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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Blayne packte sie am Arm, bevor sie sich entfernen konnte.
    »Wir lassen sie nicht hier.« Blayne sah die Frau an, die stumm zu ihnen hinaufstarrte. »Sie kann gehen.« Scheiße, sie sah aus, als könne sie sogar hüpfen, springen und tanzen.
    Dee riss sich los, packte stattdessen Blayne am Arm und zerrte sie von dem Käfig mit der Hybriden weg.
    »Wenn du sie rauslässt, wird uns die Gute in Stücke reißen. Man kannst es in ihren Augen erkennen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Hast du je einen Pitbull gesehen, der einen Hundekampf zu viel hinter sich hat? Die haben dieselben Augen wie sie. Wir lassen sie hier.«
    »Das kannst du vergessen. Wir lassen sie nicht zurück.«
    »Streite dich wenigstens in dieser einen Sache nicht mit mir, Zwergpudel.«
    »Ich lasse sie nicht hier. Und ich dachte, ihr würdet niemals jemanden zurücklassen.«
    »Ich lasse nie einen Marine zurück. Sie ist kein Marine.«
    »Nein, aber sie ist eine von uns. Ich lasse sie nicht hier.«
    »Du wirst tun, was ich dir sage.«
    »Verdammt, das werde ich …« Blaynes Ohr zuckte, als sie Schritte hinter sich hörte, die aus Richtung der Tür kamen, durch die sie die Hybriden hinausgelassen hatte. Sie warf Dee zu Boden, und gemeinsam knallten sie gegen den Käfig der letzten Hybride, während ihnen die Kugeln um die Köpfe sausten.
    Mit einem Knurren schob Dee Blayne zur Seite und feuerte ihre Waffe zweimal ab. Der Vollmensch ging zu Boden, aber Blayne sah, dass noch weitere auf sie zustürmten.
    »Dee?«
    »Hier.« Dee zog ein Bowie-Messer aus einem Holster, das hinten an ihrer Jeans befestigt war, und griff dann nach einem dünnen Messer, das innen in ihrer ledernen Bomberjacke steckte. »Und ich habe die ganze Zeit gedacht, es sei der Hockeyspieler gewesen.« Dee stieß Blayne von sich herunter. »Okay, Zwergpudel. Zeig mir, was du draufhast.«
    Da sie wusste, dass sie die Hybride nicht allein befreien konnte, beschloss Blayne, der Wölfin genau zu zeigen, was sie draufhatte.
    Blayne sprang auf einen der Käfige und positionierte sich so, dass sie sich mit einem Bein auf dem Käfig abstützen und sich mit dem anderen gegen den kleinen Überhang drücken konnte, der sich über der Tür befand. Sie wartete, bis sich die Tür geöffnet hatte und mehrere Vollmenschen, allesamt Männer, mit erhobenen Automatikwaffen den Raum betraten, den Finger schussbereit am Abzug. Sie schaute zu Dee hinüber und verlagerte ihr Gewicht ein wenig. Das Letzte, was sie wollte, war, dass eine Waffe losging und Dee und diese arme Hybride tötete.
    Als die Männer dicht vor ihr vorbeigingen, sprang Blayne.
    Dee wusste selbst nicht, wann sie den Verstand verloren hatte, aber das hatte sie eindeutig. Blayne Thorpe das Bowie-Messer zu überlassen, das ihr Daddy ihr zum zehnten Geburtstag geschenkt hatte, und zuzulassen, dass der Zwergpudel ihr den Rücken frei hielt, während sie selbst eine gefährliche, labile Hybride freiließ, war der Gipfel der Dummheit. Aber herumzustehen und den Rest des verdammten Tages darüber zu diskutieren, war auch kein besonders guter Alternativplan gewesen.
    Davon abgesehen … sie wollte sehen, was der Zwergpudel draufhatte. Es war eine Sache, ein paar Leichen in einem Lieferwagen vorzufinden, aber man wusste erst wirklich, wozu ein Mädchen imstande war, wenn man es in Aktion sah.
    Dee hockte sich vor den Käfig und knackte das Schloss. Die Hybride darin hatte sich noch immer nicht bewegt. Sie starrte Dee nur mit ihren kalten, toten Augen an. Dee hätte es lieber mit zwanzig bewaffneten Kerlen aufgenommen als mit ihr, aber Blayne hatte nun mal so eine Art an sich – und Junge, war die gute Frau stur.
    Dee tastete das Vorhängeschloss flüchtig ab, um ein Gefühl dafür zu bekommen, bevor sie es öffnete. Über diese Fähigkeit verfügte jeder Wolf, der etwas auf sich hielt, aber für Wolfshunde galt dies anscheinend nicht. Sie hatte die richtige Stelle gefunden und wollte das Schloss gerade knacken, als sie hinter sich blickte und Blayne über der Tür der Scheune sah. Dee konnte gerade noch denken: »Was zum Teufel hat sie nun wieder vor?«, als Blayne einen Salto vorwärts machte und die Klingen in ihren Händen auf die Schultern des Mannes zu ihrer Linken sausen ließ. Er schrie auf, drückte auf den Abzug, als sich sein Finger unwillkürlich verkrampfte, und drehte sich reflexartig zur Seite. Aus der Waffe explodierte ein Kugelhagel, der zwei der Männer in der Mitte auseinanderriss. Die drei anderen sprangen noch

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