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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Worte zu fassen, aber ich vergesse nie, wenn mir jemand den Arsch rettet.« Sie umarmte ihn, und zu Bernies Überraschung drückte Bo sie ebenfalls an sich. »Wir sehen uns später.« Sie küsste ihn auf die Wange, eilte erneut davon und schlängelte sich mit Leichtigkeit an den geschäftigen Bedienungen vorbei.
    »Sie ist eins von den Derby-Mädchen, oder?«
    »Yup.«
    Bernie erkannte es an der Art, wie sie sich bewegte. »Sie hat dich umarmt, und du hast sie nicht von dir runtergeschubst.«
    »Nein.«
    »Lädst du mich zur Hochzeit ein?«
    »Nachdem du sie eine Hure genannt hast, glaube ich eher nicht, nein.«
    »Ich dachte, wir hätten uns auf Kurtisane geeinigt?«

Kapitel 13
    Blayne zog die zerfledderte Puppe aus dem Rohr und rutschte unter dem Waschbecken hervor.
    »Hab den Übeltäter gefunden.« Sie reichte Jess die Überreste.
    Die Wildhündin kniff die Augen zusammen und schüttelte die Puppe. »Verdammte Kinder!«
    Blayne richtete sich auf und zog ihre Handschuhe aus. Hastig legte sie einen Arm um Jess’ Schultern und drückte sie fest an sich. »Alles okay. Ich kümmere mich drum. Wenn ich mit euren Leitungen fertig bin, sind sie wieder wie neu. Nagelneu. Und jetzt atme. Atmen. Jetzt.«
    Jess schnaufte heftig, aber schließlich normalisierte sich ihre Atmung wieder.
    »Gut. Schon besser.« Blayne nahm Jess das geschredderte Spielzeug aus der Hand. »Die werfen wir einfach weg.« Sie ging durch die riesige Küche zum Abfalleimer, trat auf das Pedal, das den Deckel öffnete, und fragte: »Wie wär’s mit einer heißen Schokolade?«
    »Ich musste mir Schokolade abgewöhnen.«
    Blayne erstarrte, das Spielzeug noch immer in ihrer Hand. »Wie bitte?«
    »Ich musste mir Schokolade abgewöhnen. Ärztliche Anweisung. Bis das Baby geboren ist. Koffein ist nicht gut für sie, und der Arzt will erst sicher sein, dass sie Schokolade verträgt. Anscheinend gibt’s manchmal Probleme mit Wolfshunden und Schokolade.«
    Blayne schluckte, und ihre Hand zitterte. »Äh … manchmal. Wie richtige Hunde vertragen auch manche Wolfshunde Schokolade nicht so gut.«
    Sie warf die Puppe in den Müll und suchte den Raum hektisch nach Ausgängen ab, für den Fall, dass sie sich schnell aus dem Staub machen musste. Es gab nur wenige Dinge, die ihr wirklich Angst machten, aber eine Wildhündin ohne Schokolade war nicht weniger schlimm – oder weniger tödlich – als ein verhungernder Grizzly.
    Aber eine schwangere Wildhündin? Oh-oh.
    Blaynes Vater hatte auf dem Rücken immer noch Narben von einem Zwischenfall, den er »die plötzliche Abneigung deiner Mutter gegen meine roten Bohnen mit Reis« nannte.
    »Was ist mit dir?«, fragte Jess, und Blayne bemerkte erst jetzt, dass die Hündin neben ihr stand.
    Sie schluckte. »Was soll mit mir sein?«
    »Kannst du Schokolade essen?«
    Blayne leckte sich über die Lippen. Sie waren ziemlich trocken. »Äh … kann ich. Aber mein Problem ist Zucker. Zu viel davon, mit meinem Stoffwechsel und allem … gar nicht gut.«
    Die Wildhündin kam noch näher, bis sie nur noch durch Jess’ riesigen Bauch voneinander getrennt waren. »Aha.«
    Blayne richtete ihren Blick instinktiv an die Decke, auf den Boden, überall hin, nur nicht in die Nähe von oder direkt auf Jess’ eiskalte Augen. Dann tat sie, was sie auch immer tat, wenn die Stimmung zwischen ihr und ihrem Dad besonders angespannt war. Sie sagte: »Ich hab dich lieb, Jess.«
    Viel schneller, als ihr Dad es je getan hatte, erwiderte Jess: »Oooh, ich hab dich auch lieb, Blayne.« Sie schlang ihre Arme um Blayne und drückte sie fest an sich. Erleichtert atmete Blayne leise aus, und dann sah sie Jess’ Freunde draußen im Garten stehen. Sie beobachteten die beiden Frauen durchs Küchenfenster.
    Blayne formte ein stummes »Kommt rein!« mit den Lippen, erntete jedoch nichts als vierfaches heftiges Kopfschütteln. »Sofort!«
    Die Feiglinge verdrehten die Augen, seufzten und bewegten sich auf die gläsernen Schiebetüren des Hintereingangs zu, während Jess sich von Blayne löste und sie anlächelte, bevor sie in Tränen ausbrach.
    Bo beendete seine Übungen. Es waren dieselben Übungen, die er trainierte, seit er fünf Jahre alt gewesen war und sein Vater ihm seinen ersten Eishockeyschläger überreicht hatte. Er machte inzwischen mehr Wiederholungen als damals, aber es waren noch immer dieselben Übungen. Und sie waren das Einzige auf seinem Trainingsplan, was er nicht ausfallen lassen konnte. Er hatte sich neu organisieren müssen,

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