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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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bestätigte Samhain. »Unser Bruder Zeithüter griff damals ein, weil die Entwicklung sich schon abzeichnete und wir schnell handeln mussten. Er übermittelte Bandorchu eine Vision, und sie handelte sofort und schickte den Kau voraus. Am Ende wurde sie tatsächlich ins Schattenland verbannt, wo sie sich am Ziel angekommen sah, um für ihren Wahnsinn einen Anker zu finden.«
    »
Es gibt keinen Sinn, der einen Sinn macht. Es gibt kein Leben im Leben. Alles ist tot im Tod …
«, spottete der Getreue.
    Der Kau errötete zutiefst und legte die Hände auf seine rote Kappe, als wolle er sich vor einem Schlag schützen.
    »Da war ich doch schon versteinert …«
    Auch in Samhains Mundwinkel zuckte es. »Genau damit hatten wir gerechnet, und so kam es. Mit diesem Unsinn hast du den Anker für meinen Bruder, den Sinnmacher, gebildet, um dorthin zu gelangen. Du hast wie ein Fanal durch die Nebel geleuchtet, sogar ich konnte das sehen.«
    Der Getreue fuhr fort: »Und ich war rechtzeitig da, bevor Bandorchu begann, an sich zu zweifeln.« Bei diesen Worten neigte er sein Haupt leicht zu der Dunklen Königin. »Indem ich ihr eine Zukunft gab, sorgte ich dafür, dass Bandorchu im Schattenland nicht verging. Indem ich ihr immer wieder einen Sinn erschuf, bewahrte sie ihre Kraft und ihren Durchhaltewillen. Und die Macht, sich dort ein Reich aufzubauen und das Tor nach draußen zu öffnen. Ohne dass es ihr tatsächlich bewusst wurde, hatte sie erfasst, dass das Schattenland ihr letzter Anker war, um ihre verbliebene Macht zu bewahren und zu vermehren.«
    »Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber ich muss es sagen: auf Kosten so vieler Menschenleben … und Seelen!«, warf Nadja bitter ein.
    Der hoch über ihr aufragende Getreue richtete seinen Blick auf sie. »Sie wurden zu Opfern unseres Verzweiflungskampfes um die Existenz der ganzen Welt. Bandorchus Tod hätte die Auslöschung jeglichen Lebens bedeutet. Sag mir, in welchem Kampf und Krieg es keine Opfer gibt! Ich tue das, was getan werden muss. Was vonnöten ist. Eine Abkürzung gibt es nicht. Moral und Heuchelei liegen mir fern; ich stehe außerhalb von diesen Werten. Hast du es nun begriffen?«
    Nadja schwieg.
    »Wenn ich vielleicht abmildernd etwas dazu sagen dürfte …«, schaltete sich der Graue Mann beschwichtigend ein und sah Nadja an. »Die Seelen sind nicht für immer verloren, Nadja. Sobald Bandorchu erlöst ist, werden die Seelen wieder aus ihr fließen und in die Welt zurückkehren. Sie werden neu geboren.«
    Nadjas Unterlippe zitterte. »Nichts geht verloren …«
    »So ist es. Die Menschen, die diese Seelen ursprünglich trugen, sind leider unwiederbringlich tot. Aber unsere Schuld wird zurückgezahlt, indem sie noch einmal beginnen dürfen. Kannst du damit leben?«
    Sie nickte langsam, sah den Getreuen jedoch nicht an.
    »Also gut!« Rian trat nach vorn. »Aber was wurde aus Gwynbaen? Unserer Mutter?«
    »Sie ist hier«, erklang in diesem Augenblick wie aufs Stichwort die Stimme von Grog.
    Langsam betrat der alte Kobold den Saal. An seiner Hand führte er eine große, aber dünne, blasse Frau mit weißen Haaren und unstetem Blick.
    Auf der anderen Seite ging Pirx, mit ungewöhnlich ernstem, geradezu feierlichem Gesicht.
    Unwillkürlich wichen zunächst alle Elfen zurück, doch bald sanken die ersten auf die Knie vor ihr.
    »Was tun wir hier?«, fragte die Weiße Frau Grog furchtsam.
    Pirx streichelte ihre zitternde Hand. »Ihr braucht keine Angst zu haben«, piepste er der Weißen Frau zu. »Alles ist gut.«
    »Ich will Euch jemanden zeigen, Königliche Hoheit«, sagte der alte Kobold ehrerbietig. Er winkte Rian und David, die so unter Schock standen, dass sie wie gelähmt verharrten.
    Sobald die Hohe Frau die Zwillinge erblickte, wurde ihr Blick plötzlich klar. Ein Leuchten erhellte ihr verwüstetes Antlitz und verjüngte sie, und eine Ahnung ihrer verlorenen Schönheit umgab sie mit schimmernder Aura.
    »Oh, meine Kinder …«, flüsterte sie. »Dann träumte ich nicht … Ich habe euch geboren …«
    Die Zwillinge liefen, rannten zu ihr und sanken vor ihr auf die Knie. David hielt immer noch seinen Sohn im Arm.
    »Mutter …«, flüsterten sie mit nassen Wangen und schlossen die Augen, als sie die Berührung der schlanken Hände auf den Köpfen fühlten. Ein hell strahlendes Licht strömte aus Gwynbaen und ließ die Auren der Zwillinge aufleuchten.
    »Steht auf, meine Kinder«, bat sie. »Lasst mich euch anschauen.«
    Sie gehorchten, konnten kaum die Fassung

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