Scharfe Pranken
rechtzeitig zur Seite. Für Vollmenschen waren sie ziemlich schnell und rappelten sich wieder auf, sobald der sterbende Mann am Boden lag und seine Waffe leer war.
Blayne zog die Messer aus den Schultern des Mannes und stürzte sich ohne zu zögern auf die anderen. Mit offenem Mund sah Dee zu, wie Blayne Thorpe – der Zwergpudel – einem der Männer den Arm spaltete und seine Sehnen durchtrennte, während seine Waffe nutzlos zu Boden fiel. Mit ihrer linken Hand schlitzte sie einen weiteren Mann auf, zerschnitt seine Kehle und tauchte die Klinge dann mit einem einzigen kraftvollen Stoß in seine Brust. Sie riss das Messer wieder heraus, drehte sich um und stieß die Klinge in das Auge des Mannes mit dem zerstörten Arm, der gerade versuchte, mit seiner anderen Hand nach seiner Waffe zu greifen.
Der dritte Mann feuerte zwei Kugeln ab, aber Blayne wich beiden aus, bevor sie sich auf ihn warf und den Lauf seiner Waffe zu fassen bekam. Sie riss die Waffe nach vorn und stieß sie dann zurück, um dem Mann die Nase zu brechen. Sie warf die Waffe weg, der Vollmensch mit der blutenden Nase griff jedoch nach der Pistole, die in einem Seitenholster steckte. Blayne traf ihn mit einem der Messer, und der Mann schrie auf, als drei seiner Finger zu Boden fielen. Dann holte Blayne mit der anderen Klinge aus, und Teile seines Gesichts flogen durch die Luft. Sie wirbelte herum und holte Schwung, um ihn mit einem Rückwärtstritt auf den Boden zu befördern. Dann sprang sie mit erhobenen Armen auf ihn und rammte beide Klingen in seine Brust.
»Bist du fertig?«, rief Blayne Dee zu, während sie die Klingen drehte, um sicherzustellen, dass sie ihn so schnell wie möglich tötete.
»Äh …« Verblüfft wie noch nie zuvor in ihrem Leben starrte Dee auf das Schloss hinunter. »Ja, äh …« Sie fummelte hektisch an dem Schloss herum, bis es sich endlich öffnete. Mit einem erleichterten Seufzer wollte sie Blayne gerade mitteilen, dass sie es geschafft hatte, als eine große vernarbte Hand ihre eigene durch die Gitterstäbe hindurch packte. Dee hatte nur eine Sekunde Zeit, um die Hybride anzustarren, die sie durch das Gitter hindurch angaffte, bevor sich die Schlampe ihren Kopf schnappte, ihn gegen die Stäbe donnerte und sie ausknockte.
Blayne zog die Messer heraus und erhob sich. Sie hatte praktisch keine Zeit, sich darüber bewusst zu werden, dass jemand hinter ihr stand. Als sie sich umdrehte, rammte die Hybride ihr augenblicklich die Fäuste in den Bauch und schleuderte die viel kleinere Blayne durch den Raum.
Heilige Scheiße. Die Hybride war halb Grizzly, halb Hund. Und richtig, richtig wütend.
Blayne prallte zuerst gegen die Wand und knallte dann auf den Boden, aber seit ihre Knochen bei der Entführung allesamt gebrochen und danach wieder verheilt waren, waren sie kräftiger als je zuvor. Unverletzt rappelte sie sich wieder auf und sah, wie die Hybride auf sie zustampfte.
»Halt!«, sagte Blayne und hob die Hände.
Gott, sie war noch so jung. Eine heranwachsende Bärin. Was haben sie dir nur angetan? Obwohl sie in menschlicher Gestalt vor Blayne stand, sah sie überhaupt nicht mehr menschlich aus, so als hätten sie diesen Teil aus ihr herausgeprügelt. Sie hatte so viele Narben und so entsetzliche Schmerzen durchleiden müssen. Es stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. »Wir wollen dir nur helfen. Ich will dir nur helfen.« Die Bärin erwiderte nichts, sondern schnaubte und schniefte nur ein wenig. Kein gutes Zeichen, aber Blayne wollte nicht gezwungen sein, sie zu töten. Das hatte sie nicht verdient. Aber auch Blayne versuchte, nicht getötet zu werden. »Lass mich … lass mich dir helfen.« Blayne streckte ihre Hand aus. »Nimm einfach meine Hand.«
Die Bärin starrte mehrere qualvoll lange Sekunden auf Blaynes Hand, bevor sie ihre eigene ausstreckte und sie nahm.
Blayne lächelte. »Alles wird gut. Ich verspreche es.«
Die Bärin starrte sie nur weiter an, so als verstünde sie Blaynes Worte nicht richtig. Blayne konnte sehen, wie Dee hinter der Bärin wieder auf die Beine kam. Blut triefte aus einer klaffenden Wunde an ihrem Kopf, in der Hand hielt sie ihre 45er. Sie zielte mit der Waffe auf den Rücken der Bärin, und Blayne wollte Dee gerade sagen, dass sie es nicht tun solle, als die Bärin den Kopf hob. Sie witterte einmal in die Luft, und bevor Blayne irgendetwas unternehmen konnte, schleuderte die Bärin sie direkt auf Dee.
Die beiden Frauen landeten unsanft auf dem Boden und rollten weiter,
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