre Finger auf seinen Ärmel, dann drehte sie sich um und zwinkerte Jack zu. »Wir sehen uns bald, meine Lieben. Auf Wiedersehen und danke. Douglas, Alex, haltet Jack und Gray nicht zu lange auf. Sie sind frisch verheiratet, wie ihr wisst.«
    Alex Sherbrooke winkte Sinjun und Colin nach. Dann trat sie, ohne sich um Jack oder Gray zu kümmern, vor ihren Gatten, reckte ihr Kinn, packte seine Schultern und fragte: »Wo ist das mit den sechs Damen vorgefallen? Ich möchte sofort die Adresse wissen. Und ich möchte die Namen wissen. Du wirst sie alle für mich aufschreiben, und ich werde ihnen geduldig erklären, dass du für solche Orgien nicht mehr zur Verfügung stehst.«
    »Aber Alex, das war lange bevor wir uns kennen lernten. Vor über acht Jahren. Sieh mich an. Ich bin ein gesetzter, verheirateter Mann.«
    »Mit zu vielen schönen Erinnerungen an deine wilden Tage, Mylord. Ich habe jedoch gerade festgestellt, dass ich wahrscheinlich auch noch genug Energie besitze, um eine solche Situation zu genießen. Acht Herren, das ist es, was ich brauche.«
    »Ich finde deine Scherze nicht lustig«, entgegnete Douglas Sherbrooke. »Du hörst sofort auf, von so etwas zu reden. Es missfällt mir. Und ganz sicher würde es meiner Mutter, deiner Schwiegermutter, missfallen.«
    »Ich weiß«, sagte Alex strahlend. »Ich werde mich mit Heatherington treffen. Er weiß alles Ungezogene, was man wissen muss. Als ich ihn kennen lernte, da war ich allein, und er wollte mein Schäfer sein. Ich war zu der Zeit so wütend auf Douglas, dass ich ihm keine richtige Beachtung geschenkt habe. Vielleicht würde er ja mitmachen. Nun, das wäre doch lustig ...«
    Douglas hob seine Frau hoch und schüttelte sie so, dass alle Nadeln sich aus ihren rötlichen Haaren lösten. »Du wirst dich nicht mit Heatherington treffen. Du weißt genau, dass er nur versuchen wird, dich zu verführen. Er würde auch keine anderen Männer bei deiner Orgie zulassen. Er würde darauf bestehen, dass er dir so viel Lust verschaffen könnte wie ein Dutzend Männer. Aber das stimmt gar nicht. Es ist eine Übertreibung. Du wirst nicht mit ihm sprechen, Alexandra!«
    »Ich glaube«, warf Helen Mayberry ein, »ich sollte diesen Wüstling einmal kennen lernen. Ist er groß, Douglas?«
    »Er ist so groß wie du, Helen, nicht größer. Ich dagegen bin mindestens zehn Zentimeter größer als du. Er würde dir überhaupt nicht gefallen. Er führt ein anstrengendes Leben, voller ausschweifender Unterhaltungen, die dich zum Erröten brächten.«
    »Mich zum Erröten?« Helen lachte und gab Douglas einen Stoß. Da er immer noch seine Frau hochhielt, konnte er nicht reagieren. Langsam ließ er Alex wieder

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